Lars Bremer
Die Sterne vom Himmel holen
Themen-Special: Astronomie-Software
Der Nachthimmel sieht schon mit bloßem Auge faszinierend aus, erst recht durch eine passende Optik betrachtet. Das richtige Astronomieprogramm hilft nicht nur, Planeten und Sternbilder zu finden, sondern holt auch Details auf den Schirm, die dem Auge sonst verborgen bleiben, und lädt sogar zu Weltraumflügen ein.
Zusammenfassung von Artikeln aus c't 2/07, 11/07, 14/07, 17/07
Galileos Fernrohr war nicht stark genug, um die genaue Form der Saturnringe auszumachen; ratlos beschrieb der Gelehrte diese als Henkel. Heute findet man schon für eine Handvoll Euro auf dem Wühltisch Fernrohre, die sich sehr wohl eignen, um mehr als nur Henkel am Saturn zu erkennen, und im Fachhandel gibt es gute Einsteiger-Teleskope inklusive Stativ für unter 100 Euro. Nur finden muss man den Saturn dann noch. Dabei helfen Astronomieprogramme, die nicht nur in Sekundenschnelle Himmelsobjekte vom Planeten über Sternbilder bis zur Galaxie lokalisieren, sondern auch jede Menge Informationen dazu liefern.
Die in diesem Themen-Special vorgestellten Programme erleichtern dem fernglasbewehrten Anfänger den Einstieg in eine faszinierende Freizeitbeschäftigung, haben aber selbst für Experten mit großen Spiegelteleskopen noch eine Menge zu bieten.
KStars gehört zu KDE und liegt daher den meisten Linux-Distributionen bei. Weniger Funktionen, aber eine spektakuläre Grafik bietet die anfängertaugliche Java-Anwendung Stellarium . Auch das schnelle StarCalc macht Neulingen den Einstieg leicht. Cartes du Ciel alias SkyCharts gehört zu den funktionsreichsten Freeware-Programmen.
Die genannten Allround-Anwendungen kann man bei Bedarf durch einen Spezialisten ergänzen: Virtual Moon Atlas beschränkt sich darauf, den Mond detailliert zu kartographieren, Celestia lässt einen durchs All fliegen und Colliding Gallaxies simuliert auf eindrucksvolle und physikalisch fundierte Weise Kollisionen von Galaxien im Superzeitraffer.
Mit Fernglas ...
Für den Einstieg eignet sich schon ein Fernglas mit einem Objektiv von 30 oder 50 mm ganz ausgezeichnet. Damit kann man Objekte immerhin in 8-facher bis 15-facher Vergrößerung betrachten, was bei nicht allzu weit entfernten Himmelskörpern wie dem Mond vollkommen ausreicht. Der lässt sich nicht – wie man vermuten könnte – bei Vollmond am besten beobachten, sondern bei schräg einfallendem Licht, weil dann die von Meteoriten in seine Oberfläche geschlagenen Krater und Rillen Schatten werfen.