Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2007
Prof. Dr. Jens Claus Brüning
Endokrinologie, Institut für Genetik der Universität zu Köln (2,5 Mio. Euro)
Mit seinen Forschungsarbeiten zur genetischen Manipulation von Mäusen gelangen Jens Claus Brüning zahlreiche wegweisende Durchbrüche auf dem Gebiet der Molekularen Diabetesforschung. So konnte er zeigen, wie der Insulinrezeptor an der Kontrolle des Körpergewichts und an der Entstehung einer Fettstoffwechselstörung beteiligt ist. Zugleich konnte er klären, warum bei Übergewicht zu wenig Insulin aus den endokrinen Zellen der Bauchspeicheldrüse freigesetzt wird; dieser Nachweis fand internationale Beachtung. Darüber hinaus ist es Brüning gelungen, Nervenzellpopulationen im Hypothalamus zu identifizieren und zu charakterisieren, welche die Nahrungsaufnahme regulieren. Das entscheidende Steuerungssignal ist das Insulin, das den Energiestatus des Körpers vom Gehirn aus regelt. Angesichts einer fast epidemieartigen Ausbreitung der Fettleibigkeit (Adipositas), die inzwischen schon fast 20 Prozent der Bevölkerung betrifft, sind diese Erkenntnisse zukunftsweisend.
Nach dem Studium der Humanmedizin in Köln war Jens Claus Brüning ab 1994 mit einem DFG-Ausbildungsstipendium am Joslin Diabetes Center der Harvard Medical School in Boston (USA) tätig. Zurück in Deutschland war er von 2002 bis 2003 Oberarzt der II. Medizinischen Klinik für Innere Medizin in Köln. Bereits ein Jahr nach seiner Habilitation zum Thema "Pathogenese des Diabetes mellitus Typ 2 durch konditionale Mutagenese des Insulinrezeptorgens in Mäusen" übernahm er 2003 die ordentliche Professur am Institut für Genetik der Universität Köln.
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