Fortschritt und Tradition

Einführung

„Das große langsame Rad“ der Geschichte wird „durch kleinere schnellere Räder in Bewegung“ gesetzt, und zwar „auf der Bahn, auf welcher das [Menschen-]Geschlecht zu seiner Vollkommenheit gelangt“. So beschreibt Lessing Ende des 18. Jahrhunderts jenen Fortschrittsprozeß, der aus der traditionalen Welt hinaus und in die Moderne hineinführt. Der Kreislauf der Welt, im Kreis verlaufend durch den Wechsel der Jahreszeiten, von Geburt und Tod, durch die periodisch wiederkehrenden Jahrestage und Feste, wird aufgebrochen, die lineare Bahn des Fortschritts setzt sich zunehmend stärker durch. Die industrielle Produktion ebnet natürliche Unterschiede wie stark und schwach, männlich und weiblich, Tag und Nacht ein; Wissenschaft und Technik machen unabhängig von der jahreszeitlichen Agrarproduktion, die Ökonomie wird effektiver, es schrumpfen die Verkehrswege, die Kommunikation wird erleichtert, Krankheiten werden zurückgedrängt; es entstehen Bildungschancen für alle und ein juristischer Rahmen, der dem Individuum Rechtssicherheit garantiert: Diese für die Moderne prägenden Momente werden unter dem Kollektivsingular „Fortschritt“ zusammengefaßt.

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Diskussion

Leading Questions
1. What factors are lost at the transition to modernity?
2. What conditions would have to be in place or established for tradition and modernity to mutually complement and correct each other?
3. How can one prevent that justified criticism of the Western model of progress leads to an uncritical romanticizing of traditional values and systems?
4. How can a stronger consideration of the “cultural context” for progress be concretely imagined? Please choose one the on the following themes as an example: 
      a) Basic schooling/education of girls 
      b) Agricultural production technologies 
      c) Preservation of deep-rooted communities

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Präsentation
Herr Jung bemerkt vorab, dass die induktiv aus den Länderkonferenzen ermittelten „Leitfragen“ der AGs zwar von diesen immer wieder auch in Frage gestellt, letztlich aber doch als Richtlinien angenommen worden seien. Für die erste AG stellt er die Berichterstatter, Herrn Dr. Tjama Tjivikua aus Namibia sowie Frau Dr. Mona Abaza aus Ägypten, kurz vor, und gibt ihnen das Wort.       Mehr ...

Kann Kultur die Entwicklung eines Landes hemmen oder vorantreiben? Gemeinsames Projekt der GTZ und des Goethe-Instituts.