18.09.2008 13:47
Religiöse Organisationen dürfen künftig auf der Web-Seite von Google Anzeigen schalten, die gegen Abtreibung gerichtet sind. Nachdem das Web-Unternehmen von einer britischen Pro-Life-Organisation verklagt worden war, haben sich die Kontrahenten nun außerhalb des Gerichts darauf geeinigt, dass Google die Sperre aufhebt.
Wie die britische Zeitung Independent heute berichtet, wollte die Organisation "The Christian Institute" im März dieses Jahres bei Google einen bezahlten Ad-Sense-Link auf die Seite setzen, der immer dann erscheinen sollte, wenn das Wort "abortion" in die Suchmaschine eingegeben wird. Im Link, der auf die Webseite des Institutes führt, sollte zu lesen sein: "UK Abtreibungsgesetz – Nachrichten und Ansichten zur Abtreibung vom The Christian Institute". Die Organisation hoffte laut Zeitungsbericht darauf, dass ihre Artikel, die einen "Pro-Life-Standpunkt" vertreten, damit höhere Aufmerksamkeit erzielten – zu einem Zeitpunkt, als in Großbritannien über ein Gesetz zu Fragen der künstlichen Befruchtung und des Umgangs mit Embryonen (Human Fertilisation and Embryology Bill) debattiert wurde.
Google verweigerte das Ansinnen mit dem Hinweis darauf, dass die Unternehmenspolitik Anzeigen mit "Inhalten, welche Abtreibungsthemen und religiöse Themen vermischen" nicht gestattet. Das Christian Institute leitete daraufhin rechtliche Schritte ein – wegen Diskriminierung christlicher Gruppen, da Googles Ablehnung die gesetzlich verankerte Gleichheit verletze und gegen den Equality Act von 2006 verstoße. Weiter argumentierten die Abtreibungsgegner damit, dass Google auch Anzeigen von Webseiten veröffentliche, die auf Abtreibungskliniken verlinken, oder von Webseiten, die sich "Pro-Choice" oder religionskritisch äußern.
Während das Institut den Sieg "für alle religiösen Gruppen" feiert ("Die neue Regelung gilt ab sofort weltweit!"), wird ein Sprecher von Google mit den Worten zitiert, dass das Unternehmen gegenüber allen Werbekunden gleichermaßen fair sein wolle und Google bei diesem emotionalen Themenfeld keine Partei bevorzuge.
(tpa/Telepolis)
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