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Veränderung liegt in der Luft

Fasten und andere Möglichkeiten an seinem Dasein zu schrauben

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Man braucht nicht katholisch zu sein, um die Idee der Fastenzeit zu begreifen: Der Aschermittwoch soll etwas ändern. Der Alltag wird unterbrochen, die Normalität, der Lauf des üblicherweise Üblichen. Das Leben wird geändert, für ein paar Wochen, ein paar Tage oder auch nur für die paar Stunden, in denen Gläubige am Aschermittwoch und dann wieder am Karfreitag kein Fleisch essen. Vielleicht geht man danach ganz zurück ins alte Leben. Vielleicht wirkt die Änderung, die Reinigung über Ostern hinaus noch länger nach.

Veränderung ist ein Thema, nicht nur weil Karwoche und die Fastenzeit fast vorbei sind. Weil Krise ist: Können wir so weiterleben wie bisher? Müssen wir unser Leben ändern? Müssen wir uns selbst ändern? Und sollen wir auch dann etwas ändern, wenn einen die Umstände akut gar nicht dazu zwingen? Und wenn ja: Was genau, wie genau und wie viel? Und sind wir überhaupt in der Lage, einzugreifen, unser Schicksal zu korrigieren oder ergehen wir uns dabei nur in einer Illusion?

Der Philosoph Peter Sloterdijk, wie stets mit einem guten Gespür für aktuelle Befindlichkeiten gesegnet, hat zu dem Thema eben ein ganzes Buch geschrieben: "Du musst dein Leben ändern" (Suhrkamp) und vielleicht lohnt es sich, darin nach ein paar Anhaltspunkten für individuelle Korrekturabsichten zu graben.

Denn auch wenn Veränderung schwerfällt oder winzig oder für andere gar nicht erkennbar ist, für das Individuum hat sie doch immer etwas Erhebendes, Kathartisches, Stärkendes: Man hat ein wenig an seinem Dasein geschraubt. Man hat etwas verändert, optimiert, sich selbst auf eine neue Spur gebracht. Und wie? Indem man es wollte. Und man konnte es.


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Artikel vom 08.04.2009, 15:48 | KURIER | Doris Knecht

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