Herzlich willkommen beim NBA Blog Squad Germany. Hier werden in regelmäßigen Abständen Insider ihre Gedanken zur NBA und WNBA niederschreiben. Stars und Journalisten – sie alle teilen dieselbe Leidenschaft für die NBA. In ihren „Blogs“ könnt Ihr nachlesen, was sie zur spannendsten Basketball-Liga der Welt zu sagen haben.

Die Meinungen, die vom Blog Squad geäußert werden, geben lediglich eine persönliche Einschätzung der Blogger wieder, nicht aber die Sichtweise von nba.com, der NBA oder irgendeinem NBA-Team. Nba.com prüft nicht den Wahrheitsgehalt resp. die Genauigkeit der Blogs.


Emrah Kilic
Journalist
365 Tage im Jahr beschäftigt sich Emrah Kilic mit Basketball. Zwar ist er nur noch selten auf dem Court aktiv (die Sneaker verstauben im Schrank), umso länger hält er sich jedoch mit Box Scores, Recaps, Trade-Rumors und Postgame-Quotes auf, meistens bis tief in die Nacht (daher wohl die Augenringe). Sein liebstes Hobby hat der 29-Jährige inzwischen auch zum Beruf gemacht - seit 2003 berichtet er für Deutschlands größtes Basketball-Magazin BASKET sowie BRAVO Sport. So kann er das tun, wovon viele NBA-Fans schon immer geträumt haben – die Stars der stärksten Liga der Welt hautnah erleben.

Kennt noch jemand die Spurs?

Unglaublich, was in diesen Tagen in der NBA los ist! Erst schnappen sich die Golden State Warriors ihren einstigen Rookie des Jahres Chris Webber (inzwischen ein wenig älter), dann läuft Pau Gasol plötzlich für die L.A. Lakers auf und jetzt marschiert auch noch Shaquille O’Neal in Phoenix ein.

Doch das ist noch längst nicht alles.

Da wären zum Beispiel die Utah Jazz. Die haben mal eben ganz locker 16 der letzten 18 Spiele gewonnen.

Davor waren es die Portland Trail Blazers. 13 Siege in Folge. Und alle haben darüber geredet.

Die New Orleans Hornets sind im Westen ebenfalls ganz vorne mit dabei. Für mich eine Überraschung.

Aber wir sollten nicht vergessen:

NBA-Champ sind immer noch die San Antonio Spurs. Die schwächeln zwar gerade, falls man das bei einem Team, das in der Tabelle bei 31:16 steht, überhaupt sagen kann, aber trotzdem sollte man sie nicht vergessen.

Spätestens in den Finals heißt es dann wieder: Ach ja, die Spurs, die gibt es ja auch noch. Und dieser Duncan ist ja eh der beste Forward. Und Ginobili holt sich jedes Jahr irgendwo einen Titel ab. Und Parker ist eh nicht zu stoppen, so schnell wieder ist.

Auch Dallas hatte letztes Jahr eine starke Regular Season gespielt. Doch solange in der NBA die Playoffs die Vergabe der Trophy entscheiden und nicht Winning Streaks im Dezember, Januar oder Februar, sollte man die Spurs immer auf der Rechnung haben.

Ich wollte euch nur daran erinnern, bevor ihr euch im April, Mai und Juni wieder wundert, woher die plötzlich kommen und warum uns niemand gewarnt hat.

Posted by Emrah Kilic - February 8, 2008 10:30 a.m.

Den Schock verdaut

Nach über einem Monat Blog-Pause melde ich mich endlich wieder, wobei ihr ja in der Zwischenzeit von meinen Kollegen sehr unterhaltsam versorgt wurdet.

Zum Ausscheiden der Dallas Mavericks möchte ich mich nicht weiter äußern, das haben andere schon für mich getan, einen ausführlichen Rückblick gibt es außerdem in der nächsten Ausgabe von BASKET. Natürlich hat meine längere Blog-Pause auch mit dem erlittenen Mavs-Shock zu tun, aber da ich ja NBA-Fan bin (und trotzdem auch Nowitzki-Fan) geht das Leben natürlich weiter.

Egal, schauen wir stattdessen lieber mal auf die zweite Runde, die uns ein paar interessante Matchups präsentiert. Wobei ich noch einmal diese komische Playoff-Setzliste kritisieren muss. Meiner Meinung nach, ist es Schwachsinn, dass in der Western Conference jetzt das zweitbeste gegen das drittbeste Team antreten muss (Phoenix Suns gegen San Antonio Spurs), während sich in der anderen Paarung die Utah Jazz (Nummer 4) und die Golden State Warriors (8) gegenüber stehen. Man sollte nach jeder Runde die Teams neu zuordnen. Was meint ihr dazu?

Für mich können diese Playoffs jedenfalls nur noch auf eine Art und Weise ein versöhnliches Ende nehmen: Steve Nash und die Phoenix Suns müssen den Titel holen. Dann hätte das Gute am Ende doch noch gesiegt.

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - May 15 2007 9:45 a.m.

Ein ungutes Gefühl

Ich bin Mavs-Fan, habe vor der Saison auf die Spurs als Meister gesetzt und glaube, dass es die Suns in dieser Saison machen werden. Klingt vielleicht etwas verwirrend, aber ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl. Ich glaube einfach nicht, dass Nowitzki & Co. am Ende der Saison die Trophäe hoch halten werden. Sicher ist dieses Jahr nur, dass der Meister aus der Western Conference kommt, aber die Konkurrenz mit Phoenix und San Antonio ist zu stark.

Erinnern wir uns: In der vergangenen Saison mussten die Mavs in den Conference-Semifinals im siebten Spiel bei den Spurs in die Verlängerung. Und hatten Glück, dass ein Foul an Tim Duncan in den letzten Sekunden er regulären Spielzeit nicht gepfiffen wurde! Und in den Finals hat sich dann gezeigt, dass Dallas in den entscheidenden Momenten die Nerven versagen. Außerdem weiß doch jeder, dass Mavs-Center Erick Dampier große Probleme hat, Amare Stoudemire zu stoppen (der im letzten Jahr gefehlt hat, weswegen die Mavs die Suns 4:2 besiegen konnten) und Jason Terry kann mit MVP-Kandidat Steve Nash nicht mithalten.

Sicherlich wisst Ihr auch, dass es seit 1989 kein Team mehr geschafft hat, im Jahr nach einer Vizemeisterschaft den Titel zu holen (damals waren es die Pistons). Überhaupt wird mir zu viel Wirbel um die starke Saisonbilanz der Mavs gemacht. Als beispielsweise die Phoenix Suns 17 Spiele in Folge gewonnen hatten, schien es niemand zu bemerken, die Mavs werden aber schon mit den Bulls aus der Saison 1995/96 verglichen. Das kommt mir etwas zu früh.

Vor allem hat es ja Dirk Nowitzki selbst gesagt: "Es kommt nicht darauf an, wie das Team im Februar oder März spielt, sondern im Juni." Heißt also: Für die tolle reguläre Saison kann man sich in den Playoffs außer dem Heimvorteil nichts kaufen.

Im vergangenen Jahr hatten die Detroit Pistons die beste Saison-Bilanz (64 Siege), 2004/05 waren es die Suns (62 Siege), 2003/04 die Indiana Pacers (61 Siege), 2001/02 die Sacramento Kings (61 Siege).

Fällt Euch was auf? Richtig, keines dieser Teams hat den Titel gewonnen. Und ich habe das ungute Gefühl, dass sich die Mavs in diese Liste einreihen werden.

Wäre schön, wenn ich Unrecht behalte.

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Apr 02 2007 16:00 p.m.

Kidd hat überlebt

Retro ist wieder „In“. Sagt man. Denkt man. Liest man. Schreibt man. Schon seit vielen Jahren. Auch ich habe das schon mal behauptet. Vielleicht weil man es wirklich glaubt. Oder eben davon gehört hat. Vielleicht auch, weil einem nichts Besseres eingefallen ist.

Ob es tatsächlich stimmt, kann wohl niemand von uns sagen

Warum ich meinen heutigen Blog so beginne? Nun ja, es liegt daran, dass dieser Retro-Wahn mittlerweile auch im Basketball Überhand genommen hat. Kaum ein reguläres Saisonspiel, bei dem nicht eine der Mannschaften ein Outfit aus den 70ern, 60ern oder 50ern trägt. Vor ein paar Jahren fand ich das noch ganz lustig, aber langsam kann ich die Cavaliers in orangefarbenen Jerseys nicht mehr ertragen. Oder die Lakers in hellblau. Oder die Wizards mit dem Bullets-Logo.

Klar, das kurbelt den Merchandise-Umsatz an, aber davon haben die meisten Fans, die nicht in den NBA-Cities wohnen, sowieso nichts, weil diese Trikots in vielen Läden nicht erhältlich sind. Mich wundert sowieso, wie klein die Auswahl an NBA-Fanartikeln hier in Deutschland ist. Ein Kobe-, Dirk- oder LeBron-Trikot bekommt man in den großen bekannten Shops, aber dann hört es auch schon auf.

Zum Abschluss heute noch kurz etwas ganz anderes: Gerade sehe ich das Cover der SLAM-Ausgabe von Mai 2002. Auf dem Cover ist die Starting Five der New Jersey Nets zu sehen: Kerry Kittles, Kenyon Martin, Keith Van Horn, Todd MacChulloch und Jason Kidd. Kaum zu glauben, dass dieses Team damals bis in die Finals eingezogen ist. Die Headline dazu lautet: „The Best Team In The World“.

Noch unglaublicher ist eigentlich die Entwicklung, die die Karriere einiger dieser Spiele genommen hat. Kerry Kittles ist mittlerweile Sportinvalide (zuletzt L.A. Clippers), Kenyon Martin konnte für die Nuggets in dieser Saison nur zwei Spiele absolvieren (Knie-OP), Todd MacChulloch beendete seine Karriere nur ein Jahr nach den 2002er-Finals wegen einer Muskelschwundkrankheit und Keith Van Horn - ääähhh, tja, was macht der eigentlich? Hat ihn jemand gesehen?

Gut, dass wenigstens Jason Kidd überlebt hat. Ihn könnte selbst ein hässliches Retro-Shirt oder eine eifersüchtige (Ex-)Frau nicht vom Weg abbringen.

Und ist das auch gut so.

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Mar. 23 2007 10:00 a.m.

Größer als das Leben

Hallo Leute,

Heute blogge ich zur Abwechslung mal live aus der Halle. Ich sitze hier im Thomas & Mack Center und eben hat das dritte Viertel des All-Star-Games begonnen. Das Spiel ist zwar nicht gerade spannend (der Westen führt 95:65), aber trotzdem muss ich aufpassen, dass ich während des Tippens nicht eines der vielen Highlights verpasse. Oder die regelmäßigen Einblendungen der Celebrities, die zahlreich vertreten sind. Unter anderem ist Popstar Prince in der Halle!

Schade nur, dass Dirk so wenig Einsatzzeit bekommt, aber dafür hat er sich ja gestern schon beim Three-Point Shootout austoben dürfen. Vielleicht hat er aber auch am Freitag hier im Hofbrauhaus zu lange gefeiert und deshalb keine Energie mehr für das Spiel …

Ist ja aber eigentlich auch vollkommen egal, schließlich geht es hier nur um Spaß und nicht darum, wer welche Stats abliefert.

Überhaupt ist das All-Star-Weekend eher nach dem Motto „Sehen und gesehen werden“ zu verstehen, das Spiel selbst ist nur der krönende Abschluss. Aber was hier rund um das All-Star-Game veranstaltet wird, ist wirklich der schiere Wahnsinn und nicht mit Worten zu beschreiben.

Angeblich sind 150.000 Besucher für dieses Wochenende nach Las Vegas gekommen – die meisten von Ihnen natürlich ohne ein Ticket. Trotzdem gibt es hier genügend Möglichkeiten, etwas vom riesigen NBA-Kuchen abzubekommen.

Sei es bei der Jam Session, den vielen NBA-Partys oder in einem der vielen Merchandise-Geschäften. Einige der vielen Spieler, die vor Orts sind, kann man auch als „normaler“ Fan hautnah erleben, so stattete beispielsweise Lakers-Rookie Jordan Farmer dem Adidas-Store einen Besuch ab.

Viele der Medien-Kollegen sind sich übrigens einig, dass dieses All-Star-Weekend zu den besten aller Zeiten gehört. Sportlich weniger (auch wenn ich das Rookie Game super fand un d auch der Dunk Contest einige nette Slams zu bieten hatte), aber vom Aufwand her dürfte das kaum zu steigern sein.

Natürlich ist dies für die NBA auch ein Gradmesser, denn die Liga überlegt, in naher Zukunft hier in Las Vegas eine neue Franchise zu installieren.

So wie sich die Stadt dieses Wochenende präsentiert hat, bin ich überzeugt, dass dies eine sehr gute Idee ist.

Eine Anmerkung sei mir zum Abschluss noch gestattet, die weniger etwas mit dem All-Star-Weekend zu tun hat: Ich bin sehr enttäuscht, dass bei der Vergabe der Spielorte für die kommende NBA Europe Live Tour Deutschland nicht berücksichtigt wurde. Trotzdem lasse ich mir von dieser schlechten Nachricht nicht die Laune vermiesen und werde jetzt das letzte Viertel genießen.

Schönen Gruß nach Deutschland!

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Feb. 19 2007 10:57 p.m.

Größer als das Leben

Hallo Leute,

Es ist wieder Zeit, einen kurzen Überblick aus Las Vegas zu posten.

Zwar bin ich gestern schon auf der NBA Jam Session gewesen, doch eigentlich geht das All-Star-Weekend nicht nur für mich erst am heutigen Freitag los. Am Abend spielen die besten Rookies gegen die besten Sophomores, doch zuvor stehen Interviews mit den Stars an. Mal schauen, was dabei heraus kommt, denn der Andrang auf die Stars ist immer ziemlich groß.

Hier in Las Vegas sind die Entfernungen zwar nicht riesig, aber die Veranstaltungsorte selbst sind so gigantisch, dass man nicht nur den Fußweg zu den Hotels, sondern auch innerhalb des Hotels hat. Als ich gestern beispielsweise meine Akkreditierung abgeholt habe, bin ich etwa 15 Minuten durch das MGM gelaufen, obwohl ich keinen Umweg genommen habe. Hier ist tatsächlich alles „larger than life“.

Gestern abend, bzw. Nacht, hatte ich außerdem noch das Vernügen, auf der Homecourt-Party von Electronics Arts in der Moon Suite des Palms Hotel vorbeizuschauen, wo auch NBA-Stars wie Chris Paul, Carlos Boozer und Shawn Marion zu Gast waren. Ein ganz großes Dankeschön an C.B. von EA, der das möglich gemacht hat. Super war auch der Blick auf die Stadt von der Terrasse des 53. Stockwerks. Wow!!!

So, hier ist es gerade 9.20 Uhr morgens und das Frühstück wartet. Also dann, bis später!

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Feb. 18 2007 5:57 p.m.

Die Ruhe vor dem Sturm

Hallo Leute,

am späten Mittwoch Abend bin ich in Las Vegas angekommen und freue mich schon auf die kommenden Tage! Die Anreise ging wie im Flug vorüber, auch wenn ich zwei Mal umsteigen musste und der Anschlussflug in Minneapolis etwas Verspätung hatte.

Leider verlangt mein Hotel 10,99 Dollar pro 24 Stunden Internetzugang, so dass ich mir doch eine andere Lösung suchen muss, weil ich diesen Preis absolut nicht einsehe.

Da es schon relativ spät geworden ist, werde ich heute nicht mehr rausgehen. Dafür schaue ich mir lieber College-Basketball auf ESPN an (es lebe Dick Vitale!) und bereite mich auf das eine oder andere Interview mit den NBA-All-Stars vor. In den nächsten Tagen wird noch genug los sein, also halte mich vorerst etwas zurück und schone meine Kräfte.

Übrigens konnte man auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel kaum übersehen, dass die NBA hier in Las Vegas zu Gast ist, denn überall hingen Riesen-Banner, die selbst zwischen den ganzen Leuchtschildern gut sichtbar gewesen sind.

Viel mehr gibt es bisher nicht zu berichten, ist ja auch noch etwas hin bis zur großen Show. Ich melde mich aber bald wieder also dran bleiben!

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Feb. 15 2007 9:57 p.m.

Meine All Stars

In weniger als vier Wochen ist es so weit: Die Besten der Besten treffen sich am 18. Februar 2007 in Las Vegas zum All Star Game. Die Starting Fives beiden Teams wurden bereits gewählt, was aber nicht heißt, dass ich genauso gewählt hätte. Deshalb gibt es dieses Mal meine ganz persönlichen All Stars, auch wenn die Entscheidung nicht ganz einfach gewesen ist.


Guards:
Gilbert Arenas (Washington Wizards)
Michael Redd (Milwaukee Bucks)
Vince Carter (New Jersey Nets)
Jason Kidd (New Jersey Nets)
Dwyane Wade (Miami Heat)

Forwards:
LeBron James (Cleveland Cavaliers)
Chris Bosh (Toronto Raptors)
Andres Nocioni (Chicago Bulls)
Caron Butler (Washington Wizards)

Center:
Dwight Howard (Orlando Magic)
Emeka Okafor (Charlotte Bobcats)
Ben Wallace (Chicago Bulls)

Falls Michael Redd bis zum All-Star-Game nicht fit sein sollte, würde ich Richard Hamilton (Detroit Pistons) nachnominieren.

Western Conference
Guards:
Kobe Bryant (L.A. Lakers)
Steve Nash (Phoenix Suns)
Allen Iverson (Denver Nuggets)
Tony Parker (San Antonio Spurs)
Manu Ginobili (San Antonio Spurs)

Forwards:
Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks)
Kevin Garnett (Minnesota Timberwolves)
Tim Duncan (San Antonio Spurs)
Carmelo Anthony (Denver Nuggets)
Carlos Boozer (Utah Jazz)

Center:
Yao Ming (Houston Rockets)

Da Yao Ming wohl verletzt ausfallen wird, rückt Shawn Marion (Phoenix Suns) auf. Zwar ist dieser kein Center, aber bei den Ersatzleuten wird sowieso nicht genau drauf geschaut, auf welcher Position sie spielen. Und mit Duncan und Nowitzki gibt es zwei Spieler, die ebenso Center spielen können. Und hey, wir reden vom All-Star-Game, da sollte man es auch nicht so genau nehmen.

Zum Abschluss noch ein paar Akteure, die es ebenfalls verdient hätten, in diesem Jahr dabei zu sein, aber meiner Meinung nach leider draußen bleiben müssen: Joe Johnson (Atlanta Hawks), Ben Gordon (Chicago Bulls), Paul Pierce (Boston Celtics), Eddy Curry (New York Knicks), Mehmet Okur (Utah Jazz), Deron Williams (Utah Jazz), Josh Howard (Dallas Mavericks), Amare Stoudemire (Phoenix Suns), Ray Allen (Seattle SuperSonics), Elton Brand (L.A. Clippers), Tracy McGrady (Houston Rockets)

Und da soll noch jemand sagen, es gäbe nicht genug Stars in der Liga. Hier habt Ihr sie!

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Jan. 18 2007 11:10 am

Ein paar Gedanken

Utah überrascht alle, Nash wird MVP, Philly schenkt die Saison ab, Denver ist kein Titelkandidat, auch nicht mit Iverson und Anthony, Dwight Howard ist der beste Center, Yao Ming tut mir leid, vielleicht sieht man sich in Mannheim, der Rookie-Jahrgang könnte besser sein, Jasikevicius sollte mehr Spielzeit bekommen, vielleicht mag ihn Don Nelson ja, Tony Parker hat mehr Stimmen beim All-Star-Voting verdient, Boston hat einen Haufen Top-Talente und noch mehr Pech, die Spielauswahl von Premiere könnte besser sein, den Tag der Giganten sollte es öfter geben, die orangefarbenen Trikots von Phoenix gefallen mir nicht, die neuen goldenen Trikots von Washington auch nicht, oder vielleicht doch, ich weiß es nicht, die Lakers sind überschätzt, selbst wenn Lamar Odom zurück kommt, die Rockets werden auch nichts reißen, eher schon Orlando oder Chicago, Nocioni ist der unterbewertetste Spieler der Liga, es gibt genauso viele Schweizer wie Deutsche in der NBA, die Knicks stinken, das ist nichts Neues, ich mag aber New York, also die Stadt, Ray Allen spielt mit Herz, das tun nicht viele, deshalb hat er meinen Respekt verdient, New Jersey braucht unbedingt neue Spieler, aber Kidd muss bleiben, Dallas wird nicht Meister, Cleveland auch nicht, lange nichts mehr von Shawn Kemp gehört, Chris Wilcox ist aber auch nicht schlecht, Monta Ellis und Matt Barnes sind besser als Mike Dunleavy (jetzt in Indiana) und Jason Richardson, Michael Redd soll bitte schnell wieder gesund werden, die Clippers wurden letztes Jahr überschätzt, so toll sind sie auch nicht, warum schreibt Pascal Roller so selten hier im Blog, die Kings müssen in Sacramento bleiben, die Heat kommen wieder, ich mag T.J. Ford nicht, weil er nicht der richtige Mann für Toronto ist, Calderon sollte mehr spielen, danke an Arenas und Okur für das fantastische letzte Viertel am Montag, mehr Gedanken beim nächsten mal, ich muss weg.

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Jan. 18 2007 11:10 am

Niemand will nach Philadelphia

Seit Tagen wird gerätselt, wohin die Philadelphia 76ers ihren Superstar Allen Iverson traden werden. Was aber wohl noch niemandem aufgefallen ist: Die Spieler, die in Frage kommen, mit „The Answer“ den Arbeitsplatz zu tauschen, haben überhaupt keine Lust dazu!

Woher ich das weiß? Zahlen lügen ja bekanntlich nicht und so konnte man in den letzten Tagen ganz genau beobachten, dass diejenigen Spieler, die eventuell für Iverson getradet werden sollen, plötzlich absichtlich schlecht spielen.

Beispiel 1:
Fünf Tage nach seiner grandiosen 37-Punkte-Performance gegen Miami hörte Nuggets-Guard J.R. Smith davon, dass er möglicherweise für Iverson gehen muss. Seine Reaktion war eindeutig. Bei der 91:120-Schlappe gegen Washington traf er keinen einzigen seiner fünf Würfe, hinzu kamen null Assists , null Rebounds, null Steals und null Blocks. Kein Wunder, dass die Sixers lieber doch die Finger von Smith lassen wollen.

Beispiel 2:
Auch Sebastian Telfair von den Boston Celtics war im Gespräch, nach Philly gehen zu müssen. Der Starting Point Guard der Celtics war aber so frech, seine Meinung dazu den Sixers direkt ins Gesicht zu sagen. Beim Spiel gegen Philly erzielte er keinen Punkt, kassierte dafür aber vier Fouls. Wir haben verstanden, Bassy! Du darfst bleiben!

Beispiel 3:
Fast hätte es auch Mike James von den Minnesota Timberwolves erwischt. Und es wäre wahrscheinlich noch nicht mal ihm selbst aufgefallen, wenn er plötzlich das Trikot der Sixers hätte tragen müssen, schließlich spielt der Playmaker jedes Jahr für ein anderes Team. Doch diesmal nicht, sagte sich James beim 82:95 gegen San Antonio. Nur einer seiner sieben Würfe war erfolgreich, dafür kassierte er schnell sechs Fouls und durfte die Partie die meiste Zeit von der Bank aus beobachten. Klar, dass die Sixers auf so einen Typen keinen Bock mehr haben.

Weitere Trade-Kandidaten wie Troy Murphy (Warriors) oder Corey Maggette (Clippers) haben sich gleich ganz abgemeldet bei ihren Teams (angeblich sind sie verletzt) und so geht die Suche nach Tauschmaterial für Allen Iverson weiter. Ich jedenfalls glaube nicht, dass noch vor Jahresende etwas passieren wird. Falls ja, werde ich an dieser Stelle meinen Senf dazu abgeben. Bis dann!

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Dec. 18 2006 5:52 pm

Ein Tag im Leben des Emrah K.

Aufstehen, Computer hochfahren, mit dem Internet verbinden, auf das Lesezeichen mit der Adresse www.nba.com klicken und der Tag kann beginnen. Der erste Blick fällt reflexartig auf die Box Scores auf der linken Seite. Dank Zeitverschiebung muss man ja logischerweise mit den Ergebnissen des Vortags vorlieb nehmen. Ach du S…., schon wieder so viele Spiele! Egal, oben angefangen, langsam jede Statistik auf sich einwirken lassen wie bei einem entspannenden Dampfbad. Nur nicht den Überblick verlieren!

Langsam kreisen die Ziffern vor den Augen, unscharfe Bilder, die man nie gesehen hat, ergeben sich, Zusammenhänge werden geschaffen, man hört den Ball durch das Netz fliegen.

Dann kommt der Hunger und das Verlangen nach Kaffee, doch so weit sind wir noch nicht. Sind die Box Scores erstmal studiert, wandert der Blick auf die Tabelle. Utah so weit oben? Und der Osten wieder so schlecht. Irgendwas stimmt hier nicht.

Es ist mittlerweile Mittag, auf meiner To-do-Liste stehen genug Sachen, die ich jetzt erledigen müsste, doch wir sind noch lange nicht fertig. Ich checke den Punktestand bei meinem NBA Salary Cap Game; verdammt, nur noch Dritter! Ich muss dringend traden, doch dafür muss ich erstmal auf den Spielplan schauen. Hastig überfliege ich die einzelnen Spielpaarungen, die in den nächsten Tagen anstehen und entscheide mich für Matt Harpring. Und Samuel Dalembert muss dafür dringend verkauft werden. Das Leben als Manager ist hart.

Der Nachmittag bricht an, währenddessen flimmern die Highlights des Tages auf meinem Monitor, natürlich mit der Top Ten (habt ihr den Dunk von Ronnie Price gesehen?), dann sichte ich neue Fotos aus der NBA (vielleicht ist ja was für ein BASKET-Poster dabei).

Der Hunger meldet sich wieder, aber noch bin ich mit nba.com beschäftigt. Was geht eigentlich bei meinem Lieblingsteam, den Dallas Mavericks? Also schnell auf mavs.com geklickt und die News studiert. Na also, geht doch, Dirk und Co. sind wieder im Aufwind.

Draußen wird es langsam dunkel, ich schaue noch bei ESPN vorbei, checke die Rookie Ratings, durchforste ein paar amerikanische Tageszeitungen, schüttele den Kopf wegen der unsinnigen Trade-Gerüchte (Pau Gasol!), schaue auf den Terminplaner, welches NBA-Spiel heute live übertragen wird und werfe einen Blick auf die heutigen Partien. Verdammt, schon wieder so viele Spiele.

Heißt: Der nächste Tag sieht genauso aus ...

Herrlich!

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Nov. 30 2006 2:58 pm

Eine Saison der Überraschungen!

Was geht denn hier ab?

So hatte ich mir den Saisonstart bestimmt nicht vorgestellt! Die Dallas Mavericks verlieren ihre ersten drei Partien, unter anderem zuhause gegen die Golden State Warriors. Dafür legen die Utah Jazz, New Orleans Hornets und Philadelphia 76ers los wie die Feuerwehr. Und dass die Miami Heat gleich am ersten Spieltag vor heimischem Publikum gegen die Chicago Bulls eine 66:108-Klatsche kassieren, dürfte direkt klar gezeigt haben, dass dies eine Saison der Überraschungen wird!

Für die NBA und ihre Fans ist das großartig, denn es wäre doch langweilig, wenn die Top-Klubs gleich zu Beginn der Saison dominieren und die Lottery-Teams bereits für das Jahr danach planen.

Aber in der NBA geht es ja nicht nur um Wins und Losses: Jalen Rose hat New York verlassen (müssen) und ist bei den Phoenix Suns gelandet, Etan Thomas und Brandon Haywood (Washington Wizards) prügeln sich, Keith Van Horn ist immer noch arbeitslos und Joe Johnson (Hawks) geht ab wie eine Rakete.

Wegen mir kann es so weiter gehen - nur, dass die Mavs endlich mal in die Gänge kommen könnten.

Bis zum nächsten Mal!

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Nov. 8 2006 2:58 pm

Bedeutungslose Vorbereitungsspiele und Erdnussbutter-Sandwiches

Name
Kevin Martin, Sacramento Kings.
NBAE/Getty Images
Bevor die Saison richtig startet (31. Oktober), will ich den heutigen Blog-Eintrag dazu nutzen, die gerade abgelaufene Preseason zu bewerten. Mein Kollege Marcus Nick sagt ja immer „Preseason means nothing“, und irgendwie hat er ja auch Recht damit. Die Stars werden oftmals geschont, Defense wird mitunter gar nicht gespielt und die Trainer spielen mit einer 20-Mann-Rotation, so dass das Box-Score-lesen manchmal ganz schön mühselig sein kann. Und wenn dann die Regular Season tatsächlich beginnt, interessiert auch die Siegesbilanz der einzelnen Teams niemanden mehr.

So haben die Toronto Raptors zum Beispiel sieben ihrer acht Partien gewonnen, doch heißt das nicht automatisch, dass die Dinos diese Saison im Osten einen Platz in den Playoffs geschenkt bekommen.

Einen großen Sprung nach vorne hat während der abgelaufenen Vorbereitungsspiele Kevin Martin (Kings) gemacht, der 23-jährige Shooting Guard erzielte starke 16,9 Punkte und traf dabei 51,8 Prozent seiner Würfe. Für mich ist er einer der Kandidaten für den Most-Improved-Player-Award. Bei den Rookies sind vor allem Brandon Roy (Blazers), Rajon Rondo (Celtics) und auch Steve Novak (Rockets) positiv aufgefallen.

Es gibt aber auch Dinge, über die man sich Sorgen machen muss. So trifft Neu-Bulle Ben Wallace kaum noch einen Freiwurf (nur 21,9 Prozent) und Spieler wie Stephen Jackson und Sebastian Telfair geraten wieder mit dem Gesetz in Konflikt!

Aber wie gesagt, es ist nur Preseason und die bedeutet bekanntermaßen ja gar nichts!

Lasset also die Regular Season beginnen!

Ach, eine Sache wollte ich noch erwähnen. Eben gerade habe ich auf der Website von ESPN einen Artikel von Suns-Guard Raja Bell gelesen und ich weiß nicht, ob ich das witzig finden soll. Darin sagt er, dass Deutschland während der NBA Europe Live Tour nicht so cool gewesen sein soll (von Italien schwärmt er allerdings). Raja beschwerte sich über das Essen („… might be the world's worst“) und das Fernsehen („awful“). Der arme Junge musste immer Brot mit aufs Zimmer nehmen, damit er sich dort Erdnussbutter drauf schmieren kann.

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Oct. 30 2006 2:58 pm

One Game in Paris

So, liebe Leser, heute schreibe ich live aus Paris, wo die San Antonio Spurs vor wenigen Stunden Euroleague-Vizechamp Tel Aviv mit 97:84 bezwungen haben. Endlich wieder NBA-Basketball und das auch noch auf europaischem Boden. Wer den Trip nach Paris sausen lassen hat, hat definitiv was verpasst.

Die Halle, die mich an eine kleinere Version des Rose Gardens in Portland erinnert, hat genau die richtige Groesse fuer NBA-Basketball und das Publikum hatte auch machtig Spass, vor allem weil Ihr Liebling Tony Parker einen guten Tag erwischt hatte (27 Punkte). Wenn er einen seiner spektakulaeren Korbleger erfolgreich abschloss, tobte das Publikum in ohrenbetaeubender Lautstaerke. Den versemmelten Dunking-Versuch werten wir an dieser Stelle mal als Pech. Ausserdem hatte er auch noch seine Freundin Eva Longoria mit im Gepaeck, die direkt neben der Spurs-Bank in der ersten Reihe sass, weshalb die Trennungsgeruechte also auch Bloedsinn zu sein scheinen.

Die Spurs spielten zwar nicht ihren besten Basketball, aber bis zum Saisonstart ist es ja noch hin und meistens sind die Spurs ja auch erst am Saisonende bzw. in den Playoffs am besten. Fuer mich persoenlich sind sie wieder das beste Team der Liga.

Aber zurueck zur NBA Live Tour: Am Dienstag und Mittwoch sind die Sixers und Suns zu Gast und ich hoffe, dass die deutschen Fans die NBA-Teams genauso laut unterstuetzen werden wie es die franzoesischen bei den Spurs getan haben.

Sorry uebrigens fuer die vielen Umlaute, aber anders geht es nicht mit der franzoesischen Tastatur;

Au revoir!

emrah.kilic@basket.de
Posted by Emrah Kilic - Oct. 8 2006 2:25 pm

Es kribbelt schon


Tony Parker.
Gregory Shamus, NBAE/Getty
Endlich fliegt der Ball wieder durch die Luft. Natürlich hat uns die Weltmeisterschaft in Japan die Wartezeit auf die neue NBA-Saison verkürzt, trotzdem kann ich es kaum abwarten bis es wieder richtig los geht. Zwar hat sich auf dem Spielermarkt diesen Sommer nicht so viel getan, aber ich bin vor allem gespannt auf den neuen Rookie-Jahrgang, sowie die Toronto Raptors, Chicago Bulls und Indiana Pacers, die ihren Kader runderneuert haben.

Für die meisten der 30 NBA-Teams hat das Trainingscamp schon vor wenigen Tagen begonnen. Vier davon (Suns, 76ers, Clippers, Spurs) haben ihre Zelte in Europa aufgeschlagen, ein Novum in der Geschichte der Liga.

Für uns Fans und Journalisten ist die NBA Europe Live Tour natürlich eine Riesensache und ich freue mich schon auf die Spiele in Paris und Köln, wo ich in den nächsten Tagen sein werde. Wobei Köln ja eigentlich keine lange Reise ist, schließlich steht die Kölnarena in unmittelbarer Näher meiner Wohnung und auch unsere BASKET-Redaktion ist nur wenige Kilometer von der Halle entfernt.

Es wird also einiges los sein in den nächsten Tagen und ab dem 31. Oktober geht es dann richtig zur Sache. Bis dahin heißen wir aber die Suns, Sixers, Spurs und Clippers willkommen in Europa.

Ich hoffe, dass ich den einen oder anderen Leser von nba.com und BASKET in der Kölnarena sehen werde. Schließlich wollen wir den Verantwortlich der NBA zeigen, dass auch wir uns für Basketball begeistern können. Vielleicht folgt ja dem Sommermärchen mit der Fußball-WM in Deutschland ein Herbstmärchen mit der NBA Europe. Nun ja, das ist zwar nicht ganz realistisch, aber man darf ja träumen dürfen. Bis dann!

emrah.kilic@basket.de Posted by Emrah Kilic - Oct. 4 2006 12:25 pm

Die richtige Aufstellung

In wenigen Tagen geht die Basketball-Weltmeisterschaft los und natürlich werde ich wieder mit der deutschen Mannschaft mitfiebern. Doch auch den Rest des Teilnehmerfeldes werde ich mir regelmäßig zu Gemüte führen, vor allem die Spiele der USA, Argentinien und Spanien sind Pflichttermine, die man sich schon mal jetzt ganz dick im Kalender anstreichen sollte. Zum Glück kann man sich viele Paarungen im Internet anschauen, wen man die nötigen Programme herunter geladen hat. Viele Spiele werden mit Sicherheit spannender als 80 Prozent der Regular Season Games in der NBA, vor allem wenn die K.O.-Runde losgeht.

Vor wenigen Tagen habe ich mir die zweite Halbzeit des Spiels USA-Brasilien angeschaut und spätestens da hat man wieder gesehen, dass das Problem der Amerikaner nicht die Zusammensetzung des Kaders ist, sondern das Problem, dass sie auf dem engeren Court und gegen die Zonendeckung ihre Athletik nicht ausspielen können. Isolation-Plays gibt es im FIBA-Basketball so gut wie nie zu sehen!

Die ewige Diskussion, wie das US-Team aussehen soll, finde ich sowieso nebensächlich. Meiner Meinung nach unterscheidet sich das jetzige Team nicht groß von den Versagern von 2002 oder 2004. Bei der WM 2002 gab es mit Ben Wallace oder Reggie Miller zum Beispiel auch Spezialisten und Rollenspieler auf ihrer Position. 2004 waren Dwayne Wade, LeBron James und Carmelo Anthony auch dabei – ob sie aus dem Debakel gelernt haben? Außer Bruce Bowen sehe ich wieder keinen Rollenspieler im aktuellen Team. Wieso hat man nicht einen Offensiv-Rebound-Spezialisten wie Reggie Evans mitgenommen? Wo sind Dreierspezialisten wie Kyle Korver (76ers) oder Ben Gordon (Bulls)? Wieso konnte Richard Hamilton (Pistons) nicht überredet werden, mitzufahren? Seine Midrange-Jumper hätte das Team gut gebrauchen können, genauso wie die von Wally Sczerbiak. Wäre Brevin Knicht (Bobcats) nicht auch eine Option als Playmaker gewesen?

Und wo sind die US-Spieler, die in den europäischen Top-Ligen aktiv sind? Mindestens einen Übersee-Amerikaner hätte man nominieren müssen. Wie auch immer, ich denke, das aktuelle Team ist weder stärker noch schwächer als 2002 oder 2004. Und der Rest der Welt hat aufgeholt, vor den Amis fürchtet sich halt niemand mehr.

Aber das ist auch gut so: Basketball auf internationaler Ebene wird insgesamt immer spannender und vor allem hochklassiger. Auch die NBA hat das erkannt, weshalb mit Maccabi Tel Aviv und Efes Pilsen in der Preseason wieder zwei internationale Teams gegen NBA-Teams spielen werden und außerdem ja in Europa in der ersten Oktober-Hälfte die NBA Europe Live Tour statt findet, u.a. in der Kölnarena.

Bis dahin genießen wir die WM und drücken Dirk und Co. die Daumen!

Ach ja: Hätte ich das Sagen gehabt, wäre übrigens dieses US-Team in Japan angetreten (vorausgesetzt, es sagt keiner ab)

Guards: Dwyane Wade, Brevin Knight, Richard Hamilton, Chauncey Billups, Gilbert Arenas
Forwards: LeBron James, Dwight Howard, Reggie Evans, Wally Szczerbiak, Bruce Bowen
Center: Shaquille O’Neal, Brad Miller

Wie hätte eigentlich euer Team ausgesehen?

Mailt mir eure Aufstellung: emrah.kilic@basket.de
>Posted by Emrah Kilic - August 14 2006 3:25 pm

Eine Saison für die Ewigkeit

Die Spielzeit 2005/06 ist gerade seit einigen Stunden Geschichte, die Miami Heat sind dank Dwyane Wade zum ersten Mal NBA-Champion geworden, doch so schnell werde ich diese Saison nicht vergessen, denn die letzten Monate waren aufregend, spannend, dramatisch und vor allem wurde ganz, ganz großer Sport geboten.

Vieles wird mir für immer in Erinnerung bleiben:

Dass Dirk Nowitzki der zweite deutsche Spieler nach Detlef Schrempf gewesen ist, der die NBA-Finals erreicht hat. Schade, dass es mit dem Titel nicht geklappt hat. Hoffen wir auf das nächste Jahr. An dieser Stelle noch mal Applaus für Dirk, der wirklich Großartiges geleistet hat!

Dass das Spektakel rund um LeBron James, Dwyane Wade und Carmelo Anthony kein bloßes Hoffen, sondern Realität ist. Diese drei Spieler sind die Zukunft der NBA, wenn nicht sogar schon die Gegenwart. So wie Wade und James in den Playoffs gespielt haben, braucht man sich um den Zustand der NBA jedenfalls keine Sorgen zu machen.

Dass die Dallas Mavericks wirklich eine geile Truppe sind, wenn ich das mal so subjektiv behaupten darf, denn was Cuban, Nelson, Johnson und Co. dieses Jahr erreicht haben, ist eine grandiose Leistung und sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Natürlich hat auch die tolle Vorstellung von „Dirkules“ etwas damit zu tun, keine Frage. Stellt euch vor, jemand hätte vor drei Jahren behauptet, dass eine Truppe, die aus Dirk Nowitzki, DeSagana Diop, Josh Howard, Devin Harris und Jason Terry besteht, mal die Finals erreicht – das hätte doch nie jemand geglaubt! Schließlich ist Dirk zusammen mit Jerry Stackhouse der einzige erfahrene Profi im Team.

Dass die Portland Trail Blazers endgültig ganz unten angekommen sind

Dass Basketball-Fans in Deutschland immer noch in der letzten Reihe sitzen.

Dass es jedes Jahr aufs neue eine Vielzahl von Spielern gibt, die plötzlich einen Riesensprung nach vorne machen, wie etwa Tony Parker, Boris Diaw oder Mike James.

Dass ich immer noch nicht so richtig weiß, was ich von Yao Ming halten soll.

Dass es ein Witz gewesen ist, Gilbert Arenas nicht direkt für das All-Star-Game nominiert zu haben.

Dass Playoffspiele auch spannend sein können, wenn man sie sich morgens beim Frühstück auf Video anschaut.

Dass Vince Carter immer noch die schönsten Dunks abliefert.

Und vor allem hat sich wieder Mal eine Wahrheit bestätigt:

Dass Basketball einfach der geilste Sport überhaupt ist!

Posted by Emrah Kilic - June 21 2006 10:00 am

Schlechter Verlierer

Ihr kennt das: Die Partie ist entschieden, die letzten Sekunden laufen runter, einige Zuschauer verlassen bereits ihre Plätze, der Spieler in Ballbesitz dribbelt auf der Stelle, handshakes werden ausgetauscht. Obwohl das Spiel noch läuft, laufen bereits einige Kameramänner auf das Feld, um die Emotionen der Sieger und Verlierer einzufangen, bzw. sie für ein Interview abzugreifen.

Als Fernsehzuschauer sind diese Sekunden immer langweilig. Man denkt sich, „Hey, warum läuft der nicht zum Korb, verteidigt doch eh keiner mehr richtig. Was soll das überhaupt?“ Und auch die Fans in der Halle haben das Recht, 48 Minuten hochklassigen Basketball zu sehen, denn dafür steht die NBA ja schließlich. Oder soll man sich die letzten Minuten einfach schenken, heißt ja nicht umsonst Garbage-Time. Dass die Coaches in den letzten Minuten ihre Stars schonen und die Leute am Ende der Bank aufs Feld schicken ist ja okay, aber dieses elende Uhr runter laufen lassen, finde ich schrecklich.

Wie ich jetzt darauf komme?

Nun, neulich gab es diese Szene beim Spiel zwischen den Boston Celtics und den Toronto Raptors. Die Partie ist längst entschieden, Boston führt wenige Sekunden vor Ende mit 108:96 und greift sich nach einem Raptors-Fehlwurf den Ball. Normalerweise hält man den Ball dann fest – drei, zwei, eins, vorbei! Und auf Wiedersehen!

Doch wie das manchmal so ist, haben gerade die jüngeren Reservespieler in solchen Phasen Hummeln im Arsch, schließlich wollen sie innerhalb der wenigen Minuten, die sie bekommen, am liebsten ihr gesamtes Repertoire zeigen.

Und wie ihr wisst, haben die Celtics, die um Paul Pierce herum ein junges Team aufbauen, eine Menge solcher Spieler. So wie etwa Rookie Gerald Green. Der ist im Januar gerade einmal 18 Jahre alt geworden und gilt als eines der größten Talente der NBA.

Ach ja, die Szene! Folgendes ist passiert: Statt, wie bereits gesagt, den Ball zu halten, stürmen die Celtics nach vorne und die Raptors schauen nur zu. Tony Allen passt den Ball ans Brett zu Gerald Green, der angeflogen kommt, den Ball mit einer Hand greift, seine Hang-Time zur Schau stellt und dann mit mächtig Wumms vollendet. Ein Wahnsinns-Dunk, der die Leute in der Halle von den Sitzen reißt. Klar, dass dieser Dunk (mit dem Media Player zu sehen unter http://boss.streamos.com/wmedia/nba/nbacom/5star/green_g_060322.asx#) zu den spektakulärsten Aktionen der Saison zählt. Auch wenn er den Ausgang des Spiels nicht beeinflusst hat. Ergebniskosmetik würden Fußballreporter sagen. Aber trotzdem geil.

Doch was man bei dem von der NBA zur Verfügung gestellten Link nicht sehen bzw. hören kann, ist der Reporter der Raptors-TV-Übertragung. Da die Partie nicht landesweit ausgestrahlt wurde, können die Lokalsender dann die Spiele selbst übertragen, in Bostons ist das FSN gewesen und in Toronto eben Raptors-TV.

Nach dem Dunk von Green meinte der Raptors-Kommentator jedenfalls: „Sorry, I don’t want that. Just dribble out the clock!“ Weil die Celtics das Spiel bereits gewonnen hatten, fand er, dass man sich das hätte sparen können. Es sei nämlich respektlos. Er schien richtig sauer zu sein, ein richtig schlechter Verlierer!

Wer bei youtube.com nach diesem Dunk sucht, kann hören, was der Raptors-Kommentator dazu sagt. Für mich unverständlich und total daneben. Denn der Typ hat anscheinend ein paar Dinge vergessen:

  • Spieler wie Gerald Green oder Tony Allen schnüren sich nicht die Schuhe, um in der Garbage-Time die Uhr runter laufen zu lassen. Das sind hungrige Leute, die Spaß am Basketball haben und dazu zählt auch, dass sie gerne rennen und stopfen. Und wenn der Weg zum Korb frei ist, haben sie das Recht, dies zu tun.
  • Auch wenn die Celtics zu diesem Zeitpunkt noch Chancen auf die Playoffs hatten, so war dies im Grunde ein unwichtiges Regular-Season-Game. Es ging um nichts mehr, die Spannung war dahin, da kann man doch wenigstens trotzdem etwas Einsatz zeigen. Und ein paar schönen Aktionen können ein im Grunde überflüssiges Spiel enorm aufwerten.
  • Der Raptors-Kommentator sollte auch mal daran denken, dass in der Halle Menschen sitzen, denen der Spielausgang vielleicht egal ist, aber actionreichen Sport erleben möchten. Und dazu zählt eben nicht nur Sieg oder Niederlage, sondern auch einzelne Aktionen. Mit Dynamik, mit Tempo, mit Power. Alles, wofür eben Basketball steht. Wenn man bedenkt, dass eine Familie für so ein Spiel zusammen locker mal ein paar hundert Dollar ausgibt, dann hat der Fan auch das Recht, von den Akteuren Einsatz zu sehen. Ob diese Aktion jetzt den Verlierern gegenüber respektlos gewesen ist, oder nicht, darauf wird er ganz sicher pfeifen.

Damit war das Kapitel Green vs. Raptors aber noch nicht beendet. Ein paar Tage später kam es erneut zum Duell zwischen den Celtics und den Raptors. Diesmal in Toronto. Und wieder sorgte der Celtics-Youngster für Schlagzeilen.

Noch fünf Sekunden zu spielen, Boston führt mit 122:120, wieder bekommt Tony Allen wenige Sekunden vor Ende den Ball. Doch statt die Uhr runter zu dribbeln, passt er zu Gerald Green, der mit einem sehenswerten Windmill-Dunk abschließt. Herrlich!

Würde gerne wissen, was der Reporter von den Raptors dazu gesagt hat …

Posted by Emrah Kilic - Apr 12 2006 10:00 am

Es gibt nicht nur eine WM

Wie sagt man in Fußball-Deutschland so schön? Die Nationalmannschaft hat nicht nur Jürgen Klinsmann als Nationaltrainer, sondern gleich 80 Millionen Bundesbürger dazu! Jeder glaubt immer alles besser zu wissen, vor allem wenn es um die Aufstellung und Taktik geht. Das beste Beispiel ist ja zuletzt die umstrittene Nicht-Nominierung von Verteidiger Christian Wörns gewesen. Und nach der 1:4-Niederlage gegen Italien schalteten sich sogar Politiker ein, die die Leistung der DFB-Elf und vor allem des kalifornischen „Grinsi-Klinsi“ (BILD-Zeitung) zur nationalen Gefahr erklärten.

Aber hier soll es nicht um Fußball gehen, darüber wird hierzulande genug diskutiert. Manchmal so viel, dass es fast schon lachhaft, teils sogar surreal wirkt. Ich bin jedenfalls froh, wenn die WM vorbei ist, auch wenn ich natürlich auf tolle Spiele und eine gute Stimmung unter den Fans hoffe.

Dagegen ist die „andere“ WM 2006, die der Basketballer in Japan, in den Medien kaum eine Schlagzeile wert. Und das, obwohl sich Dirk Nowitzki und die übrigen Silber-Helden für das Turnier mit einer grandiosen Leistung qualifiziert haben. Nun, zwei Tage vor WM-Beginn wird das DSF sicherlich den einen oder anderen Trailer laufen lassen, so dass es zumindest ein Paar Zuschauer mitbekommen, nämlich die, die nicht gerade beim Poker oder Dart schauen eingenickt sind.

Wie ich gerade jetzt auf die Basketball-WM komme? Vielleicht haben es ja einige mitbekommen, vor kurzem wurde vom amerikanischen Basketballverband der Vorläufiger Kader für das Team USA nominiert.

Ich finde ja die Zusammenstellung diese Mannschaft um einiges schwieriger, als die Kandidaten fürs All-Star-Game zu benennen.

Jedes Jahr fehlen zwar ein paar Spieler, die es verdient hätten, dabei zu sein, in Houston waren es meiner Meinung nach Carmelo Anthony, Mike Bibby und Chris Paul. Aber in der NBA gibt es so viele Akteure, die dabei sein müssen, dass es fast UNMÖGLICH ist, jeden zufrieden zu stellen und jede gute Leistung zu honorieren.

Und am Ende ist es ja auch fast egal, ob jetzt nun Ray Allen statt Mike Bibby oder Rasheed Wallace statt Richard Jefferson mitspielt, so lange die Fans gut unterhalten werden. Schließlich geht es um nichts und dass jetzt LeBron der jüngste All-Star-MVP aller Zeiten ist, finde ich auch nicht sonderlich spektakulär. Er hat eben in diesem Spiel die meisten Punkte des Siegerteams erzielt. Super!

Viel interessanter finde ich, über das Team USA zu diskutieren. Schließlich geht es dabei um etwas – um Medaillen, um Ehre, um Stolz. Alle drei Dinge waren den NBA-Profis bei den letzten beiden Turnieren 2002 und 2004 ja abhanden gekommen, es ist also Wiedergutmachung angesagt. Es geht nämlich diesmal nicht nur um Gold, sondern um die Wiederherstellung der Machtposition im Basketball.

Deshalb hat sich Jerry Colangelo, der für die Auswahl zuständig gewesen ist, besonders viel Zeit gelassen, um das Team zusammen zu stellen. Erinnern wir uns: Wenige Wochen vor Beginn der Vorbereitungen auf das olympische Turnier 2004 stand aufgrund von Absagen ein Drittel des Kaders noch nicht fest!

Von nun an soll schon mehrere Monate vorher fest stehen, wer dazu gehört und wer nicht. Colangelo sprach im laufe der aktuellen Saison mit fast 50 Spielern, 23 davon wurden jetzt nominiert. Übrigens nicht nur für die bevorstehende WM, sondern darüber hinaus auch für die Qualifikation 2007 (falls notwendig) und Olympia 2008 in Peking. Vorbei also die Zeiten, als bei jedem Turnier eine neue Mannschaft an den Start gegangen ist.

Was ich über die Zusammenstellung denke, lest ihr beim nächsten Mal. Bis dahin!

Posted by Emrah Kilic - Mar 20 2006 10:00 am

*Ignoranten*

Ich möchte etwas loswerden und ich hoffe, Ihr versteht mich:

Was ist eigentlich nur mit den deutschen NBA-Fans los? Schaut euch doch mal nur das All-Star-Voting an, wo Dirk Nowitzki weniger Stimmen bekommen hat als der Spanier Pau Gasol. Nichts gegen Gasol (er hat’s verdient, dabei zu sein!), aber Dirk spielt in MVP-Form, und dazu noch bei einem Titelkandidaten. Und die Mavs sind garantiert um einiges
populärer als die Grizzlies, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Nun, woran mag das wohl liegen? Da ich nicht glaube, dass Gasol seine Stimmen alle aus Memphis hat, bleibt nur noch die respektvolle Unterstützung seines Heimatlandes. Ich weiß nicht wie viel Prozent seiner Stimmen aus Spanien sind, aber es wird wohl eine beachtliche Zahl sein. Dabei hat er im Gegensatz zu Silber-Dirk seine Heimat bei der letzten EM im Stich gelassen.

Ich hab mich zwar auch schon Mal darüber aufgeregt, dass Yao Ming so viele Stimmen aus China bekommt, aber im Grunde zeigt dies doch nur, dass sich die Leute in diesen Ländern für Basketball und vor allem für ihre Stars in Amerika interessieren. Übrigens hat auch der Franzose Tony Parker mehr Stimmen als Dirk bekommen (natürlich hat’s Parker auch verdient, dabei zu sein). Und dass der Türke Mehmet Okur nicht mehr Stimmen als Nowitzki bekommen hat, liegt nicht nur am Center-Mangel, sondern eher daran, dass in der Türkei das Internet noch nicht so weit verbreitet ist. Aber noch zwei oder drei Jahre, dann wird auch Okur an Nowitzki vorbei rauschen.

Ich würde mir wünschen, dass auch in Deutschland die Fans ihren größten Exportschlager so unterstützen wie in den oben genannten Ländern, denn die NBA merkt sich natürlich, welche Länder wie viel Interesse an der Liga haben und so etwas hat dann schließlich auch Konsequenzen bei Fernsehübertragungen etc., wobei wir in Europa sowieso schon fast Schlusslicht sind, auch wenn das niemand wirklich wahr haben will.

Nun hat die NBA auch noch mitgeteilt, dass während des All-Star-Weekends die meisten ausländischen Besucher auf nba.com unter anderem aus Spanien und Frankreich kommen. Deutschland wird gar nicht erwähnt, dabei gibt es hier beispielsweise doppelt so viele Einwohner wie in Spanien! Wie kann das sein? Und dort ist auch Fußball die klare Nummer eins, man kann also hierzulande nicht alles auf die Dominanz des Fußballs schieben. Es ist eher Ignoranz und jeder, der nicht Dirk ins All-Star-Team gewählt hat, darf sich schuldig fühlen.

Trotzdem viel Spaß an diesem Wochenende mit dem All-Star-Weekend in Houston! Vielleicht interessiert ihr Euch ja trotzdem dafür. Ich bin jedenfalls mit ganzem Herzen dabei.

Posted by Emrah Kilic - Feb 17 2006 9:00 am

Irrfahrt durch den Statistik-Dschungel

Es gibt so Tage, da klickt man ziellos durch irgendwelche beliebigen Player Files auf nba.com und entdeckt so manche Statistik, die man eigentlich nicht für möglich gehalten hätte. Amerika ist ein Statistikland hat Jazz-Forward Andrei Kirilenko erst kürzlich gesagt und damit hat er absolut Recht. Wobei man sich natürlich jede Zahl schön reden kann, genauso wie man auch jede gute Statistik in den Dreck ziehen kann. Scort jemand viel, ist er ein Egozocker, punktet er wenig, hat er der Mannschaft nicht geholfen. Ihr kennt das.

Wie auch immer: Heute gibt es an dieser Stelle einen Ausflug in den Statistik-Dschungel, der Euch hoffentlich ein paar interessante Fakten näher bringt.

Here we go!

  • Andris Biedrins (Golden State Warriors) trifft 65,4 Prozent seiner Würfe (bei Heimspielen sind es sogar 73,2 %). Außerdem greift er sich in nur 11,7 Minuten pro Partie immerhin 3,2 Rebounds. Der Junge ist übrigens erst 19 Jahre alt, ich bin gespannt, was mal aus ihm wird.
  • Was sagen eigentlich Statistiken auf 48 Minuten Spielzeit hochgerechnet aus? Demnach gehören Jamal Sampson (Saramento), Loren Woods (Toronto), Charles Hayes (Houston) und Earl Barron (Miami) zu den besten Reboundern der Liga!
  • Wusstet ihr, dass Raja Bell, der vor den Saison von den Phoenix Suns als Defensiv-Spezialist verpflichtet wurde, bisher genauso viele Dreier verwandelt hat (111), wie Dwyane Wade, Tony Parker, Devin Harris, Richard Hamilton, Richard Jefferson, Stephon Marbury und Steve Francis zusammen?
  • Erick Dampiers Statistiken im heimischen American Airlines Center: 4,8 Punkte, 46,3 % Wurfquote, 47,2 % Freiwurfquote. Bei Auswärtsspielen kommt der Mavs-Center dagegen auf 6,5 Punkte, 54,2 % Wurfquote, 62,7 % Freiwurfquote. Da kann wohl jemand zuhause nicht mit dem Druck der eigenen Fans umgehen …
  • Ein paar Zahlen zu Shaq dürfen natürlich auch nicht fehlen! Career-Low bei den Minuten, der Wurfquote, den Punkten, Blocks, Assists und Rebounds, sowie die zweitschlechteste Freiwurfquote seiner Karriere (das muss mal erst mal schaffen …), dafür kommt der Diesel im Schnitt auf 4,0 Fouls! Nur Samuel Dalembert (Sixers) begeht mehr Fouls. Was ist los, Shaq?

Und zu guter letzt: Dirkules konnte sich im Januar (15 Einsätze) durchschnittlich nur 6,9 Rebounds pro Spiel schnappen, aber so lange die Mavs gewinnen, darf er auch mal die anderen machen lassen, nicht wahr?

Posted by Emrah Kilic - Feb 6 2006 10:00 am

Die Qual der Wahl!

Falls ihr immer nicht eure Favoriten für das All-Star-Game am 19. Februar in Houston gewählt habt, so solltet Ihr euch nicht mehr so viel Zeit lassen, denn ab dem 22. Januar werden keine Stimmzettel mehr angenommen. Also, hopp hopp!

Allerdings möchte ich auch eine Warnung aussprechen, denn es war schon lange nicht mehr so schwierig, sich für die jeweils zwölf besten jeder Conference zu entscheiden.

Erst einmal möchte ich mich aber über die Zwischenergebnisse auslassen, denn da kann es ja nicht wirklich mit rechten Dingen zu gehen. Dass Yao Ming mal wieder die meisten Stimmen hat, daran müssen wir uns wohl so langsam gewöhnen, denn so lange Yao in der NBA spielt, wird sich an dieser Tatsache bestimmt nichts ändern. Trotzdem an dieser Stelle Respekt an das chinesische Volk, das wie eine Mauer hinter ihrem Superstar steht.

Natürlich sind die Chinesen nicht nur Yao-Fans, sondern gleichzeitig auch Anhänger der Houston Rockets. Und so kommt es, dass Rockets-Guard David Wesley ebenfalls eifrig gewählt wird und sogar vor Jason Richardson, Jason Terry und Mike Bibby steht. Stellt euch nur mal vor, ALLE Chinesen, die Yao wählen, würden gleichzeitig auch Wesley wählen! Oder noch besser: Ryan Bowen!

Nun, bevor ich mich hier weiter über die merkwürdigen Zwischenergebnisse aufrege, werde ich nun mein persönliches All-Star-Team posten. Feedback erwünscht!

Team West

Guards: Kobe Bryant, Steve Nash

Der beste Scorer, der beste Passer – noch Fragen?

Forwards: Kevin Garnett, Dirk Nowitzki

Okay, die Wolves sind zum Heulen, aber Dirk habt ihr doch auch gewählt, oder?

Center: Mehmet Okur

a) Yao Ming braucht meine Stimme nicht, b) die Jazz haben auch dank oder gerade wegen der Top-Leistung von Okur (17,5 Punkte und 9,5 Rebounds) eine positive Bilanz

Ersatz: Tony Parker, Baron Davis, Carmelo Anthony, Shawn Marion, Elton Brand, Tim Duncan, Marcus Camby

Wir müssen leider draußen bleiben: Pau Gasol (da hilft auch der Bart nicht), Ray Allen, Rashard Lewis, Chris Paul und einer meiner Lieblingsspieler - Manu Ginobili. Und Tracy McGrady spielt nun wirklich keine All-Star-Saison, auch wegen seiner Verletzung. Genauso wie Yao, der wegen mir auch aussetzen kann, trotz des doppelten Heimbonus (Houston und China).

Team East

Guards: Allen Iverson, Dwyane Wade

Das vielleicht spektakulärste All-Star-Guard-Duo im Osten seit Michael Jordan und Penny Hardaway!

Forwards: LeBron James, Jermaine O’Neal

Also James muss ich wohl nicht begründen. Und lieber JO als Sheed, C-Webb oder Ron Ron!

Center: Ben Wallace

Warum nicht Shaq? Vielleicht weil es die schlechteste Saison seiner Karriere ist …

Ersatz: Vince Carter (muss sein!), Richard Jefferson (von den Fans nicht mal unter die besten zehn Forwards gewählt!!!), Gilbert Arenas, Richard Hamilton, Chauncey Billups (wie gut müssen die beiden eigentlich noch spielen, um eingeladen zu werden?), Shaquille O’Neal (aber nur weil er so ein lustiger Teddybär ist), Paul Pierce

Wir müssen leider draußen bleiben: Jason Kidd (zwei Nets-Spieler reichen), Chris Bosh (er wäre der einzige echte Power Forward im Kader gewesen), Ricky Davis, Michael Redd, Andre Iguodala (ein paar Punkte mehr, dann klappt es im nächsten Jahr), Chris Webber (falls ihr ihn noch kennen solltet)

Seid ihr einverstanden mit meiner Auswahl? Falls nicht, schickt mir euer persönliches Team an emrah.kilic@basket.de

Ach ja, der Westen gewinnt übrigens mit 118:112, weil der Eastern-Truppe Power Forwards fehlen. Tja, wenn ich da mal nicht auf die falschen Spieler gesetzt habe …

Posted by Emrah Kilic - Jan 11 2006 10:00 am

Mittendrin statt nur dabei

Über Weihnachten war ich zu Besuch bei meinen Eltern (in Bad Wildungen/Nordhessen), was in mir im Vorfeld etwas Unbehagen ausgelöst hatte, da ich ja dann für ein paar Tage auf die NBA verzichten würde. Schließlich kann ich meinen Premiere-Decoder ja nicht überall anschließen.

Mir fiel dann allerdings ein, dass meine Eltern ja türkisches Satelliten-Fernsehen haben, so dass auch der Sender NTV (hat nichts mit n-tv aus Deutschland zu tun) empfangen werden kann. So „musste“ ich mir nicht die Defense-Schlacht zwischen den Pistons und Spurs anschauen, sondern – zusammen mit meiner ganzen Verwandtschaft (die sich brennend für Basketball interessiert) das Spitzenspiel Miami Heat versus L.A. Lakers. In kompletter Länge und natürlich ohne irgendwelche
Mail-Einblendungen von Zuschauern! Das Wochenende war gerettet!

Zwar musste ich während der Übertragung das Gequassel der übrigen Anwesenden ertragen, aber auch so war es herrlich, an so einem Abend ein so geiles Spiel sehen zu können. Es gab Highlights ohne Ende und spannend war die Partie auch noch. Ihr habt echt was verpasst!

Einen Tag vorher konnte ich mir auf NTV auch noch die Aufzeichnung Knicks – Jazz anschauen (schließlich spielt ja auch Mehmet Okur in der NBA), dazu zwei Partien aus der ersten türkischen Liga (inklusiveÜlkerspor mit Ibrahim Kutluay) und eine einstündige Studiosendung über die NBA, wo ausführlich über die aktuellen Geschehnisse aus der Liga diskutiert wurde. Bei NTV handelt es sich übrigens nicht um Pay-TV und auch nicht um einen reinen Sportsender.

Fazit: In der Türkei ist die Basketball-Welt im Fernsehen noch in Ordnung, es geht also auch ohne Silbermedaille.

Zum Abschluss noch der Vergleich mit dem DSF (angeblich ein Sportsender)über die Weihnachtstage, dort lief folgendes: Dauerwerbesendung / Teleshopping, Sport-Clips mit nackten Frauen, Dart, Snooker, Quiz, Bowling und Poker.

HAAAAAARGH! (mehr fällt mir zu diesem Sender nicht mehr ein …)

Ich wünsche allen Besuchern von nba.com/germany einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Posted by Emrah Kilic - Jan 6 2005 10:00 am

Small Forwards mit Gefühl

Ist es euch auch schon aufgefallen? Andres Nocioni, ja genau, der Argentinier, der bei den Chicago Bulls auf der Small-Forward-Position fürs Grobe zuständig ist, beweist in dieser Saison, dass er nicht nur austeilen, sondern auch einschenken kann.

Nach 24 Partien stand er auf Rang sechs der besten Dreierschützen - 47,8 Prozent seine Würfe von Downtown finden ihr Ziel.

Ziemlich überraschend, denn in der vergangenen Saison traf er nur 25,8 Prozent, was ja nun nicht so dolle ist. Und schon jetzt hat er mehr Dreier versenkt als in der gesamten Saison 2004/05.

Doch Nocioni ist nicht der einzige Small Forward, der zu den Top-Scharfschützen der Liga gehört. Neben Bruce Bowen (schon wieder bei 50 Prozent!) sind auch Shane Battier (48,8), James Posey (45,6), Vladimir Radmanovic (45,1), Kyle Korver (44,8), Hedo Turkoglu (43,2), Paul Pierce (42,5) und Peja Stojakovic (42,5) unter den besten 20 Schützen zu finden.

Nimmt man noch Power Forward Rasheed Wallace von den Detroit Pistons hinzu (47,9 Prozent), ist also genau die Hälfte der Top Twenty aus dem Frontcourt.

Was diese Statistik beweist? Klar, gab es auch früher schon Small Forwards, die gerne von außen geballert haben, doch mittlerweile achten die General Manager darauf, dass ihre Spieler nicht nur ein oder zwei Spezialaufgaben erledigen, sondern durch ihre enorme Vielseitigkeit für den Gegner noch gefährlicher sind.

Ist der Rollenspieler etwa tot? Zwei-Meter-Muskel-Männer, die nur unter dem Korb herum stolpern und etwa so viel Gefühl besitzen wie eine Abrissbirne, werden jedenfalls immer seltener.

Und das ist auch gut so, denn was gibt es schöneres, als zu sehen, wie ein Sevenfooter mit Leichtigkeit einen Dreier nach dem anderen versenkt und seinen Gegner zur Verzweiflung treibt? So wie bei Dirk Nowitzki.

Natürlich darf es ab und zu auch in der Zone noch krachen. Das gilt ebenfalls für Dirk.

Den Lesern von nba.com/germany wünsche ich zum Abschluss schöne Feiertage!

Posted by Emrah Kilic - Dec 22 2005 10:00 am

Früher war nicht alles besser

Ich gebe es zu, ich bin süchtig nach NBA-Basketball. Angefangen hat alles 1994 mit der Sendung „Jump Ran“ in Sat1, in der immer die wöchentliche „Top Ten“ präsentiert wurde. Meine Lieblingsspieler damals waren Charles Barkley, Penny Hardaway, Dikembe Mutombo, Dan Majerle, Karl Malone, Alonzo Mourning und Dennis Rodman, meine Lieblingsteams die Suns und Lakers (noch ohne Shaq und Kobe). Später, als es die Sendung nicht mehr gab, wurde „Inside NBA“ im DSF immer zum Pflichttermin. Und falls ich einmal nicht rechtzeitig zum Sendetermin zu Hause sein sollte, wurde vorsichtshalber der Videorekorder programmiert. Ich durfte auf keinen Fall irgendetwas verpassen, sonst hätte ich schlechte Laune bekommen. Leider wurden die Bilder im Free-TV von Jahr zu Jahr immer seltener, aber zum Glück gibt es ja noch Premiere (es lebe der Zweikanalton!) und das Internet (die Flatrate ist die wichtigste Erfindung der letzten Jahre).

Irgendwann werde ich die alten DSF-Aufnahmen aber aus den Umzugskartons holen und mir wieder die Highlights von damals anschauen: Die glorreichen Bulls, Detlef Schrempf, Arvidas Sabonis, Larry Johnson, David Robinson, Shawn Kemp – das waren noch Zeiten! Doch ich bin kein Typ, der meint, dass früher alles besser gewesen ist. Die Liga hat nach einem kleinen Durchhänger Ende der Neunziger einen unglaublichen Aufschwung erlebt und generell wird Basketball ja weltweit immer populärer.

Das ist gut so, auch wenn hier in Deutschland im Moment alles auf die Fußball-WM 2006 fixiert ist (habt ihr schon Tickets?). Doch wenn das Fieber um Klinsmann und seine Truppe vorbei ist, hoffe ich, dass Basketball hierzulande wieder mehr in die Öffentlichkeit rückt. Auf zwei Termine dürfen wir uns in der Phase nach der Fußball-WM ja jetzt schon freuen: Am 3. September macht uns Dirk Nowitzki in Japan zum Weltmeister, und am 10. Oktober kommen die Phoenix Suns und Philadelphia 76ers nach Köln zum Preseason-Game. Herrlich!

Vielleicht lasse ich meine alten Aufnahmen aus den Neunzigern dann doch in den Kartons. Früher war nämlich nicht alles besser als heute …

Posted by Emrah Kilic - Dec 14 2005 10:00 am