Anton von Webern, und die Arbeitersymphoniekonzerte
Der Komponist Anton von Webern (1883-1945) wurde im Haus Löwengasse 53, an dessen Fassade eine Gedenktafel an ihn erinnert, geboren. Nach Musik- und Kompositionsunterricht in Klagenfurt, Berlin (Pfitzner) und Wien (Arnold Schönberg) studierte von Webern an der Wiener Universität Musikwissenschaft (Dr. phil. 1906). Ab 1908 arbeitete er in Wien, Danzig und Stettin als Kapellmeister. Ab 1918 schaltete er sich sehr aktiv in das Wiener Konzertleben ein (Schönbergs "Verein für musikalische Privataufführungen"; Mödlinger Männergesangverein; Schubertbund). Von 1922 bis 1934 leitete der Komponist die Wiener Arbeitersymphoniekonzerte und ab 1923 auch jene des Wiener Arbeitersingvereins (s. Arbeiterkultur und die Landstraße). Gleichzeitig dirigierte von Webern in Deutschland, der Schweiz, England und Spanien und war ständig bei der RAVAG tätig. Ab 1934 widmete er sich hauptsächlich seinen Kompositionen. Er schuf 31 Werke (Lieder, Gesänge und Instrumentalmusik), deren längstes nur zehn Minuten dauert. Mit seinen Kompositionen wandelte von Webern, der als einer der Hauptvertreter der "Wiener Schule" gilt, die Zwölftonmusik in individueller Weise ab. Als die Nationalsozialisten sein Werk ächteten, zog er sich völlig zurück. Vor Kriegsende schlug er sich 1945 nach Mittersill zu seinen Verwandten durch, wo er am 15. September 1945 von einem US-Soldaten irrtümlich erschossen wurde.