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Inge Viett

[*1944]

Ein Jahrzehnt im UntergrundHaft und LebenDer Weg in die MilitanzDie "besten Jahre"Heimat- und rastlos

"Wir erreichten mit der bewaffneten Politik
selbst in der Linken nur noch marginalisierte Bereiche"

Inge Viett wurde in den siebziger Jahren als "Top-Terroristin" unter anderem wegen ihrer Teilnahme an der Entführung von Peter Lorenz weltweit gesucht. Zunächst Mitglied der "Bewegung 2. Juni" und nach deren Auflösung kurz in der Rote Armee Fraktion (RAF), tauchte sie mit Hilfe des Ministeriums für Staatsicherheit 1982 in der DDR unter. Bald nach dem Einigungsvertrag wurde sie 1990 dort festgenommen. 1992 verurteilt, blieb sie sieben Jahre in Haft.

Ihre Biographie steht für jene Frauen in der Bundesrepublik Deutschland, die den Einsatz von Gewalt als angemessenes politisches Instrument verstanden. Sie ist darüber hinaus beispielhaft dafür, dass Kapitalismuskritik in Westdeutschland nach 1945 immer weniger innenpolitisch artikuliert und politisch fruchtbar gemacht werden konnte. "Geh' doch nach drüben!" war in Westdeutschland auch oft die Antwort auf systemkritische Frauenfragen.