Was bedeutet MIDAD?
Das deutsch-arabische Literaturforum MIDAD will dazu beitragen, die literarischen Begegnungen zwischen Deutschland, Europa und der arabischen Welt zu intensivieren, einen Einblick in die unterschiedlichen Entwicklungen der Literaturen in Deutschland und in der arabischen Welt zu gewähren und neue Perspektiven auf fremden Gesellschaften zu eröffnen.
Die drei Teile des MIDAD-Projekts tragen auf jeweils unterschiedliche
Weise zu diesen Zielen bei:
a. Informationsplattform „Junge arabische Autoren“
Koordiniert von den
Goethe-Instituten und mit Unterstützung von anderen deutschen Stellen in der
arabischen Welt erstellen arabische Literaturexperten eine Auswahl von etwa 70
jungen arabischen Autorinnen und Autoren. Die Kurzbiographien und Leseproben tragen dazu bei,
ein Bild der jungen arabischen Literatur zu entwerfen und das in Deutschland
auch durch den Schwerpunkt auf der Frankfurter Buchmesse gewachsene Interesse an
arabischer Literatur zu bedienen.
b. Das Projekt „Deutsche Literatur auf Arabisch“
Insbesondere einem
arabischen Leserkreis wird hier der Zugang zu deutscher Literatur, die in
arabischer Übersetzung vorliegt, erleichtert. Die Online-Bibliographie gibt die
Möglichkeit zu einer laufenden Aktualisierung und stellt damit ein zeitgemäßes
Instrument zum Nachweis von deutscher Literatur auf Arabisch dar.
c. Das Projekt „Stadtschreiber“
Die arabischen Stadtschreiber reisen nach
Stuttgart, München, Frankfurt, Köln, Hamburg und Berlin. Im Nahen Osten werden
die Stadtschreiber aus Kairo, Beirut, Amman, Ramallah, Rabat und Damaskus
berichten. Über die Internet-Tagebücher des Stadtschreiber-Projekts sollen
Portraits entstehen, die über subjektive literarische Eindrücke einen neuen und
kreativen Zugang zur Welt des jeweiligen Gegenübers öffnen.
Den Auftakt
machen José Oliver in Kairo und die Kölner Autorin Ulla Lenze in Damaskus.
Weiterhin werden von deutscher Seite Silke Scheuermann nach Beirut, Steffen
Kopetzky nach Rabat, Hans Pleschinski nach Amman und Norman Ohler nach Ramallah
reisen. Die arabischen Autoren, die von den Goethe-Instituten in Zusammenarbeit
mit Literaturexperten ihrer Gastländer ausgewählt werden, werden überwiegend im
September in Deutschland sein. Die Stadtschreiber werden zudem Lesungen und
Diskussionen in den jeweiligen Goethe-Instituten und Literaturhäusern ihrer
Gastländer halten. Auf der Frankfurter Buchmesse werden dann deutsche und
arabische Stadtschreiber ihre Texte und Erfahrungen als Flaneure in einer
fremden Welt präsentieren.
So facettenreich unser Projekt MIDAD ist, so vielschichtig ist auch der
Name selbst. In MIDAD verbirgt sich die Erstreckung, die Weite, die
Grenzenlosigkeit des Wortes. Und die Tinte, eine weitere Bedeutung von MIDAD,
hilft das Wort zu visualisieren. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass
MIDAD auch literarischer Stil bedeutet.