Der Komponist (1918-1996) wurde in Bern als Sohn des damaligen österreichischen Militärattachés in der Schweiz geboren.
Er war ab 1938 Korrepetitor an der Berliner Staatsoper, wo im selben Jahr sein Ballett "Prinzessin Turandot" uraufgeführt wurde. Von 1941 bis 1943 studierte von Einem in Berlin bei Boris Blacher Musik. Seine nächsten künstlerischen Stationen waren 1943 Assistent bei den Bayreuthern Festspielen und 1944 künstlerischer Berater der Dresdner Staatsoper.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Gottfried von Einem nach Salzburg, wo er von 1948 bis 1951 Mitglied des Direktoriums der Festspiele war. Er verlor diesen Posten, weil er für Bert Brecht eingetreten war.
Nachdem er 1951 die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, übersiedelte er 1953 nach Wien und wohnte jahrelang im Haus Dannebergplatz 14. Nun wurde von Einem Direktionsmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft und Mitglied des Österreichischen Kunstsenats. 1963 bis 1973 unterrichtete er als ordentlicher Professor an der damaligen Hochschule - heute Universität - für Musik und darstellende Kunst.
Gottfried von Einem komponierte die Opern "Dantons Tod" (Uraufführung 1947 bei den Salzburger Festspielen), "Der Prozeß" (UA 1953 in Salzburg), "Der Zerrissene" (EA 1964 in der Volksoper), "Der Besuch der alten Dame" (1971), "Kabale und Liebe" (UA 1976) und die Mysterienoper "Jesu Hochzeit" (UA 1980), zu der seine Ehefrau Lotte Ingrisch das Libretto verfasste, das damals in katholischen Kreisen einen Skandal auslöste.
Seine Kantate "An die Nachgeborenen" erklang 1975 erstmals als Festhymne der UNO.
Von 1965 bis 1970 versah der Komponist das Amt des Präsidenten der AKM.
Sein künstlerischer Nachlass wird von der Gesellschaft der Musikfreunde verwahrt. Der Künstler erhielt viele Auszeichnungen und wurde mehrmals geehrt.