Als Reaktion auf die Folgen der Französischen Revolution kam es zu Beginn des 19. Jahr-hunderts in religiösen Kreisen Europas zu einer Wiederbelebung und Intensivierung des Geistelslebens. In verschiedenen christlichen Kirchen bildeten sich Gebets- und Bibelkreise. Gläubige Christen beteten um die erneute Ausgießung des Heiligen Geistes und die erneute Sendung von Aposteln. Durch Weissagungen des Heiligen Geistes wurden ab 1832 die ersten Apostel und kirchliche Amtsträger gerufen. In England entstanden in Albury und London die ersten Gemeinden des neuen apostolischen Glaubens.
Der Rufung des ersten Apostels John Bate Cardale im Jahre 1832 folgten bis 1835 elf weitere Rufungen. Nach einer Vorbereitungszeit zogen diese zwölf Apostel 1840 in die ganze Welt, um das Evangelium neu zu verkündigen. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich aus diesen Anfängen die Neuapostolische Kirche. Um die Einheit der Gemeinden und der Gläu-bigen zu sichern, wählten die Apostel 1895 aus ihrer Mitte den sogenannten Stammapostel, der die Neuapostolische Kirche von nun an leitete.
Missionsversuche in Österreich zwischen 1880 und 1920 blieben wegen eines staatlichen Ver-botes erfolglos. Als aber die rechtlichen Grundlagen für ein öffentliches Wirken der Kirche in Österreich geschaffen waren, gab es ab 1921 die ersten Mitglieder in Wien; später wurden Ge-meinden in Innsbruck, Linz und Graz gegründet. 1936 wurden die österreichischen Gemeinden zum Kirchenbezirk Österreich zusammengefasst.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1955 als erster österreichischer Apostel Dipl.-Ing. Max Gurtner ordiniert, und unter Bischof Franz Janda wurde die Religionsgemeinschaft 1975 als Neuapostolische Kirche in Österreich staatlich anerkannt.
Seit 1935 besteht das Kirchenlokal der Neuapostolischen Kirche im ehemaligen Streichersaal im Haus Ungargasse 27.