Schon 1742 ließ Johann Michael Kienmayer, der Besitzer einer Baumwollspinnerei am Rennweg, neben seiner Manufaktur ein Haus zur Unterbringung von 20 verwaisten Kindern erbauen, die natürlich in seinem Betrieb arbeiten mussten.
Ab 1745 wurde dann hier ein größeres Waisenhaus eingerichtet, mit dessen Leitung der Jesuit Dr. Ignaz Parhamerbetraut wurde. In Wien wurde er bald wegen des strengen, militärischen Drills, den er den Kindern angedeihen ließ der "Waisenhausgeneral" genannt. 1761 kaufte Maria Theresia die Kienmayersche Anlage und ließ sie bis 1763 durch Mathias FranzGerl zur endgültigen Größe ausbauen. Die damals errichtete Kapelle wurde 1768 durch die noch heute bestehende"Waisenhauskirche" Maria Geburtersetzt. Zu ihrer Einweihung dirigierte der damals zwölfjährige Wolgang Amadeus Mozartdie von ihm für diesen Anlass komponierte Messe.
Joseph II. hob das Waisenhaus 1785 auf und ließ die Kinder in das aufgelassene Spanische Spital (heute Boltzmanngasse 9-9A) bringen. Die Realität am Rennweg übernahm die Militärökonomie und richtete hier eine Kaserneein.