Multimedia-Handys mit Touchscreen, 8-Megapixel-Kamera und
DVB-T-Empfänger
LG, Nokia und Samsung bieten Handys und Smartphones mit umfangreicher
Multimedia-Ausstattung, die hochaufgelöste Fotos knipsen, Videos im
DivX-Format wiedergeben und sich dank GPS auch zum Navigieren eignen. HTC
will mit dem Windows-Handy S740 eher Geschäftskunden ansprechen.
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Nach Sony Ericsson haben nun auch LG Electronics und Samsung je ein
UMTS-Mobiltelefon mit einer 8-Megapixel-Kamera präsentiert. Samsungs
Schiebemodell SGH-i8510 Innov8 (sprich Innovate) gehört mit dem
Betriebssystem Symbian OS 9.3 und der S60-Bedienoberfläche zu den
Smartphones. LGs KC910 besitzt dagegen die von seinem Vorgänger
Viewty bekannte proprietäre Oberfläche, die man fast
durchgängig über den großen 3-Zoll-Touchscreen mit dem
Finger bedient.
Beide Kamera-Telefone stellen automatisch scharf und bieten
Komfort-Funktionen wie Bildstabilisierung, Gesichts-, Blinzel- (Blink
Shot) und Lächel-Erkennung (Smile Shot). Während Samsung beim
Innov8 zum Ausleuchten dunkler Motive auf helle Foto-LEDs setzt, hat LG
das KC910 mit einem kleinen Xenon-Blitz ausgestattet. Videos nimmt das
i8510 Innov8 in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) auf und gibt sie via
AV-Kabel auf Fernsehern wieder. Das KC910 nutzt für Videos das
15:9-Format mit 640 x 384 Bildpunkten, wobei man die Bildrate zwischen 5
fps (Zeitraffer) und 120 fps (Zeitlupe) vorgeben kann.
Beide Kamerahandys ermitteln mittels der GPS-Empfänger die Position
und fügen sie auf Wunsch den EXIF-Daten der Fotos hinzu
(Geo-Tagging). Samsung nannte noch keinen Preis, das LG KC910 soll ohne
Vertrag rund 550 Euro kosten.
Im November will LG mit dem 450 Euro teuren KB770 ein weiteres
Fernseh-Handy mit DVB-T-Empfänger für das frei empfangbare
Digital-TV in die Läden bringen. Der drei Zoll große
Touchscreen dürfte sich zum mobilen Fernsehgucken besser eignen als
das deutlich kleinere Display des Klapphandys HB620T, das der Hersteller
seit Mai verkauft. Der TV-Empfang mit dem KB770 soll auch bei
abgeschaltetem Mobilfunk funktionieren; auf Sender im VHF-Frequenzbereich
– in manchen Gegenden liegt hier ein ARD-Bouquet – muss man
aber weiterhin verzichten. Eine Akkuladung soll für etwa 2,5 Stunden
Mobilfernsehen reichen.
Andere Hersteller wie Samsung und Nokia verhalten sich, was DVB-T-Handys
betrifft, noch abwartend. Der finnische Marktführer hat seine
Nseries-Smartphones um die Modelle N79 und N85 erweitert, die zwar keinen
Fernsehempfänger besitzen, sonst aber mit UMTS, HSDPA, EDGE, WLAN und
Bluetooth kaum Ausstattungswünsche offen lassen. Für Fotos und
Videos gibt es eine 5-Megapixel-Kamera und einen AV-Ausgang zum Fernseher,
die GPS-Empfänger sollen dank Assisted-GPS Positionsdaten besonders
schnell ermitteln können. Während das N79 ein transflektives
QVGA-LC-Display (240 x 320 Pixel) besitzt, hat Nokia das N85 mit einem
kontraststarken 2,6-Zoll-OLED-Display bestückt.
Beide Symbian/S60-Smartphones funken auch in WLANs. Einen SIP-Client und
die VoIP-Integration in die Telefonmenüs hat Nokia zwar vorgesehen,
ob diese aber bei gebrandeten Modellen funktionieren, ist fraglich. Das
N79 soll mit einer 4-GByte-microSD-Karte etwa 420 Euro, das N85 inklusive
8-GByte-Karte 540 Euro ohne Vertrag kosten.
HTC zielt mit dem Windows-Smartphone S740 für 450 Euro eher auf
Geschäftskunden. Das handliche Gerät besitzt normale
Wähltasten und eine seitlich ausziehbare Qwertz-Tastatur für
E-Mails und Notizen. Auf einen Touchscreen muss man bei dem S740
verzichten. Für Schnappschüsse gibt es nur eine
3,2-Megapixel-Fixfokus-Kamera, mit HSDPA, WLAN und GPS ist das S740 aber
zeitgemäß ausgestattet. (rop)