Bereits 90 Jahre nach der Eröffnung wurde der St. Marxer Friedhof wieder geschlossen, weil die Wiener Bevölkerung inzwischen derart zugenommen hatte, dass die kleinen Biedermeierfriedhöfe nicht mehr ausreichten; als zentrale Beerdigungsstätte diente von nun an der Zentralfriedhof.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sollten alle außerhalb der Gürtelstraße gelegenen Biedermeierfriedhöfe - St. Marxer, Matzleinsdorfer (heute Waldmüllerpark), Hundsturmer (heute Haydnpark), Schmelzer (heute Märzpark vor der Stadthalle*) und Währinger Friedhof (heute Währingerpark) - in Parkanlagen umgewandelt werden.
Dem Landstraßer Lehrer Hans Pemmer gelang es schließlich, die Wiener Behörden davon zu überzeugen, dass es sinnvoll ist, den St. Marxer Friedhof als Freilichtmuseum zu erhalten.
Heute präsentiert sich der St. Marxer Friedhof als Mischung zwischen Parkanlage und Freilichtmuseum und vor allem als Oase der Stille.
Bei meinem letzten Besuch durfte ich zu meiner Freude feststellen, dass inzwischen an der Restaurierung vieler Grabsteine gearbeitet wird.
Das Stadtgartenamt hat im Bereich hinter dem Friedhofskreuz die Überwucherung der Grabsteine durch Ausschneiden der Pflanzen durchgeführt.
Für alle diese Arbeiten danke ich im Namen aller Besucher!
Von den in unserer Seite "Künstler, Wissenschafter ..." beschriebenen Persönlichkeiten wurden folgende im St. Marxer Friedhof - einige von ihnen wurden inzwischen in Ehrengräber überführt - beerdigt:
Birago, Birkenstock, Calafati, Strasiripka (Canon), Degen, Diabelli, Donner, Fendi, Karadzic, Karajan, Kornhäusel, Madersperger, Montoyer, Morawetz, Paradis, Parhamer, Pfeiffer, Rosenthal, Streicher, Thonet und Ypsilanti.
Führungen durch den Friedhof können im Museum persönlich aber auch telefonisch vereinbart werden.