Alexander Kluge
BRD 1979
16mm OF mit span. Ut.
mit Alfred Edel, Dieter Mainka, Hannelore Hoger, Kurt Jürgens, Marius Müller-Westernhagen, Willi Münch
Auf der Suche nach historischem Ausgangsmaterial, das sie ihren Geschichtsbüchern entgegensetzen könnte, begibt sich eine Geschichtslehrerin auf die Reise durch deutsche Gegenwart und Vergangenheit. Kommentiert von einem nur mehr fragmentarisch vorhandenen Erzähler, der sich als sprechendes Knie ausgibt, entsteht wie eine Versuchsanordnung eine Collage aus vielen Fragmenten, teils inszeniert, teils aus Archivmaterial bestehend.
„Die Patriotin“, Kluges vollkommenste Demonstration seiner Theorien, ist ein Film, der sich dem Erzählkino gänzlich verweigert. Hingegen werden verschiedene Perspektiven, Haltungen, Meinungen, Unternehmungen vorgeführt, um Kluges zentrales Arbeitsthema einzukreisen: die Herausbildung eines neuen Geschichtsbewusstseins. Es geht nicht um Rekonstruktion der Geschichte, sondern um Begreifen von Geschichte. "Die Geschichte ist harte Materie, nichts Gnädiges oder Weiches" - sie aufzubrechen, das Verschüttete zu befreien, das Verdrängte aufsteigen und die Toten wieder lebendig werden zu lassen, dafür haben Kluge und Beate Mainka-Jellinghaus ihre ganzen Montage-Künste aufgeboten.
17. November - 22.00 Uhr
Filmoteca
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