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Tag der Trauer in Italien

Immer wieder neue Beben in Italien Zum Hauptartikel

Die Zahl der Todesopfer steigt weiter. Regierungschef Berlusconi spricht von einen mehrjährigen Wiederaufbau.

Zerstörte Häuser in L'Aquila Der Sachschaden wird mehrere Milliarden Euro betragen. DruckenSendenLeserbrief
Bei dem schweren Erdbeben in der mittelitalienischen Region Abruzzen sind laut einer neu veröffentlichten vorläufigen Bilanz 287 Menschen ums Leben gekommen, darunter 20 Kinder. Eine Leiche konnte bisher nicht identifiziert werden. 1500 Personen wurden verletzt und befanden sich in Krankenhäusern der Städte um die Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila, berichtete der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi. Nur wenige Menschen werden noch vermisst.



20.000 obdachlos

20.000 Personen sind obdachlos, 10.000 davon wurden in 171 Hotels an der Adria-Küste untergebracht. 3289 Zelte wurden für die Obdachlosen aufgestellt. 11.669 Helfer seien im Einsatz. "Die Rettungsaktion hat trotz der schwierigen Bedingungen sehr gut funktioniert. Der Einsatz der Rettungseinheiten ist beispielhaft", sagte Berlusconi. Die Erde bebe weiter, was die Hilfsaktion erschwere. "Wir haben weitere Einstürze befürchtet", erklärte Berlusconi. Er kündigte eine Verschärfung der Strafmaßnahmen gegen Plünderer in den beschädigten Gebäuden an. 700 Militärs seien gegen Plünderungen im Einsatz.


Geld benötigt

Der Premierminister appellierte an die Italiener, keine Sachlieferungen zu organisieren, sondern Geldmittel in die Abruzzen zu entsenden. "Wir brauchen keine Waren, weil der Zivilschutz schon dafür sorgt, wir brauchen Spenden", sagte Berlusconi. Er versprach totale Transparenz über die Ausgaben für die Betroffenen. In dieser Phase sei es noch unmöglich, die Sachschäden zu beziffern, die jedenfalls mehrere Milliarden Euro betragen werden, sagte der Premierminister.



Wiederaufbau

Auch der Zeitraum für den Wiederaufbau des Erdbebengebiets sei schwer zu schätzen. "Man kann diese Zeit nicht in Monaten berechnen", sagte Berlusconi. 50 Prozent der Unternehmen in den Abruzzen liegen nach dem Erdbeben lahm. Die Regierung haben bereits 100 Millionen Euro zur Bewältigung der Krisenphase locker gemacht.

Die Obdachlosen werden mit einem Beitrag von 400 Euro monatlich rechnen können. Bei Menschen über 65 Jahren werden es 500 Euro sein. Zwei Monate lang ist die Zahlung der Strom- und Gasrechnungen suspendiert. Kaufleute, Handwerker und Freiberufler, die durch das Erdbeben geschädigt wurden, können mit öffentlicher Hilfe in Höhe von 800 Euro rechnen, sagte Berlusconi.

Spenden erbeten: Rotes Kreuz - PSK 2345000, Kw. "Erdbeben Italien"

Artikel vom 09.04.2009 23:05 | apa | dk

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