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Afghanistan

Hinterm Bush

Soll ein 23-jähriger Bundeswehrsoldat notfalls ins Feuer geschickt werden, um einem 14-jährigen afghanischen Mädchen den Zugang zu Schule und Bildung zu öffnen? Worum es beim Einsatz in Afghanistan geht und was dabei beachtet werden muss.
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Wie richtig es war von Außenminister Frank-Walter Steinmeier, einen eigenen Sonderbeauftragten für Afghanistan und Pakistan zu benennen, zeigt sich gerade. Mag die Kanzlerin das auch politisch-taktisch nicht mögen, weil es so aussehen könnte, als regiere da einer an ihr vorbei – die Lage in der Region erfordert es. Denn es wirkt, als gerate sie strategisch außer Kontrolle. Wo doch die Taliban, die Schreckensherrscher, wieder so erstarkt sind, dass sie der Regierung in Kabul drohen und den Nachbarn Pakistan so unter Druck setzen können, dass in einer Urlaubsregion, einem Rückzugsort für Frauen, die Scharia eingeführt werden soll. Das übersteigt alle bisherigen Vorstellungen vom Fortgang der Mission.

Ja, was ist eigentlich die Mission? Aus Gründen der Bündnistreue haben die Deutschen den Kampf gegen den Terror in Afghanistan zu ihrem gemacht. Das Argument dafür war, dass Al Qaida dort ihre Basis hat, dass sich Osama bin Laden in der Grenzregion zwischen Afghanistan und Pakistan versteckt hält. So wie die Grenzen verwischen, verwischen sie bei diesem Auftrag. Soll ein 23-jähriger Bundeswehrsoldat notfalls ins Feuer geschickt werden, um einem 14-jährigen afghanischen Mädchen den Zugang zu Schule und Bildung zu öffnen? Das ist krass gesagt, und doch geht es inzwischen in der öffentlichen Wahrnehmung auch darum: dass es keinen Weg zurück zu religiösem Rassismus geben darf, zu Inhumanität, zu Ausgrenzung und Entrechtung der Hälfte der Bevölkerung.

Wie halten wir es mit den Saudis oder mit dem Iran?

Die Taliban zu entmachten, wie der Auftrag lautet, bedeutete immer auch, den Rückfall ins Mittelalter zu beenden. Ihren Vormarsch zu stoppen, bedeutete stets zugleich, moralischem Relativismus Einhalt zu gebieten. Dieser Maßstab macht die Lage noch komplizierter. Wenn seine Erfüllung ein Ziel ist, wie halten es die Deutschen dann, zum Beispiel, mit den Saudis: Geschäfte machen, obwohl bei ihnen auch die Scharia gilt? Oder mit dem Iran, wo Frauen wegen Ehebruchs – und sei es durch Vergewaltigung – gesteinigt werden können? Wer da zum Rigoristen wird, der landet schnell bei den amerikanischen Neokonservativen und ihrer Begründung für (vorbeugende) Interventionen im Namen der Freiheit, der Demokratie, der Menschenrechte. Der Westen wird jetzt in eine Debatte zur Selbstvergewisserung gezwungen, der er mit Blick auf den früheren US-Präsidenten George W. Bush und dessen Fehler lange scheinheilig ausgewichen ist. Und der neue Präsident, Barack Obama, wird den Partnern im Bündnis die Entscheidung über ihre Maßstäbe abverlangen.

Bedenke das Ende

So ist die Lage: Der Waffenstillstand mit den Taliban ist ein Witz. Die Mikrokosmen von Tal zu Tal bis nach Pakistan hinein sind unterschiedlich, sie sind es politisch, militärisch, gesellschaftlich. Stammesfürsten in den Regionen bestimmen, aber halten sie auch, was sie versprechen, ohne Geld dafür zu bekommen? Die Briten haben Afghanistan nicht beherrschen können, die Sowjets mit 500.000 Soldaten über die Jahre auch nicht – was sollen da 600 zusätzliche deutsche Soldaten bewirken? 60.000 reichten nicht, 600.000 wahrscheinlich ebenso wenig, weil das Land, zerklüftet, mit Bergungetümen, nicht einfach einzunehmen ist. Wer das wollte, der müsste mehr, anderes und alles das länger wollen. Oder es müssen eben doch Deals gemacht werden: mit Stammesfürsten in der Grenzregion zu Pakistan, in das die Soldaten nicht vorrücken dürfen; mit Drogenbossen; und auch mit den Taliban muss man reden. Kannst du sie nicht besiegen … musst du sie einfangen, einnetzen. Zumal wegen der neuen Regierung in Pakistan, und wegen der Regierung in Afghanistan, die die Unterstützung des Westens hat. Sie bedroht Konvertiten übrigens auch mit dem Tod.

Bedenke das Ende – das ist der Beginn jeden Nachdenkens über eine Strategie. Die Partner, die in der Region sind, dürfen nicht nur eine Koalition der Willigen sein, sondern müssen sich zu einer der Fähigen koordinieren. Rasch, effizient, pragmatisch auch, aber in der Anwendung gemeinsamer Werte. Wer denkt, dieser Teil Asiens sei weit weg, der vergisst, wie nah der Terror kommen kann.
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von   adalbert | 17.02.2009 16:22:30 Uhr
Altkluges Geschwaetz eines verstockten Journalisten
Gewisse deutsche Journalisten haben eine Wahrnehmungssperre dagegen, die Eigenstaendigkeit anderer Voelker zu respektieren. Da faselt einer vom 'religioesen Rassismus', dann vom 'Sonderbeauftragten fuer Afghanistan und Pakistan'.
Dabei braeuchten wir dringend Abhilfe gegen westlichen Hochmut.
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von   nielas.aran | 18.02.2009 11:00:59 Uhr
@adallbert
Hochmut? Ich würde eher sagen, dass die westliche Kultur bei weitem überlegen ist und das ganz ohne Hochmut. Wir sind Moralisch, Ethisch, Wissenschaftlich, Technologisch, Wirtschaftlich und Gesellschaftlich bei weitem überlegen. Hier gibt ja einen schönes Beispiel von Broder, wo wollen die meisten Menschen hin? Richtig, in den Westen. Das allein spricht für sich.
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von   nielas.aran | 18.02.2009 11:03:07 Uhr
Ich bin...
... für einen Abzug der Soldaten.

Sämtliche Informationen lassen sich durch operative Aufklärung besorgen, sämtliche militärischen Ziele, lassen sich durch Luftschläge ausschalten.
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von   joachim.goerner | 17.02.2009 16:53:27 Uhr
Was zu beachten ist

[1] Pakistan
[2] Pakistan
[3] Pakistan
[4] Pakistan
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von   eisenhardt | 17.02.2009 17:11:04 Uhr
Sinnloser Einsatz
Warum wohl soll das Leben von Soldaten geopfert werden, wenn z. B. die pakistanische Regierung jetzt in einem Teil ihres Landes die Scharia wieder einführt? Und auch in Afghanistan gilt schon lange wieder die Scharia. Alles Tatsachen, die unsere Politiker am liebsten ausblenden, um nicht zugeben zu müssen, dass jeder deutsche Soldat, der in Afghanistan fällt, umsonst sein Leben gelassen hat. Das war schon lange vorausgesagt, aber wird weiter ignoriert. Wie sagte doch der SPD-Verteidigungsminister damals: "Am Hindukusch wird auch die Freiheit Europas verteidigt". So einen Blödsinn können nur Politiker von sich geben. Man hätte nicht nur die Sowjets, sondern auch Peter Scholl-Latour befragen sollen, bevor man sich von den USA wie ein Depp in diesen Krieg hat ziehen lassen.
tte
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von   eliza | 17.02.2009 17:11:06 Uhr
hinterm bush oder sie hinter dem wald, sehr geehrter herr casdorff?
Waren Sie vor Ort, Herr Casdorff oder gehören Sie zu den Journalisten, die aus der Ferne über dieses Land schreiben? Die kritischen Süd-Ost-Provinzen Afghanistans z.B. werden durch Bodenkrieg und Luftbombardements der "Enduring Freedom Fighters" zunehmend destabiliesiert und "talibanisiert". Die afghanische Bevölkerung ist kriegsmüde und sehnt sich nach Frieden und Brot, nach einem friedlichen und konstruktiven Wiederaufbau. Die Bushs des Westens arbeiten mit Warlords und Drogenbaronen zusammen. Hier zeigt sich die große Heuchelei.
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von   westler | 17.02.2009 17:56:22 Uhr
@ adalbert
Was fällt da einem so ein wenn man versucht ein Neandertal in ein normales Dasein zu helfen?
Was diese Urzeitgestalten Taliban und Drogenverbrecher und Gebietsfürsten dort mit den Menschenrechten machen ist eine Katastrophe und nur solche Miesredner wie Sie fördern indirekt das diese ihr Treiben legalisieren dürfen.
Lieber im Westen leben(wo sonst wollen die Menschen alle hin?)
oder den westlichen Lebensstil als ins Neandertal zurück zu kehren. Man siehe die Zugewanderten die hier diese Freiheit des Westens suchen.

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von   karnival | 17.02.2009 18:41:50 Uhr
Ihre Souverinät
Ich kann mich nicht erinnern, dass die Chinesen einst nach Europa kamen,um uns von Inquisition und Katholizismus zu befreien.
Ich wüsste nicht, dass Berliner es begrüßen, wenn morgen allein die Bayern über Ihre Geschicke bestimmen würden.
Ich glaube nicht,dass sie es gut fänden, käme ich jetzt zu Ihnen nach Hause und sage Ihnen, wie sie zu leben haben.

Oder um es mit Konrad Adenauer zu sagen: Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

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von   karnival | 17.02.2009 18:29:22 Uhr
Falscher Krieg
Dieser Krieg ist von vornherein ein Falscher gewesen, weder die vorgeschobenen Beweggründe der Ergreifung der Verantwortlichen des 11. September, noch die nachträgliche Legitimierung durch "Entwicklungshilfe" (meistens in Form von amerikanischen Splitterbomben) rechtfertigen die Teilnahme Deutscher Soldaten an diesem Feldzug.
So war allein die Bevorzugung kriegerischer Mittel vor internationaler Strafverfolgung der Täter und Hintermänner von 9/11 schon ein zivilisatorischer Bruch und der Kotau vor der Bush-Regierung.
Glaube doch niemand, die Täter säßen in schäbigen Höhlen rum.
Mit der Besetzung Afghanistans hat man vor allem ein erreicht,nämlich einen strategischen Zugang zu den Zentralasiatischen Regionen in Umgehung Russlands, eine radikale Machtausdehnung der Nato unter dem Vorwand des Gutmenschentums. Dieses als Feigenblatt zu benutzen, um seinen Einfluss auf die Rohstoffe der Gegenwart zu festigen, ist noch abgeschmackter als der schon an sich scheinheilige Vorwand, gutes zu tun. Denn selbst, wenn dies unsere Intention wäre, wer bestimmt darüber, in welchem Land dieser Erde wer wie zu leben hat? Frau Witzoreck-Zeul? Heute Afghanistan, morgen Zimbabwe, übermorgen der Kongo?? Diese ist Imperialismus und nicht Aufgabe unsere Armee.
Diese hat die Souveränität und Sicherheit unseres Landes zu gewährleisten, und diese ist selbst durch einen perfiden Bombenanschlag einer wie auch immer gearteten Terrorsekte weniger gefährdet, als durch die Abartigkeiten der internationalen Finanzmärkte.
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von   josse | 17.02.2009 19:00:04 Uhr
"...in einer Urlaubsregion, einem Rückzugsort für Frauen..."
Soll das Ironie sein oder was?
Diese pakistanische Grenzregion ist Nord- und Süd-Waziristan.
Selbst während der indische Subkontinent zum British Empire gehörte, ist es den Kolonialherren nicht gelungen, diese Region dauerhaft zu kontrollieren. Die dort lebenden Waziren sind Paschtunen-Stämme, Verwandte von diesseits und jenseits der nie wirklich kontrollierbaren afghanisch-pakistanischen Grenze am Khyber-Pass. Die Taliban rekrutieren sich aus eben diesen Paschtunen. Gegen die Paschtunen ist keine Ruhe, geschweige denn Frieden zu erreichen. Westliche Lebensweise für die dortige Bevölkerung einzufordern, macht einfach keinen Sinn. Entwicklung braucht Zeit, und ob dort jemals westliche, an Demokratie angelehnte Lebensart vorherrschen wird, ist sehr, sehr zweifelhaft. Da nützen auch keine deutschen Soldaten.
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von   joachim.goerner | 17.02.2009 20:04:54 Uhr
Rückzug? Kontrolle!
Es gibt in Afghanistan nicht ''die Taliban'' und alle anderen mischen sich nicht ein und lassen den Besatzer machen. Das gilt genauso wenig wie damals mit den Mudschahedhin. Wenn man in Afghanistan etwas erreichen will, darf man kein Besatzer sein sondern man muss sich zum Freund jedes einzelnen noch so kleinen Stammes machen. Mit Geschenken. Vielleicht sogar mit leichten Waffen, hübschen neuen Pistolen und Gewehren. Man muss, ohne Angriffe, erst einmal einfach nur in Afghanistan vor Ort sein, ganz die Ruhe selbst sein und sich die Stämme zum Freund machen. Sich gegen die Taliban vorerst nur selbstverteidigen. Wenn man dann alle Stämme zum Freund gemacht hat, was Jahre dauern wird, 20 vielleicht, dann kann man zuschlagen. Ein Rückzug wäre falsch. Man muss das Gebiet kontrollieren. Kontrollieren ohne Besatzer zu sein. Bundeswehrtourist gewissermaßen. Selbstverteidigung wenn man selbst angegriffen wird. Ansonsten einfach nur da sein und die Ruhe walten lassen und den Kontakt zu den Stämmen aufbauen und pflegen und ihnen immer wieder Geschenke bescheren, Trinkwasseranlagen, Gebäudesanierung, Geländewagen, Straßenbau. Kleine Geschenke sind gut für große Freundschaft.
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von   valli | 18.02.2009 07:39:54 Uhr
Das
kann wohl nicht Ihr ernst sein.
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von   esox | 18.02.2009 10:34:43 Uhr
Doch...
ein Vortrag von Herrn Tilgner (ehemaliger ZDF Korrespondent im Iran, arbeitet jetzt für das Schweizer Fernsehen und ist viel in Afghanistan und im Irak unterwegs) über die Situation im Irak und in Afghanistan führte im Endeffekt zu genau diesem Schluss. So lange man die Stammesfürsten nicht für sich gewinnen kann, kulturelle Gegebenheiten ignoriert und sich wie ein Besatzer aufführt, werden die Stammesfürsten mit Taliban & Co paktieren (um die "Besatzer" los zu werden). Sobald allerdings dies nicht mehr der Fall ist, kann's ganz schnell anders gehen. Ein Beispiel aus dem Irak zeigte, dass die Stammesfürsten sehr wohl auch Al-Quaida die Stirn bieten, denn die fundamentalistische Al-Quaida - Ideologie ist nicht gleich die Ideologie aller Menschen in ihrem "Wirkungskreis". So lange ein afghanischer Polizist nur 80 $ im Monat an Sold bekommt (um eine Familie zu ernähren), muss man sich nicht wundern, dass er sich sein Geld anderweitig (z.B. als Drogenkurrier) beschafft. Anderer interessanter Punkt: Georgien bekommt deutlich höhere Entwicklungshilfen als Afghanistan (Tilgner mündlich)... mit nicht einmal 130 Mio Dollar pro Jahr meint Deutschland großartige Entwicklungshilfe zu leisten (http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-30071-3.html#backToArticle=543280), da ist der Jahresetat einer deutschen Uni größer! Afghanistan ist völlig zerstört, nur scheint niemand sich ernsthaft über mögliche Konsequenzen im klaren zu sein: Armut + scheinbare Prespektiv- und Ausweglosigkeit = Terror. Die beste Waffe dagegen sind zufriedene Menschen.
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von   klaus_weiss | 17.02.2009 20:29:43 Uhr
Die Schreckensherrschaft der mittelalterlichen Taliban beenden, die Drahtzieher von 9/11 fassen
"Als die Taliban 1996 Kabul einnahmen, sagte Washington nichts dazu. Warum? Weil die Talibananführer schon bald auf dem Weg nach Houston, Texas, waren, um von den Managern von Unocal bewirtet zu werden. [...] Ein US-Diplomat sagte: 'Die Taliban werden sich wahrscheinlich entwickeln wie die Saudis.' Er erklärte, daß Afghanistan eine amerikanische Ölkolonie werde, daß es riesige Gewinne für den Westen geben werde, keine Demokratie und die legale Verfolgung von Frauen. 'Wir können damit leben', sagte er."

Quelle: John Pilger, "This War is a Fraud", Daily Mirror, 29. Oktober 2001.

Der ehemalige pakistanische Außenminister Naik wurde auf einer UN-Tagung darüber informiert, daß der Krieg gegen Afghanistan spätestens Mitte Oktober begonnen werde, rechtzeitig vor Einsetzen der Schneefälle. Diese Tagung fand Mitte Juli 2001 statt.

Quelle: George Arney, "US planned attack on Taliban", BBC, 18. September 2001.
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von   joachim.goerner | 17.02.2009 22:21:38 Uhr
Oh bitte verraten Sie mir .....
..... wie bekamen Sie das Juli fettgedruckt? Das ist ja genial!
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von   klaus_weiss | 17.02.2009 23:31:42 Uhr
@j.g
http://de.wikipedia.org/wiki/BBCode
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von   metin | 18.02.2009 01:07:46 Uhr
die überschrift ist interessant
muß ein deutscher solat für ein 14 jähriges mädchen kämpfen?
nein, auch das gilt für deutschland.
deutschland ist besatzer in afganistan? warum?
klar, wegen der amis, die hatten ja die imperialherrschaft und brauchten hilfe.
deutschland wird am hindukusch verteidigt hatte struck gesagt.
es ist alles dumm und umsonst, wir haben mit dem krieg nichts zu tun.
terrorismus ist schlimm, keine frage, aber wäre der 11.9. in deutschland gewesen, dann würde niemand nach afganistan müssen.
die amerikaner und russen sind militärische übermächte und sind sehr brutal im vorgehen, dass irgendwann mal gegenschläge erfolgen ist nur logisch.
alle zivilisierten länder sollten sich da raushalten. sollte deutschland ohne grund angegriffen werden, würde ich solche maßnahmen verstehen, jetzt ist aber schon ein grund gegeben.
am ende wollen die alle nur unsere steuern und das nervt mich am meisten. wir alle zahlen das, unsere regierung trägt dafür die alleinige verantwortung. ich werde nur parteien wählen, die sich ausdrücklich gegen einen krieg entscheiden.
allein der einmarsch der nordallianz war eußerst brutal , da wurden taliban abgeknallt ohne ende.
wenn das ein beitrag zum frieden war, dann gute nacht.
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von   stachel | 18.02.2009 09:00:53 Uhr
Ursache und Wirkung
Zitat: "Wer denkt, dieser Teil Asiens sei weit weg, der vergisst, wie nah der Terror kommen kann". - Die Gefahr des Terrors in Deutschland ist erst durch den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan gestiegen, es gab niemals eine Notwendigkeit die Freiheit Deutschlands am Hindukusch zu "verteidigen". Die Sowjets haben in Afghanistan 10.000 Soldaten verloren, und haben nichts erreicht, wann werden die Politiker endlich einsehen, dass dort Menschen sinnlos geopfert werden? - Für alle Befürworter des Einsatzes hier ein interessanter Link: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22686/1.html
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von   detlef | 18.02.2009 09:21:17 Uhr
"Mission: Impossible"
Herr Stephan-Andreas Casdorff, in Afghanistan müssen die "Armeen der Willigen" nicht nur gegen die Taliban kämpfen, sondern auch immer mehr gegen eine feindliche Stimmung in der Bevölkerung.

Von den Afghanen glaubt mittlerweile nur noch ein Drittel an einen Sieg über die Taliban.

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von   einauge | 18.02.2009 11:35:22 Uhr
Menschenrechte
Sollen deutsche Soldaten ihr Leben riskieren, damit afghanische Mädchen zur Schule gehen dürfen?
Nun ja, das erscheint mir auf jedenfall wesentlich sinnvoller und vertretbarer, als dass deutsche Soldaten ihr Leben dafür riskieren, dass ein amerikanischer (oder auch ein deutscher) Konzern eine Ölpipeline bauen kann.
Und trotz all der Behauptungen, dass es um Menschenrechte geht, sehe ich im Hintergund nur immer diese Pipelines. Kann sein, dass ich mich irre, aber dort, wo die Pipelines uns bereits mit Öl versorgen, sei es Nigeria, Saudi-Arabien, etc. kämpft auf jeden Fall kein deutscher Soldat dafür, dass diese vielzitierten Menschenrechte geachtet werden.
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von   eisenhardt | 18.02.2009 13:12:36 Uhr
Angebot abgelehnt!
klaus_weiss: Die damalige Taliban-Regierung hatte, um ihre Macht in Afghanistan zu behalten, den USA angeboten, ihnen Osama bin Laden und seine Helfer wegen des 11.09.2001 auszuliefern. Die USA dankten ab. Das ist ein klarer Beweis dafür, dass Bush jn. unbedingt Afghanistan besetzen wollte. Der 11.09. war nur ein Vorwand für diesen Krieg.
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von   epunion.de | 18.02.2009 16:34:10 Uhr
Warum?!
Warum sind die Deutschen in Afghanistan?

Um die Moral zu retten?!

In erster Linie, weil Deutschland ein NATO-Mitglied ist. Es ist für Deutschland auch wichtig NATO-Mitglied zu sein, denn Deutschland besitzt zwar eine Bundeswehr, aber keine Atomwaffen. Eine unabhängige Entscheidung wäre nur möglich, wenn Deutschland kein NATO - Mitglied wäre und eigene Nuklearwaffen besäße. Ohne BOMBE kein Respekt und keine Unabhängigkeit in dieser Welt. Leider. So ist Afghanistan ein Kompromiß, ein Geschäft, um die anderen NATO - Partner zu besänftigen - mehr nicht. In gewisser Weise sind die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan lediglich ein Bauernopfer. Mit Moral hat das sehr wenig zu tun.
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von   klaus_weiss | 18.02.2009 19:25:53 Uhr
@epunion.de
Die französischen Trägermittel und Sprengköpfe werden im wesentlichen von EADS und ihren Subunternehmen hergestellt. In diesem Sinne ist Deutschland als Teilhaber des Unternehmens bereits Atommacht.
Comment
von   epunion.de | 18.02.2009 21:56:14 Uhr
@klaus_Weiß
Ihre Aussage ist unrichtig :

Deutschland ist keine Atommacht.

Atommächte sind die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und die Volksrepublik China, ferner Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea.

Deutschland bzw. die Bundeswehr besitzt keine "eigenen" Atomwaffen jedoch Trägersysteme. Es werden lediglich Kernwaffen der USA gelagert.

Grund hiefür ist u.a. der Atomwaffensperrvertrag.




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