Bielefeld / Paderborn, 7. Juni 2004. Am Donnerstag kamen auf Einladung der OstWestfalenLippe Marketing GmbH Vertreter aus 19 Verwaltungen aus OWL zu einem Workshop ins HeinzNixdorf MuseumsForum. Sie erarbeiteten Wege, wie sie den Schnellentscheiderkreis der Stadt Paderborn auch bei sich einführen können.

Der Schnellentscheiderkreis ist ein Gremium der Stadt Paderborn, in dem gewerbliche Verfahren schnell und unbürokratisch entschieden werden. Unter Federführung des Bürgermeisters kommen in dem Gremium der Baudezernent, der Kämmerer, die Leiter des Liegenschaftsamtes, des Planungsamtes, des Stadtmarketings und der Wirtschaftsförderung zusammen. Diskutiert werden z. B. Ansiedlungsvorhaben, Erweiterungs- und Umsiedlungswünsche von Unternehmen. Bürgermeister Heinz Paus berichtet über die Erfahrungen: "Es gibt zwar immer wieder Schwierigkeiten, die verschiedenen Interessen von Wirtschaft und Verwaltung unter einen Hut zu bringen. Wir haben aber in Paderborn ein handlungsfähiges Instrument geschaffen, um den Interessen unserer Unternehmen entgegen zu kommen." Auch Annette Förster, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn und Mitglied des Gremiums, ist zufrieden: "Durch den Schnellentscheiderkreis waren verschiedene Bereiche der Stadtverwaltung auch für die Belange der Wirtschaft sensibilisiert." Ein typischer Fall aus dem Gremium ist die Erweiterung eines Unternehmens im Außenbereich, für die im Zusammenspiel der Beteiligten eine Lösung gefunden wurde.

Prof. Dr. Bernd Adamaschek (Institut für Strategie- und Organisationsentwicklung Herten), die OWL Marketing GmbH sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Stadt Paderborn hatten den Workshop zusammen entwickelt. Unter anderem wurde in einem Planspiel die Methodik des Schnellentscheiderkreises an konkreten Fällen demonstriert. Gemeinsam wurde ein Konzept für die Einführung des Gremiums in den interessierten Verwaltungen erarbeitet. Jetzt geht es in den 19 Behörden an die Umsetzung, bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Stadt Paderborn mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Jürgen Heinrich (Projektkoordinator bei der OWL Marketing GmbH) erläutert die Beweggründe: "Um als Modellregion für Bürokratieabbau Vorbild zu sein, reicht es nicht aus, dass es in OWL weniger Vorschriften gibt. Denn oft sind es nicht die Vorschriften, die wirtschaftsnahes Handeln verhindern, sondern ihre Handhabung. Wir brauchen ein neues Denken in den Verwaltungen: ergebnisorientiert statt regelorientiert." Um diesen Mentalitätswandel zu erreichen, arbeitet die OWL Marketing GmbH mit verschiedenen Bausteinen. Hierzu gehört z. B., Verwaltungen bei der Einführung von unbürokratischen Vorgehensweisen zu unterstützen. Diese hatte die OWL Marketing GmbH von Januar bis März in der Ausstellung "Von guten Beispielen lernen" an 7 STATIONEN in OWL präsentiert.

Aufgrund der guten Resonanz will die OWL Marketing GmbH weitere Workshops organisieren, um Verwaltungen dabei zu unterstützen, gute Beispiele für wirtschaftsnahe Verwaltung zu übertragen.
Information: OWL Marketing GmbH, Tel. 05 21.9 67 33-0, www.ostwestfalen-lippe.de  

Jürgen Heinrich (OWL Marketing GmbH), Bürgermeister Heinz Paus, Annette Förster (Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn) und Prof. Dr. Bernd Adamaschek (Institut für Organisations- und Strategieentwicklung Herten) gestalteten den Workshop im HNF.

Teilnehmende Verwaltungen:
Stadt Bad Salzuflen
Stadt Bielefeld
Stadt Detmold
Stadt Gütersloh
Stadt Herford
Gemeinde Hiddenhausen
Gemeinde Hövelhof
Stadt Lichtenau
Stadt Löhne
Stadt Lübbecke
Stadt Porta Westfalica
Stadt Preußisch Oldendorf
Stadt Rheda-Wiedenbrück
Stadt Rietberg
Stadt Werther (Westf.)
Kreis Gütersloh
Kreis Minden-Lübbecke
Staatliches Amt für Umwelt und Arbeitsschutz OWL
Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld


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