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Nach tagelangen gewalttätigen Protesten in Griechenland ist es am Abend auch in anderen europäischen Städten bei Solidaritätskundgebungen zu Ausschreitungen gekommen. In Madrid, Barcelona, Kopenhagen, Rom und Bologna gab es Festnahmen.
[Bildunterschrift: Bei den tagelangen Krawallen entstand Schätzungen zufolge ein Schaden von bis 50 Millionen Euro. ]
In Madrid wurden in der Nacht neun Randalierer festgenommen, die gegen die Erschießung des jungen Griechen demonstriert und die Scheiben eines Polizeireviers eingeschlagen hatten. Mehrere Beamte wurden nach Angaben der Behörden bei dem Angriff verletzt. In Barcelona kamen etwa 300 junge Leute zu einer nicht angemeldeten Demonstration zusammen. Die Polizei löste die Kundgebung auf, nachdem Teilnehmer Steine gegen Banken geschleudert hatten. Die Beamten nahmen zwei Gewalttäter fest, darunter eine junge Griechin.
Zu Ausschreitungen kam es nach Berichten der italienischen Nachrichtenagentur ANSA am Abend auch in Rom und Bologna. In Rom seien Soldaten nach einer Kundgebung vor der griechischen Botschaft von Demonstranten mit Steinen attackiert worden. Dabei wurde ein Soldat verletzt. Bei gewaltsamen Zusammenstößen vor dem griechischen Generalkonsulat in Bologna wurden den Berichten zufolge fünf Polizisten verletzt.
Auch in Kopenhagen löste die Polizei am Abend eine nicht genehmigte Kundgebung auf. Die knapp 200 Demonstranten erklärten in Sprechchören ihre Sympathie für die protestierenden Jugendlichen in Griechenland. 25 Demonstranten wurden festgenommen.
Bilder: Krawalle in Griechenland Autonome liefern sich mit der Polizei Straßenschlachten [mehr]Dagegen hat sich die Lage in Griechenland leicht entspannt. Zwar kam es gestern auch am Rande eines seit längerem geplanten Generalstreiks im Zentrum Athens wieder zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Das Ausmaß war jedoch geringer als in den Tagen zuvor. In der Nacht gerieten rund 200 Demonstranten in der Nähe des Polytechnikums mit der Polizei aneinander. Schüler- und Studentenverbände kündigten für heute weitere Proteste gegen den Tod eines Schülers am vergangenen Samstag an.
Vier Tage nach dem Tod des 15-Jährigen - der die schwersten Krawalle seit Jahrzehnten in Griechenland ausgelöst hatte - ordnete ein Untersuchungsrichter am Abend in Athen Untersuchungshaft gegen den Polizisten an, der den tödlichen Schuss abgegeben hatte. Nach Angaben seines Rechtsanwalts wird er jedoch durch die ballistische Untersuchung der tödlichen Kugel entlastet. So komme der noch nicht veröffentlichte Bericht zu dem Schluss, dass es sich um einen Querschläger gehandelt habe, sagte der Anwalt griechischen Medien. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür noch nicht.
Audio: Griechenland: Wut, Trauer und NachdenklichkeitDer 37-jährige Polizist hatte mehrmals beteuert, lediglich drei Warnschüsse abgefeuert zu haben; das Opfer sei von einem Querschläger getroffen worden. Er hofft nun, nicht wegen Totschlags oder gar Mordes belangt zu werden. Einem 31-jährigen Polizei-Kollegen wird Beihilfe zum Totschlag vorgeworfen. Auch er bleibt in Untersuchungshaft.