Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2007
Prof. Dr. Falko Langenhorst
Mineralogie und Petrologie, Institut für Geowissenschaften der Universität Jena (2,5 Mio. Euro)
Falko Langenhorst beschäftigt sich mit "Impakten": Einschlägen von Himmelskörpern auf der Erde beziehungsweise auf anderen Planeten oder Monden, welche die Entwicklung der Erde und des Sonnensystems entscheidend beeinflusst haben. Hierbei ist die grundlegende Physik und Chemie von Impaktprozessen und ihre Auswirkung auf die Biosphäre ("Astro-Mineralogie") sein Spezialgebiet. Im Rahmen seiner Arbeit gelang Falko Langenhorst die erstmalige Entdeckung von Hochdruckmineralen in dem Marsmeteoriten Zagami, der seinerseits durch Meteoriteneinschläge aus der Oberfläche des Mars herausgebrochen und auf die Erde geschleudert worden war. Für das Impakt-Ereignis, das diesen Marsmeteorit erzeugte, konnten so Drücke von 300 000 bar und Temperaturen von 2400-2500 Grad Celsius abgeschätzt werden. Besondere internationale Beachtung fanden ferner seine Untersuchungen zur Kristallchemie von Perowskit, einem Hauptbestandteil des unteren Erdmantels.
Falko Langenhorst studierte Mineralogie in Gießen und Münster, wo er 1993 promovierte, bevor er eine Postdoc-Zeit in Lille absolvierte. Seit 2004 ist er C4-Professor für Allgemeine und Angewandte Mineralogie in Jena. Zahlreiche Ehrungen dokumentieren zusätzlich die hohe internationale Anerkennung. So ist er unter anderem Mitglied der Academia Europaea sowie Fellow der Japanese Society for the Promotion of Science.
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