13.09.2008 15:26
Es ist eines der ärmsten Länder der Welt: das ostafrikanische Ruanda. Ein IT-Unternehmen aus Willich am Niederrhein plant im Auftrag der ruandischen Regierung den Aufbau eines bargeldlosen Zahlungssystems. Zwar liege der durchschnittliche Jahresverdienst der Menschen dort umgerechnet nur zwischen 140 und knapp über 200 Euro. Doch der bargeldlose Zahlungsverkehr habe für Ruanda einen weitaus größeren Nutzen als auf den ersten Blick erkennbar.
Die neuen Technologien sollen dabei helfen, das Land sicherer zu machen, sagte Matthias Albrecht, Vorstandssprecher der XCOM AG. "Etwa 30 Prozent der Geldscheine dort sind Blüten", sagte Albrecht. Weitere Probleme seien Geldwäsche und der Verschleiß der Banknoten, der das Land Jahr für Jahr eine nicht näher bezifferte Menge Geld koste.
Dort Geldautomaten aufzustellen und Kreditkarten auszuhändigen, mache wenig Sinn. Nur etwa 60 Prozent der Bevölkerung in Ruanda können lesen. "Die Leute würden ihre PIN-Nummer dann vermutlich auf die Karte schreiben", erklärte Albrecht. Zudem müsse der Bankkunde für die Karte etwa einen Monatslohn berappen.
Vor Ort stellten die Software-Entwickler, die unter anderem auf eBanking, der elektronischen Form des Bankgeschäfts spezialisiert sind, fest, dass für die anstehenden Parlamentswahlen vom 15. bis 17.9. jeder Wahlberechtigte einen Personalausweis erhielt. Nach Ansicht des IT-Unternehmens lasse sich dieses Dokument in Zukunft auch mit einem Chip versehen und für Bankgeschäfte nutzen. Die Planungen seien noch nicht abgeschlossen. Letztendlich müsse auch ein neues Rechenzentrum
samt Vernetzung errichtet werden. "Es ist eine Herausforderung, aber wir haben keine Zweifel, dass es klappt", sagte Albrecht. (dpa) /
(mw/c't)
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