Wenn ein Unternehmen auf verschiedenen Ebenen Signale sendet, dann geht es ihm vielleicht nicht gut.
Fassen wir noch einmal zusammen, was in etwa vergangene Woche an uns vorbeigerauscht ist und dabei Yahooooooooooooo jodelte: Wir erinnern uns noch an das leicht schiefgegangene Kaufbegehren eines melancholisch-depressiven CEOs aus Seattle. Noch einmal Glück gehabt, egal wen von beiden man da im Hinterkopf hat. Und nun mehren sich die Gerüchte über den Kauf von AOL durch Yahoo. Klar, man kann sich einen Blinden zulegen, um als Lahmer vom Fleck zu kommen.
Aber das ist nicht alles. Gleichzeitig verkauft Yahoo scheinbar Yahoo Answers, das seit 2005 im Haus hochgepäppelt wurde. Der Lahme legt also seine Jacke ab. Gleichzeitig soll ein sehr an Google erinnerndes digitales Adcenter, um das Kerngeschäft zu stärken. Also hat sich der Lahme neu besohlen lassen. Und dann verstummen die Gerüchte nicht, dass der Lahme auch noch Körpergewicht verlieren wird. Kündigungen soll es geben. Alles in allem eine Menge an Stoff für weitere Gerüchteküchen. Und das bei einem Marktanteil, der in den USA binnen 8 Monaten um drei Prozent abgerutscht ist.
Man lernt derzeit viel über die Pleite von Firmen. Und die funktioniert bei Banken vielleicht über ein Wochenende. In der digitalen Branche dauert sie Jahrzehnte wie bei Yahoo, geht stufenweise wie bei eBay vonstatten. Das hat Steve Ballmer bei Microsoft hoffentlich im Hinterkopf, bevor er noch einmal seine überdimensionierte Briefmarkenkasse auf den Markt wirft.
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