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c't 20/2008, S. 24: Mobilfunk

Rudolf Opitz

Megapixel-Kameras und TV-Handy

Multimedia-Handys mit Touchscreen, 8-Megapixel-Kamera und DVB-T-Empfänger

LG, Nokia und Samsung bieten Handys und Smartphones mit umfangreicher Multimedia-Ausstattung, die hochaufgelöste Fotos knipsen, Videos im DivX-Format wiedergeben und sich dank GPS auch zum Navigieren eignen. HTC will mit dem Windows-Handy S740 eher Geschäftskunden ansprechen.

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Nach Sony Ericsson haben nun auch LG Electronics und Samsung je ein UMTS-Mobiltelefon mit einer 8-Megapixel-Kamera präsentiert. Samsungs Schiebemodell SGH-i8510 Innov8 (sprich Innovate) gehört mit dem Betriebssystem Symbian OS 9.3 und der S60-Bedienoberfläche zu den Smartphones. LGs KC910 besitzt dagegen die von seinem Vorgänger Viewty bekannte proprietäre Oberfläche, die man fast durchgängig über den großen 3-Zoll-Touchscreen mit dem Finger bedient.

Beide Kamera-Telefone stellen automatisch scharf und bieten Komfort-Funktionen wie Bildstabilisierung, Gesichts-, Blinzel- (Blink Shot) und Lächel-Erkennung (Smile Shot). Während Samsung beim Innov8 zum Ausleuchten dunkler Motive auf helle Foto-LEDs setzt, hat LG das KC910 mit einem kleinen Xenon-Blitz ausgestattet. Videos nimmt das i8510 Innov8 in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) auf und gibt sie via AV-Kabel auf Fernsehern wieder. Das KC910 nutzt für Videos das 15:9-Format mit 640 x 384 Bildpunkten, wobei man die Bildrate zwischen 5 fps (Zeitraffer) und 120 fps (Zeitlupe) vorgeben kann.

Beide Kamerahandys ermitteln mittels der GPS-Empfänger die Position und fügen sie auf Wunsch den EXIF-Daten der Fotos hinzu (Geo-Tagging). Samsung nannte noch keinen Preis, das LG KC910 soll ohne Vertrag rund 550 Euro kosten.

Im November will LG mit dem 450 Euro teuren KB770 ein weiteres Fernseh-Handy mit DVB-T-Empfänger für das frei empfangbare Digital-TV in die Läden bringen. Der drei Zoll große Touchscreen dürfte sich zum mobilen Fernsehgucken besser eignen als das deutlich kleinere Display des Klapphandys HB620T, das der Hersteller seit Mai verkauft. Der TV-Empfang mit dem KB770 soll auch bei abgeschaltetem Mobilfunk funktionieren; auf Sender im VHF-Frequenzbereich – in manchen Gegenden liegt hier ein ARD-Bouquet – muss man aber weiterhin verzichten. Eine Akkuladung soll für etwa 2,5 Stunden Mobilfernsehen reichen.

Andere Hersteller wie Samsung und Nokia verhalten sich, was DVB-T-Handys betrifft, noch abwartend. Der finnische Marktführer hat seine Nseries-Smartphones um die Modelle N79 und N85 erweitert, die zwar keinen Fernsehempfänger besitzen, sonst aber mit UMTS, HSDPA, EDGE, WLAN und Bluetooth kaum Ausstattungswünsche offen lassen. Für Fotos und Videos gibt es eine 5-Megapixel-Kamera und einen AV-Ausgang zum Fernseher, die GPS-Empfänger sollen dank Assisted-GPS Positionsdaten besonders schnell ermitteln können. Während das N79 ein transflektives QVGA-LC-Display (240 x 320 Pixel) besitzt, hat Nokia das N85 mit einem kontraststarken 2,6-Zoll-OLED-Display bestückt.

Beide Symbian/S60-Smartphones funken auch in WLANs. Einen SIP-Client und die VoIP-Integration in die Telefonmenüs hat Nokia zwar vorgesehen, ob diese aber bei gebrandeten Modellen funktionieren, ist fraglich. Das N79 soll mit einer 4-GByte-microSD-Karte etwa 420 Euro, das N85 inklusive 8-GByte-Karte 540 Euro ohne Vertrag kosten.

HTC zielt mit dem Windows-Smartphone S740 für 450 Euro eher auf Geschäftskunden. Das handliche Gerät besitzt normale Wähltasten und eine seitlich ausziehbare Qwertz-Tastatur für E-Mails und Notizen. Auf einen Touchscreen muss man bei dem S740 verzichten. Für Schnappschüsse gibt es nur eine 3,2-Megapixel-Fixfokus-Kamera, mit HSDPA, WLAN und GPS ist das S740 aber zeitgemäß ausgestattet. (rop)

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