Der in Wien geborene Dr. Bruno Pittermann (1905-1984) wohnte viele Jahre in der städtischen Wohnhausanlage Riesgasse 4.
Pittermann studierte an der Wiener Universität Geschichte und Geographie (Dr. phil. 1928, Lehramt 1929) und danach Rechtswissenschaften. Nach einjähriger Lehrertätigkeit übernahm er die Sekretärsstelle der Klagenfurter Arbeiterkammer.
1934 wurde Dr. Bruno Pittermann aus politischen Gründen entlassen. Bis 1938 konnte er wieder als Lehrer arbeiten, aber die neue nationalsozialistische Schulverwaltung verzichtete auf seine Arbeitskraft. Ab 1944 war Pittermann wegen seiner illegalen politischen Tätigkeit gezwungen, im Untergrund zu leben.
1945 wurde Dr. Bruno Pittermann in den Nationalrat gewählt, wo er sich als glänzender Redner profilierte. Ab 1949 war er SPÖ-Klubobmann und von 1957 bis 1967 Vorsitzender der SPÖ.
Zwischen 1957 und 1966 bekleidete er das Amt des Vizekanzlers und von 1959 bis 1966 war er gleichzeitig Bundesminister für die verstaatlichte Industrie.
Während der ÖVP-Alleinregierung unter Dr. Josef Klaus (1966-1970) war Dr. Bruno Pittermann Obmann des SPÖ-Parlamentsklubs.
1953, 1966 und 1972 wurde Pittermann zum Obmann der Sozialistischen Internationale gewählt.
Er gehörte zu jenen Sozialdemokraten, die die Partei von ihren kämpferischen Anfängen zur mitverantwortlichen Regierungspartei wandelten.