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2003
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Räuber, Gräber und Gelehrte: Kulturgüterschutz in Krisengebieten

DFG veranstaltet gemeinsam mit Bundeskunsthalle Symposium zum Thema "Archäologie im Niemandsland"

Pressemitteilung Nr. 18
20. Mai 2003

Weltweit sorgten die Bilder von den geplünderten Museen im Irak für Empörung. Besonders der Fall des Nationalmuseums von Bagdad erregte die Gemüter, als marodierende Banden dort einbrachen und ungehindert von der Besatzungsmacht vor den Augen der entsetzten Museumshüter die Vitrinen plünderten. Dabei raubten sie nicht nur Teile der wertvollen Sammlung, sondern zerstörten auch Jahrtausende alte Kunstgegenstände. Solche Vorfälle sind bedauerlicherweise keine Seltenheit. Raubgrabungen und Plünderungen von Ausgrabungsstätten sind vor allem dort an der Tagesordnung, wo die Zentralmacht zusammengebrochen ist, die Menschen arm sind oder korrupte Beamte das Sagen haben. Experten klagen seit langem, dass insbesondere in Krisen- und Kriegsgebieten der illegale Handel mit Kulturgütern blüht. Nicht nur für die archäologische Forschung gehen auf diese Weise wertvolle Informationen für immer verloren. Die Zerstörung von Kulturgütern im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen bedeutet in den meisten Fällen einen unwiederbringlichen Verlust kulturellen Erbes.

Wie mit dieser Problematik innerhalb der archäologischen Forschung umgegangen wird, soll nun im Rahmen eines zweitägigen Symposiums erörtert werden, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in Zusammenarbeit mit der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (KAH) am 26. und 27. Mai in Bonn durchführt. Unter dem Titel "Archäologie im Niemandsland - Kulturgüterschutz und Forschung in Krisen- und Kriegssituationen" werden Wissenschaftler am Beispiel von drei Ländern (Afghanistan, Irak und Bosnien-Herzegowina) über die Bedingungen ihrer Arbeit unter instabilen politischen Verhältnissen berichten. Dabei werden nicht nur die Geschichte der Konflikte und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für den Kulturgüterschutz thematisiert, sondern auch Möglichkeiten für eine verbesserte internationale Zusammenarbeit erörtert. Daneben ist es den Veranstaltern auch gelungen, Rechtsexperten und Vertreter von Museen sowie nationalen und internationalen Einrichtungen zum Schutz des kulturellen Erbes für weitere Vorträge und Diskussionen zu gewinnen. Ihre Beiträge sollen die Veranstaltung abrunden, indem sie die Problematik sowohl von internationaler Warte als auch aus der Perspektive des jeweiligen Landes schildern.

Thematisch schließt sich das Symposium an die vom 23. bis 25. Mai in Berlin stattfindende internationale Konferenz "Illegale Archäologie" an. Inhaltlich geht es den eingeladenen Experten dort vor allem darum, den illegalen Handel mit Kulturgütern nicht länger als "Kavaliersdelikt" zu werten, sondern schwer zu bestrafen. Die Bonner Veranstaltung stellt in diesem Zusammenhang eine thematische und exemplarische Differenzierung dar. Im Vordergrund stehen die speziellen Probleme archäologischer Arbeit in Kriegsgebieten. Die Begrenzung auf drei ehemalige Krisengebiete bietet eine gute Gelegenheit, diese Schwierigkeiten an konkreten Beispielen zu diskutieren.

Das Symposium findet am 26. (10.00 bis 20.00 Uhr) und 27. (9.30 bis ca. 16.00 Uhr) Mai im Forum der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Museumsmeile, Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn statt. Aufgrund des hohen Anteils internationaler Referenten wird die Veranstaltung in englischer Sprache abgehalten. Eine Zweitageskarte kostet 8,- EUR (ermäßigt 4,- EUR) und berechtigt neben der Teilnahme auch zum Besuch der aktuellen Ausstellung "Menschen - Zeiten - Räume. Archäologie in Deutschland".



Weiterführende Informationen

Programme und weitere Informationen zum Ablauf können bei der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Fachgebiet Forum, Tel.: 0228 / 9171 236, E-Mail: forum@kah-bonn.de, Internet: www.bundeskunsthalle.de oder bei der DFG-Geschäftsstelle, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, Tel.: 0228 / 885 2246, E-Mail: Hans-Dieter.Bienert@dfg.de angefordert werden.

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