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Deutsche schneiden beim dritten EURYI Award sehr gut ab

Europäische Auszeichnung für herausragenden Nachwuchs

Pressemitteilung Nr. 39
31. Juli 2006

Die 25 Preisträger der dritten Runde des European Young Investigator (EURYI) Award stehen fest. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erhalten maximal je 1,25 Millionen Euro, um an Forschungseinrichtungen ihrer Wahl - in Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, der Schweiz, Spanien und Ungarn - Nachwuchsgruppen einzurichten und ihre eigenen Schwerpunkte zu etablieren. Vier der Preisträger haben sich über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für den Preis beworben, um damit in den kommenden fünf Jahren an deutschen Instituten zu forschen. Drei deutsche Forscher gehen mit ihrem Preisgeld nach Frankreich, in die Niederlande und in die Schweiz. Die EURYI Awards werden am 13. Oktober 2006 in Prag verliehen. Die vierte Ausschreibung startet am 1. September.

Zukünftig forschen in Deutschland:

Dr. Klaus Hallatschek (35), Naturwissenschaften, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching

Das Forschungsgebiet des Deutschen Klaus Hallatschek ist die Turbulenz. Auf den ersten Blick wirkt diese wie der Zerfall geordneter Bewegung, tatsächlich ordnen sich viele turbulente Prozesse aber spontan neu. Damit verhalten sie sich makroskopisch wie das Bose-Einstein-Kondensat, bei dem bei tiefsten Temperaturen in quantenmechanischen Systemen plötzlich Ordnung entsteht. Die Wissenschaft vermutet solche Prozesse hinter den farbigen Gürteln des Jupiters, bestimmten Ozeanströmungen und im Plasma in Fusionsreaktoren. Vom Verständnis der dynamischen Eigenschaften solcher Flüsse erhofft sich Hallatschek Prognosemöglichkeiten für ihr langfristiges Verhalten und damit auch Anwendungen in der Klimavorhersage und für Ozeanströmungen.

Dr. Dieter Chichung Lie (34), Biomedizin, Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF), Institut für Entwicklungsgenetik, Neuherberg

Neurale Stammzellen und deren Eigenschaft, sich in alle relevanten Zellen des zentralen Nervensystems differenzieren zu können, beschäftigen den deutschen Biomediziner Dieter Chichung Lie. Diese Zellen sind unter anderem essenziell, wenn es um die Neubildung von Neuronen im Hippocampus von Erwachsenen geht. Lie wird untersuchen, welche Signalwege die Aktivität dieser Stammzellen lenken und dadurch nicht nur die molekularen Mechanismen besser erklären, sondern möglicherweise Wege aufzeigen, wie die Funktion des Hippocampus auch im Alter aufrechterhalten werden kann.

Dr. Frank Keppler (38), Naturwissenschaften, Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg

Wie die Biosphäre die Atmosphäre beeinflusst, ist das Thema des deutschen Physikers Frank Keppler vom Heidelberger Max-Planck-Institut für Kernphysik. Er befasst sich mit den Gasen Methan, Chlormethan and Brommethan und deren Beitrag zum Treibhauseffekt und zur globalen Erwärmung. Seine Gruppe wird die Bildung klimarelevanter, leichtflüchtiger organischer Substanzen (VOCs) und ihren Lebenszyklus erforschen. Auch die Rückkopplung zwischen dem globalen Klimawandel und der Produktion der Gase wird in seiner Arbeit eine wichtige Rolle spielen.

Dr. Ullrich Pfeiffer (34), Ingenieur- und Computerwissenschaften, Institut für Hochfrequenztechnik, Universität Siegen

Der Deutsche Ullrich Pfeiffer kommt aus den USA zurück, um am Institut für Hochfrequenztechnik der Universität Siegen die Voraussetzungen für den Einsatz des physikalisch sehr interessanten Bereichs der Terahertzstrahlung in verschiedenen Anwendungen zu schaffen, beispielsweise in der Bildgebung. Dabei sollen vor allem die bestehenden technologischen Einschränkungen für Bauelemente, die in diesem Bereich einsetzbar sind, durchbrochen werden. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen zunächst Metamaterialien, also künstlich hergestellte Materialien mit neuen Eigenschaften, die neue Perspektiven für miniaturisierte Antennen- und Detektorarrays eröffnen. Weiterhin soll auf bestehenden Erfahrungen aus der Halbleiterprozesstechnik aufgebaut werden, um Detektoren und integrierte Schaltkreise zu entwickeln, die das Potenzial für einen Einsatz in neuen Abbildungstechniken haben.

Darüber hinaus werden folgende deutsche Forscher im Ausland gefördert:

Der Biomediziner Dr. Pascal Fries (33) wird seinen EUYRI Award in den Niederlanden einsetzen. Dort erforscht er das menschliche Gehirn und die Interaktion von Hirnzellen und beschäftigt sich mit dem visuellen Cortex, der visuellen Aufmerksamkeit und den zugrunde liegenden neuronalen Mechamismen.

Dr. Arno Rauschenbeutel (34) wird in Frankreich an der Kombination von atomarer und molekularer Quantenoptik mit den besonderen Lichtzuständen in optischen Fasern arbeiten. Das Ziel seiner Forschungen ist der Bau und der Betrieb von quantenmechanischen optischen Geräten aus Glasfasern, die mittels der Wechselwirkung zwischen Materie und Licht funktionieren.

Der Mathematiker Dr. Manuel Torrilhon (30) nutzt das Preisgeld des EURYI-Award, um in der Schweiz mittels numerischer Analyse, mathematischer Simulation und modernen Rechenmethoden partielle Differentialgleichungen zu lösen. Anwendungen könnten die Simulation von Plasmaflüssen für die Industrie, aber auch magnetohydrodynamische Simulationen sein.



Weiterführende Informationen

Mehr zum Thema EURYI Award unter www.dfg.de/euryi_award

Informationen zu EURYI auf europäischer Ebene ist abrufbar unter www.esf.org/euryi, eine Liste aller Preisträger unter www.esf.org/esf_genericpage.php? language=0§ion;=10& domain=0&genericpage;=2606.

Ansprechpartnerinnen bei der DFG sind Dr. Beate Scholz, Programmdirektorin, Wissenschaftlicher Nachwuchs, Tel. 0228 885-2798, E-Mail: Beate.Scholz@dfg.de, und Dr. Anjana Buckow, Tel. 0228 885-2845, E-Mail: Anjana.Buckow@dfg.de.

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