Die Landstraße, Teil der britischen Besatzungszone
Am 13. April 1945 hatten die sowjetischen Truppen Wien befreit, womit für die Wiener Bevölkerung der Zweite Weltkrieg beendet war. Viele Wohnhäuser waren zerstört, die Versorgung mit Gas, Wasser und Lebensmitteln war zusammengebrochen, aber alle Menschen hatten die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Der sowjetische Stadtkommandant General Blagodatow bestellte Theodor Körner, den späteren Bundespräsidenten, am 17. April zum Wiener Bürgermeister, und der im Fasanviertler Laveranhausgeborene Leopold Kunschakwurde Vizebürgermeister.
Im "Zonenabkommen für Österreich" wurde am 9. Juli 1945 die Aufteilung Wiens in vier Besatzungszonen beschlossen, wonach die Bezirke 3, 5, 11, 12 und 13 der britischen Besatzungsmacht zugeteilt wurden. Im Dezember 1945 waren in diesen fünf Wiener Bezirken 65.000 britische Soldaten stationiert. Auf der Landstraße waren die Soldaten bis 1950 in der Rennweger Kaserneuntergebracht.
Im damaligen Restaurant Lembacher, dem späteren Schwechater Hof - heute Standort der GALLERIA - richteten die Briten ihren Sergeant's Club ein.
Um mit der Eisenbahn einen freien Zugang nach Wien zu haben, wurde der Aspangbahnhof bis 1950 zur Aspang Station.
Hier kamen die Züge aus England an, mit denen die Familienangehörigen vieler britischer Besatzungssoldaten nach Wien kamen.
Schon bald hatten sich die Wiener an die Soldaten in ihren fremden Uniformen und an die Vier-im-Jeep, die interalliierten Militärpatrouillen, die bis 1955, dem Staatsvertragsjahr, das Stadtbild beherrschten, gewöhnt.
Heute ist das alles zum Glück nur noch Geschichte!