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Friedhof bietet Begräbnisstätte für Totgeburten

(sh) | 12.10.2007, 14:56

Heinsberg. Der Kampf geht weiter. Daniela Ingenhaag weiß seit Dienstag, dass sie ihn nicht gegen Windmühlen führt. Die Erde ist noch nass, die Teelichter haben aufgehört zu leuchten und nur ein weißer Kranz erinnert an die Beerdigung am Dienstag um 17 Uhr auf dem Friedhof an der Geilenkirchener Straße.

Den Blumenkranz muss Daniela Ingenhaag schon bald entfernen, denn eine individuelle Gestaltung ist auf dem Sternenkinderfeld im linken Bereich des Friedhofs nicht gestattet. Richtige Freude über das Sternenkinderfeld, für das Daniela Ingenhaag zwei Jahre gekämpft hat, keimt hier inmitten der unzähligen Gräber nicht auf. Dafür ist der Anlass zu bitter, denn auf dem Sternenkinderfeld werden tot- und fehlgeborene Kinder in einem Urnengrab beerdigt.

An der traurigen Premiere - der ersten Bestattung auf dem Sternenfeld und einem ökumenischen Trauergottesdienst - beteiligten sich am Dienstag 17 Personen. Mit dem Sternenkinderfeld, einer nur wenige Meter großen, dreiecksförmigen Bestattungswiese hat die Stadt Heinsberg ein Tabuthema gebrochen. Alle vier Monate wird das Feld mit einer neuen Urne bestückt, zusätzlich sind Einzelbestattungen möglich.

«Endlich gibt es einen Ort für diesen großen Schmerz, für diese tiefe Trauer», sagt Daniela Ingenhaag sichtlich erleichtert. Das sei so unendlich wichtig, fügt sie leise hinzu. Die 30-jährige Mutter von zwei Kindern weiß, wovon sie spricht. Die Leere in ihrem Leben hat sie selbst ereilt, als sie ihr drittgeborenes Kind im September vor zwei Jahren verloren hat.

Im vergangenen Jahr wurden 114 tot- und fehlgeborene Kinder in Heinsberg registriert. Daniela Ingenhaag leistet mit den jungen Eltern Trauerarbeit.

Für nähere Informationen zum Sternenkinderfeld und zur Trauerarbeit ist Daniela Ingenhaag erreichbar unter der Telefonnummer 0175/ 2222403.



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