Zehn Outfits, zehn Berufe

Wer trägt was?

Kleider machen Leute, heißt ein altes Sprichwort. Es gilt noch heute, aber viele halten sich nicht mehr daran. Die Frage, was man tragen darf, interessiert sie nicht. Sie tragen, was sie wollen. Zum Einkaufen Jogging-Anzug mit Ballerinas, in der Oper zerrissene Jeans und im Büro Badelatschen. Badelatschen im Büro? Ja, das gibt’s. Auch im Berufsleben verschwimmen die Dresscode-Regeln. Es gibt Branchen, da gehören Anzug oder Kostüm zum Job dazu. Bei Banken und Versicherungen natürlich, so wie überall, wo der Kundenkontakt zählt.

Anderswo ist es offiziell herzlich egal, was die Klamotten hermachen. Da kommt jeder, wie es ihm gefällt. Häufig gleichen sich die Stile einander an. Entweder kommen alle lässig oder alle im Sakko und den Chef erkennt man im Zweifel daran, dass er der Einzige ist, der Anzug trägt.

Manche werfen sich allerdings ganz von sich aus in Schale. Sei es um für sich die Grenze zu ziehen zwischen professionellem Auftritt im Büro und dem Privatleben oder um zu signalisieren: „Hey, aus mir soll etwas werden. Ich habe Größeres vor. Also: Befördert mich ruhig!“

Viele beunruhigt allerdings die Kleidungsfreiheit. Sie suchen dann Rat bei Experten und Zuflucht in Kniggeforen. Dort wollen sie dann zum Beispiel wissen: „Soll ich unter einem dünnen weißen Businesshemd ein Unterhemd anziehen?“, „Darf ich Krawatte zu Hosenträger tragen?“, „Kann ich im Büro Mütze oder Hut anlassen?“.

Viele Experten-Tipps klingen allerdings reichlich altbacken. Da wird berufstätigen Frauen Sommer für Sommer empfohlen auch bei 30 Grad auf gar keinen Fall nacktes Bein zu zeigen und Strumpfhose zu tragen. Und die männlichen Kollegen haben natürlich mit geschlossenen Schuhen (bestrumpft) und langärmeligen Hemden zu kommen. Für solche Ratschläge ernten strenge Dresscode-Päpste regelmäßig Kopfschütteln - und auch Spott. In den Arbeitsalltag der meisten Berufstätigen passen diese Regeln einfach nicht mehr.

Und doch gibt es Unterschiede bei der Kleiderwahl. sueddeutsche.de zeigt auf den folgenden Seiten, wie sich Arbeitnehmer heute für welchen Job in Schale werfen (oder eben gerade nicht). Können Sie die Kleider zuordnen? Machen Sie den Test: Zehn Outfits, zehn Berufe – wer trägt was?