Der Lyriker und Schriftsteller Franz Theodor Csokor (1885-1969) wurde als Sohn des Univ. Prof. für Veterinärmedizin Johann Nepomuk Csokor in der ehemaligen Tierärztlichen Hochschule - heute Univer-sität für Musik und darstellende Kunst, Anton-v.-Webern-Platz 1 - geboren.
Er besuchte das Landstraßer Gymnasium in der Kundmanngasse und studierte Kunst-geschichte und Germanistik an der Wiener Universität. Ab 1912 betätigte er sich als freier Schriftsteller (Lyrikband "Die Gewalten").
Während Csokor von 1915 bis 1918 als Offizier eingerückt war, erschienen seine ersten Dramen "Die Sünde wider den Geist" (1916) und "Die rote Straße" (1918). Ab 1920 wohnte der Dichter im Haus Rennweg 41. Während dieser Zeit verfasste er sein wichtigstes Theaterstück "3. November 1918", das 1937 im Burgtheater uraufgeführt wurde.
1938 emigrierte Franz Theodor Csokor, weil er sich einerseits nicht von den Nationalsozialisten
einvernehmen lassen wollte und anderseits für seine ihnen offen angesagte Gegnerschaft bekannt war. Seine Leidensreise führte ihn über Polen, das ehemalige Jugoslawien nach Italien, wo er sich 1944 den alliierten Truppen anschloss.
Nach seiner Rückkehr wohnte der Dichter von 1951 bis zu seinem Tod im Haus Neulinggasse 11.
Ab 1947 war Franz Theodor Csokor österreichischer PEN-Präsident, ab 1968 Vizepräsident des Internationalen PEN-Clubs.