Wegendorf
Wegendorf liegt etwa 3 Kilometer
südlich von Werneuchen. Die Geschichte beider Orte ist durch ihre örtliche
Nähe und des etwa gleichen Zeitpunktes der Ortgründung im 13 Jahrhundert
eng verbunden.
Das
Dorf Wegendorf (ein Winkelangerdorf) wird ursprünglich zum erstenmal im
Jahre 1375 unter dem Namen W e d i g e n d o r p , in einer anderen
Handschrift Wedegendorph (Berliner Urkundenbuch S. 86), genannt, was auf
eine deutsche Gründung schließen lässt (Waldmannsdorf). Wahrscheinlich hat
das deutsche Dorf eine slawische Siedlung abgelöst, denn 1860 fanden sich
in einem Garten des Mitteldorfes wendische Gefässreste in großer Zahl.
Erwähnenswert ist, daß die Familie des “olde Jacob Wedigen” noch im 16.
Jahrhundert genannt wird. Wahrscheinlich hat das deutsche Dorf eine
slawische Siedlung abgelöst, denn noch 1880 fanden sich in einem Garten
des Mitteldorfes wendische Gefäßreste in großer Zahl. Nach dem
Carolinischen Landbuch von 1375 umfasste die Feldmark des Dorfes 64 Hufen
von denen der Pfarrer 4 nutzte. Nach dem Carolinischen Landbuch von 1375
umfasste die Feldmark des Dorfes 64 Hufen, von denen der Pfarrer 4 nutzte.
Die Anzahl der Hüfner wird nicht benannt. Kossäten waren 11 am Orte,
welche an dei Hüfner 8 Schillinge zu entrichten hatten. An den Einnahmen
waren eine Reihe von Personen beteiligt. Die Einnahmen waren ursprünglich
an den Markgrafen zu zahlen. Er hatte aber reichlich Schulden und übertrug
die Einnahmen an zahlreiche Bürger, meist aus Berlin u.a. an: Petze Jacob,
Bürger in Berlin (der schon 1370 genannt wird) hatte Pacht und Zins von 9
Hufen. Hennig Rütger, Bürger von Berlin, desgl. von 4 Hufen. (die Familie
war auch sonst im Barnim begütert).
Die ersten nachweislichen Grundbesitzer in Wegendorf waren die Familie von
Groeben, die auch Gericht und Kirchlehn "seit alters" besaßen. Sobald eine
Abgabe wieder an den Landesherren zurückfiel, wurde sie meist einem
anderen
Berliner
Bürger verliehen.An den Einnahmen, die an den Markgrafen zu zahlen waren,
die dieser aber infolge ewiger Geldbedürftigkeit verkauft hatte, waren
damals auch andere Personen wie Claus von Groeben, dessen Familie anscheinend die ersten nachweislichen
Grundbesitzer in Wegendorf waren, beteiligt. Die Familie von Bredow war
seit 1412 auch an den Erträgnissen des Dorfes beteiligt. 1444 Kurfürst
Friedrich II. Eisenzahn beleiht den Bürger Hans Markow zu Berlin mit den
väterlichen Lehngütern zu Jansfelde, Heinersdorf, Wegendorf und
Heckelberg. Das Schoßbuch von
1450 bemerkt: “Wedighendorp has Caspar von Bredow von meinem Herrn zu
Lehn”. Der schon 1375 erwähnte Krug ( es ist um 1925 der alte Krug von
Otto Scheere) gibt 20 Groschen und von den 8 Kossätenhöfen sind 2 wüßte.
Noch 1472 haben die Bredows in Wedegendorff “ einige Zinsen” sonst aber
gehört alles “mit allen Gnaden und Gerechtigkeiten” denen ....... von
Krummensee. 1541 ist Georg von Krummensee Besitzer und 1570 Otto von
Krummensee das Schwerinsche Hausbuch berichtet : “ Als Otto von K. 1584
gestorben und soviel Schulden hinterlassen, daß seine drei Hinterbliebenen
Söhne Caspar, Albrecht und Jacob, die Zinsen aus ihren Gütern nicht mehr
abführen konnten, ist 1586 Krummensee, Wegendorf und Hirschfelde von Joh.
v. Roebels für 30 000 Tlr. verkauft worden und wurde dann in brüderlicher Teilung Hans
Diedrich von R. für 14 036 Tlr. zugeschlagen. Hans Diedrich von Roebel
nachdem Hans Diedrich von Roebel, der bisher wegen 30 800 Taler als Pfand
das Gut Krummensee (kr. Niederbarnim) besessen habe, ohne männliche
Leibeserben verstorben sei, sein Besitz auf seine 5 Brüder übergehe und
zwar erhielt
Moritz August von Roebel ausser dem Stammsitz Krummensee, auch das Dorf
Wegendorf, samt den Ober- und Untergerichten nebst dem Kirchlehn. 1621
verkaufte er wegen schwerer Schuldenlast halber an Joachim von Krummensee
zu Altlandsberg das Gut und Dorf Wegendorf samt dem Rittersitze und allen
vorhandenen Gebäuden und was darin erd-, niet-, und nagelfest ist samt
allen Gärten, Kirchlehn, Ober- und Niedergerichten, Schäferei und Meierei,
Jagden, Fischerei, Wiesen und Weiden, Ackern und 13 Hühner und 7 Kossäten.
Nach seinem Tode 1631 kam Gut ( Vorwerk) Wegendorf an die Familie von
Kalenberg 1644 erkaufte Hans Idell von Heise von Melchior von Kallenberg
ein Freigut in Wegendorf, das dieser aber bald für 500 Tlr. an Michel
Schmidt “ Bürger in Berlin” weiterverkaufte. 1656 kam Wegendorf für 12 000
Tlr. an den Oberpräsidenten Otto von Schwerin und als dessen
Nachkommen1709 seine Güter an den ersten preussischen König verkauften,
wurde Wegendorf ein Amtsdorf und der Rittersitz ein Vorwerk. Zur Zeit
Schwerins war in Wegendorf noch ein Rittersitz, hinter dem der
Oberpräsident1664 einen “ Hoppegarten von dreissig Stielen angelegt
hatte”. Die Fischerei in Wegendorf ist nicht sonderlich, da ausser dem
roten Pfuhl (Rötepfuhl) (Mitteldorf) und dem Tiefelspfuhl (Teufelspfuhl)
(City-Haus Siedlung) nichts vorhanden. Wiesen wurden genutzt: Erbwiese an
der Stegnitz (Mühlenfließ) und die Marienwiese (nach der zweiten Tochter
des Oberpräsidenten benannt).
Die
Landstraße von Frankfurt (Oder) nach Danzig wird wenig besucht und
eine Straße geht nicht durch das Dorf, sondern hinter demselben weg.
Die
Ältesten im Dorf angesessenen Familien :
seit
1586 Schöppe ( Friedrich Schöppe, 1861 der Ortsschulze),
seit
1678 Zimmermann,
seit
1800 Scheid, Elsholz, Scheere, Beesdorf, Rauchstädt
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