Nordrhein-Westfalens "Nordpunkt" entdeckt!
Eine Expedition brachte es ans Licht: In Rahden, im Kreis Minden-Lübbecke  genauer gesagt im Dorf Preußisch Ströhen - ist der Nördlichste Punkt von Nordrhein-Westfalen. Mit Kompass und allerlei Expeditions-Geräten hatte sich der Bielefelder Kleinkünstler Ingo Oschmann in geheimer Mission auf den Weg gemacht und nach einer tagelangen Suchaktion den Punkt gefunden. Die Bezirksregierung in Detmold bestätigte die Entdeckung und legte die geografischen Koordinaten des "NRW Nordpunktes" mit 52° 32' nördlicher Breite und 8° 39' östlicher Länge fest.

Der NRW Nordpunkt liegt mitten im Grünen: Auf einem im 19. Jahrhundert trocken gelegten Moorgebiet, das heute als Wiesenfläche landwirtschaftlich genutzt wird. Gegenüber ein Gehöft - drum herum Natur pur: Schmale Straßen führen vorbei an Äckern, Wassergräben und kleinen Wäldchen - eine typische Idylle der norddeutschen Tiefebene.

Die Entdeckung des Punktes kommt den Marketingexperten aus der Region gerade recht. Untermauert die Aktion doch eindrucksvoll den Slogan "OstWestfalenLippe: Ganz oben in Nordrhein-Westfalen". Und die Rahdener freuen sich über eine neue Attraktion. Und deshalb ist der Ort heute angemessen markiert mit einem etwa 3 qm großen Relief aus Granit, gestaltet als Tisch in den Umrissen von Nordrhein-Westfalen, das fortan den "NRW Nordpunkt" als Landmarke kenntlich macht. Eine "Nordpunkt Fahne" weist weithin sichtbar den Weg. "Wir wollen den "NRW Nordpunkt" langfristig als Rastplatz und interessanten Anlaufpunkt für Ausflügler pflegen", macht Rahdens Bürgermeister Bernd Hachmann deutlich, dass man vor Ort neben den PR-Wirkungen in der Markierung des NRW Nordpunktes auch einen ganz handfesten Nutzen für den Ausflugstourismus und eine Bereicherung der touristischen Infrastruktur sieht.

Touristische Anziehungspunkte in Rahden und Umgebung sind der 30 Kilometer Luftlinie entfernt liegende Dümmer See, der Museumshof und die Museumseisenbahn in Rahden, sowie ein 350 Tonnen schwerer Findling, "Der große Stein von Tonnenheide", der zweitgrößte Findling Norddeutschlands. An der Mühlenstraße des Kreises Minden-Lübbecke gelegen sind die Tonnenheider Hochzeitsmühle und die Bockwindmühle Wehe. In Preußisch Ströhen lohnt ein Besuch der St. Immanuelkirche, im nahegelegenen, zu Niedersachsen gehörenden Hannoversch-Ströhen, ein Abstecher in den Tierpark. Unmittelbar am Nordpunkt vorbei führt der Radfernweg von Bremen nach Bad Oeynhausen. Insbesondere Radfahrer sind es auch, die an dem neuen Ausflugsziel Station machen.

Von der Magie des "Nordpunktes" ließ sich auch der Rintelner Künstler Klaus Meier-Warneboldt inspirieren, der an dem Ort eine neunteilige Skulpturengruppe mit dem Titel "Zeichensetzung" aufstellte. Die Skulptur besteht aus neun etwa 5 Meter hohen "tanzenden Robinienstämmen". Der Künstler bemalte die Figuren ähnelnden Stämme himmelblau mit kleinen weißen Wölkchen. "Die Arbeit bezieht sich auf diesen Ort: er ist flach, der Himmel geht bis auf die Erde, die Skulpturengruppe greift dies auf und akzentuiert es", sagt Meier-Warneboldt.

Landrat Wilhelm Krömer, Bürgermeister Bernd Hachmann und Regierungspräsident Andreas Wiebe (v.l.n.r.) enthüllen das "Tischrelief". Der Tisch ist in der Form Nordrhein-Westfalens gearbeitet und zeigt Städte, Flüsse und markante Landmarken sowie den Nordpunkt.

Übrigens - der Entdecker war kein geringerer als STAR SEARCH Gewinner Ingo Oschmann