Die Bauindustrie ist eine der Hauptnutznießerinnen der staatlichen Konjunkturmaßnahmen. Deshalb bleibt ihr ein neuerliches Abrutschen in die Rezes- sion voraussichtlich erspart. Zumindest der Zentralverband Deutsches Baugewerbe rechnet mit einem Umsatzzuwachs von 1,3 Prozent gegenüber 2008.
Dabei wird der öffentliche Bau, der für gut zwölf Prozent der gesamten Bauleistung in Deutschland steht, in diesem Jahr am stärksten zulegen. Schließlich soll das Steuergeld in den Bau neuer Straßen und Gebäude fließen. Wie weit dieser Plan reichen wird, muss jedoch der Bundestag noch beschließen. Denn bisher gelten die Konjunkturhilfen nur für Bauprojekte des Bundes. Wer den Zustand der Straßen und vieler Schulen sieht, weiß aber, dass gerade in Städten und Gemeinden die Hilfen fast dringender nötig wären. Darauf weist die Baugewerkschaft zu Recht hin. Vielleicht kann der Bundestag dieses Manko vor der Verabschiedung des Konjunkturpakets am Freitag ja noch beheben.
Im Wirtschaftsbau, der knapp ein Drittel der Bauinvestitionen ausmacht, werden noch alte Aufträge abgearbeitet, die weiteren Aussichten sind aber schlecht. In der Krise werden Unternehmen zwar Projekte fertig stellen, aber mit dem Bau neuer warten. Wirklich helfen würde jedoch die Unterstützung des Wohnungsbaus, mit 56 Prozent die stärkste Bausparte. Die Fertigstellungen sind hier seit dem Boom Mitte der neunziger Jahre auf ein Drittel geschrumpft. Trotz sinkender Bevölkerungszahl wächst die Zahl der Haushalte. Bedarf gibt es also. Hier über Sanierungshilfen etwa zur Energieeinsparung die Bauwirtschaft weiter anzukurbeln, wäre hilfreich - auch für die Umwelt.