Das hebräische Wort "Geserah" bedeutet unter anderem die Verfolgung von Juden.
Am 23. Mai 1420 wurden alle Juden in Österreich gefangengenommen und teilweise getauft; jene, die sich nicht taufen ließen, wurden gefangengehalten. Einige Quellen berichten zusätzlich, dass Herzog Albrecht V. (1397-1439) den Besitz der Juden einzog, andere beschreiben ausführlich, wie man sich bemühte, durch Folter Angaben über vergrabene Schätze zu erhalten.
In einer Schilderung der Ereignisse aus der Zeit vor 1579 wird berichtet, dass der Herzog erfuhr, dass die Juden den ihm feindlich gesinnten Hussiten Waffen geliefert hätten, weshalb er schwor, sich im Falle einer Niederlage an ihnen zu rächen. Er befahl, die Armen unter ihnen zu vertreiben und die Reichen gefangenzuhalten.
Die Armen mussten schwören, sich nie mehr in Österreich aufzuhalten, wurden dann in kleine Boote ohne Ruder auf der Donau ausgesetzt und trieben bis Preßburg, wo sie gerettet wurden.
Als der Herzog im August 1420 vom erfolglosen Kampf gegen die Hussiten aus Böhmen zurückkehrte, befahl er die Folterung der gefangenen Juden. Einerseits wollte er deren Taufe erzwingen, anderseits die Verstecke von Schätzen erfahren.
Als Ratgeber des Herzogs fungierte ein getaufter Jude, der dazu riet, Kinder unter 15 Jahren zwangsweise zu taufen. Um die Kinder vor dieser Schmach zu schützen, kam es vermutlich in der Wiener Synagoge zu einem kiddusch haschem (= Märtyrertod, um den Namen Gottes zu heiligen).
Schließlich wurden alle überlebenden Wiener Juden zwangsgetauft. Spanische Rabbiner informierten den Papst über die Ereignisse in Wien. Dieser appelierte an Kaiser Sigismund und Albrecht V., die Zwangsgetauften wieder zum Judentum zurückkehren zu lassen, was auch geschah.
Gegen Ostern 1421 befanden sich noch 210 Juden in Wien, die auf der Gänseweide in Erdberg am 12. März auf Scheiterhaufen verbrannt wurden.