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2006
Nr. 19
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Forschen an Salz, Öl, Eis und Fossilien

DFG zeichnet junge Geowissenschaftler mit dem Bernd Rendel-Preis aus

Pressemitteilung Nr. 19
28. April 2006

Die Preisträger des Bernd Rendel-Preises 2005 decken mit ihren Forschungsgebieten ganz unterschiedliche Teile der Geowissenschaften ab. Salzstrukturen, die Prozesse in Ölvorkommen, Wasserabflüsse aus Gletschern und das Sehvermögen von fossilen Wirbeltieren sind die Forschungsschwerpunkte der vier Nachwuchswissenschaftler, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am 28. April 2006 in Tübingen für die Qualität und Originalität ihrer bisherigen Forschungsarbeiten sowie ihr wissenschaftliches Potenzial auszeichnet. Das Preisgeld in Höhe von je 2000 Euro soll den diplomierten, aber noch nicht promovierten Preisträgern die Teilnahme an internationalen Kongressen und Tagungen ermöglichen.

Die Preise werden im Rahmen des diesjährigen Crafoord-Symposiums in Tübingen verliehen. Der seit 2002 durch die DFG vergebene Bernd Rendel-Preis ist nach dem früh verstorbenen Geologiestudenten Bernd Rendel benannt, dessen Angehörige das Preisgeld gestiftet haben.

Die Preisträger im Einzelnen

Dipl.-Geophys. Sofie Gradmann (25), Dalhousie University of Halifax, Kanada

Sofie Gradmann untersucht im Rahmen ihrer Promotion an der Dalhousie University in Halifax, Kanada, die Bildung von Salzstrukturen mithilfe von numerischen Simulationen mit komplexen Materialgesetzen. Diese Rechnungen sind aufgrund der vielen eingehenden Parameter und Prozesse äußerst umfangreich und müssen doch der physikalischen Realität so nahe wie möglich kommen. Denn Salzstrukturen spielen bei der Erkundung von Erdöl- und -gaslagerstätten sowie unterirdischer Deponien eine große Rolle. Schon in ihrer Diplomarbeit "Seismische Untersuchungen salztektonischer Strukturen im Levantinischen Becken" an der Universität Hamburg befasste sich Frau Gradmann mit diesem Forschungsgebiet.

Dipl.-Geol. Christian Hallmann (24), Curtin University of Technology, Perth, Australien

Christian Hallmann befasst sich mit Erdöl. In seiner Diplomarbeit bearbeitete er die Herkunft und die Umverteilung von Petroleum im Gidgealpa Ridge, Australien. Dabei wandte er geochemische Überlegungen auf molekularer Ebene an. Auch in seiner Promotion geht es um Öl: Er untersucht an der Curtin University, Australien, die Veränderung der Zusammensetzung durch Prozesse in der Lagerstätte. Weitere Forschungsschwerpunkte Hallmanns sind die Einordnung so genannter "Polarer Erdölkomponenten" als Indikator für die Umverteilung von Erdöl, sein biologischer Abbau sowie molekulare biologische Marker.

Dipl.-Hydrol. Markus Konz (26), Universität Basel, Schweiz

Gletscher und deren Abflüsse sind das Thema von Markus Konz. In seiner Diplomarbeit modellierte er, wie Wasser aus Gletschern in bestimmten Einzugsgebieten fließt, und baute zusätzlich etliche Kontrollen der Plausibilität der Ergebnisse ein. Diese Methodik könnte einen wichtigen Beitrag zur Prognose von Gletscherabflüssen und ihrer Auswirkungen auf den Wasserhaushalt des jeweiligen Gebiets liefern - ein international viel diskutiertes Thema. Im Jahr 2006 hat er seine Promotion an der Universität Basel begonnen. Das Preisgeld möchte er für seine Arbeit ergänzende Experimente in Nepal mit den dortigen Partnern im Rahmen des UNESCO-IHE Programms (Universität Delft) einsetzen.

Dipl.-Geol. Lars Schmitz (27), University of California Davis, USA

Der Geologe und Paläontologe Lars Schmitz rekonstruiert die Sehfähigkeit fossiler Wirbeltiere. Dabei bezieht er die visuellen Anforderungen in verschiedenen Lebensräumen, die jeweils benötigten Auflösungsvermögen und Aktivitätsmuster (nacht-, tagaktiv) in seine Betrachtungen ein. Die Biooptik und Biomechanik spielen hier eine ebenso große Rolle wie die Paläobiologie. Seine Arbeit trägt zum besseren Verständnis der Lebensweise ausgestorbener Wirbeltiergruppen wie der Fischsaurier und Sauropoden bei. Die Evolution mariner Reptilien ist ein besonderer Schwerpunkt von Schmitz' Arbeit.



Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Bernd Rendel-Preis und den Preisträgern 2005 im Internet unter www.dfg.de/aktuelles_presse/preise/rendel_preis/.

Ansprechpartnerin bei der DFG ist Dr. Ute Weber, Gruppe Physik, Mathematik und Geowissenschaften, Tel. 0228/885-2760, E-Mail: Ute.Weber@dfg.de.

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