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Der neue Internet Explorer ist da

Schneller, komfortabler und sicherer soll er sein: Microsoft hat die finale Version des Internet Explorer 8 zum Download bereit gestellt.

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Nach mehr als einjähriger Entwicklungszeit hat Microsoft den Internet Explorer 8 fertig gestellt. Seit 18.00 Uhr steht der Internet-Explorer 8 zum freien Download bereit. (Siehe Link am Ende des Artikels)

Die Software benötigt das Betriebssystem Windows (ab XP SP2). Der Browser zeige die meisten Webseiten schneller an als andere Programme und benötige im Vergleich zum Vorgänger weniger als ein Fünftel des Arbeitsspeichers, sagte der Technikexperte von Microsoft Deutschland, Daniel Melanchthon. Geschwindigkeit und ein "komfortableres Browsen" seien die wichtigsten Ziele des Entwicklerteams gewesen, sagte Melanchton. "Wir haben unter der Haube eine ganze Reihe von Verbesserungen einfließen lassen und Probleme beseitigt." Auch um die Sicherheit haben sich die Programmierer besonders gekümmert - in der Vergangenheit waren beim Internet Explorer zahlreiche Sicherheitslücken aufgetreten.

Die wichtigste Änderung aber bleibt für die Nutzer weitgehend unsichtbar: Der IE 8 ist der erste Microsoft-Browser, der sich allein an die internationalen Standards HTML, XML und CSS hält. Bei früheren Versionen habe es im Internet Explorer Funktionen gegeben, "die nicht standardisiert waren", räumte Melanchton ein. Weil aber das Microsoft-Programm da bereits der meistverwendete Browser war, haben sich viele Web-Designer bei der Gestaltung ihrer Seiten den falschen Vorgaben angepasst. "Wir haben Milliarden Webseiten draußen, die nicht konform geschrieben sind", sagte der Microsoft-Mitarbeiter.

"Quirks-Modus"

Diese werden jetzt vom neuen Internet Explorer möglicherweise nicht mehr richtig angezeigt. Deswegen hat Microsoft in den IE 8 einen Schalter eingebaut, mit dem die bisherige Darstellung "emuliert", also angepasst werden kann. Ein "Quirks-Modus" emuliert eine ältere IE-Version, um die Murks-Webseiten so anzuzeigen, wie sie gedacht sind. Melanchton erklärte, dass dies sowohl vom Entwickler einer Webseite als auch vom Nutzer entsprechend eingestellt werden könne. Außerdem werde Microsoft die meistbesuchten Internet-Anbieter ansprechen und ihnen helfen, veraltete Seiten auf die standardkonforme Codierung umzustellen.

Zur verbesserten Geschwindigkeit bei der Darstellung der Webseiten sagte Melanchton: "Hier hat die Rendering Engine (die Software für die Ausgabe der Web-Informationen am Bildschirm) im Vergleich zum IE 7 gewaltige Fortschritte gemacht." In internen Tests habe sich gezeigt, dass der neue Internet Explorer 12 der 25 weltweit meistbesuchten Webseiten von allen Browsern am schnellsten anzeige. Bei neun Seiten lag demnach der Google-Browser Chrome vorn, in vier Fällen der Firefox des Open-Source-Projekts Mozilla.


Geringer Ressourcenverbrauch

Wer mit dem Notebook oder dem noch kleineren Netbook unterwegs ist, profitiert von dem geringeren Ressourcenverbrauch des neuen Browsers. Die größten Verbesserungen gab es beim Arbeitsspeicher (RAM). Während sich der im August 2006 eingeführte IE 7 nach Angaben Melanchtons mit 990 Megabyte ziemlich breit macht, ist der RAM-Bedarf beim IE 8 auf 141 MB beschränkt, also weniger als ein Fünftel. Und bei den Anforderungen an den Prozessor werden nur noch 75 bis 80 Prozent der Leistung benötigt, die für den IE 7 erforderlich sind.

In der Bedienung des Browsers fallen zwei Neuerungen ins Auge. Mit "Webslices" können einzelne Abschnitte einer Webseite gewissermaßen ausgeschnitten und abonniert werden, um alle Neuerungen in diesem Bereich sofort zu erhalten. Das können etwa ein Wetterbericht oder die letzte Ziehung der Lottozahlen sein. Eingerichtet wird ein "Webslice" im Code der Webseite; es handelt sich um eine Kombination von RSS mit Grafikfunktionen und der Favoriten-Verwaltung des Browsers.

Weniger Klicks

Die "Schnellinfos" sind eine Abkürzung für die Verbindung von Informationen und Webanwendungen. So lässt sich etwa für eine Adresse dessen Darstellung in einer Karte abrufen. Die Zahl der dabei erforderlichen Mausklicks werde von acht auf zwei verringert, erklärte Melanchton. Neben dem Aufrufen einer Landkarte sind die Internetsuche, das Nachschlagen oder das Aufrufen einer Übersetzung weiterer möglicher Anwendungen.

Melanchton bestätigte, dass es bei diesem System auch eine Funktion geben wird, um den Internet-Explorer zu deaktivieren. Damit reagiere Microsoft auf Kundenwünsche, sagte Melanchton. Die Koppelung von Betriebssystem und Browser hat zuletzt immer wieder zu kartellrechtlichen Konflikten mit der EU-Kommission geführt.

Artikel vom 19.03.2009 23:10 | apa | sk

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