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1,7 Mio. leiden an chronischen Schmerzen

Der neue Patientenbericht gibt an, dass es oft Jahre dauert, bis chronische Schmerzen therapiert werden.

Frau greift sich auf den Kopf Chronische Schmerzen betreffen immer öfter junge Menschen. DruckenSendenLeserbrief
Rund 41 Prozent der von den immer wiederkehrenden Schmerzen Betroffenen können nur schlecht mit ihrem Krankheitszustand leben.. Das ergab der erste österreichische Patientenbericht, der am Donnerstag in Wien präsentiert wurde. Auch dauert es zwei bis drei Jahre, bis die Diagnose "Chronischer Schmerz" feststeht und eine optimale Therapie einsetzen kann. "Jeder zweite Patient erfährt keine entsprechende diagnostische Erfassung", so Michael Bach, Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft.

Die Umfrage zum Patientenbericht wurde per Fragebogen zwischen Juni und Dezember 2008 unter 565 Betroffenen in entsprechenden Facheinrichtungen wie z.B. Schmerzambulanzen durchgeführt. Die häufigsten "anhaltenden bzw. wiederkehrenden Schmerzen mit einer Dauer von mehr als drei Monaten" treten demnach im Bereich des Stütz-und Bewegungsapparates auf (79 Prozent), gefolgt von Nerven- (32 Prozent) und Kopfbeschwerden (29 Prozent) sowie Folgen von Tumorleiden (drei Prozent).

Immer öfter sind Junge betroffen

Schmerzpatienten konsultieren etwa einmal pro Woche einen Arzt. Kann dieser nicht helfen, suchen sie Rat bei anderen Spezialisten oder Einrichtungen: Laut dem Bericht werden etwa drei unterschiedliche Ärzte pro Quartal besucht. Dabei sind für 42 Prozent der Befragten gut informierte Fachärzte, 37 Prozent ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt und 32 Prozent gut informierte Allgemeinmediziner sehr wichtig. "Schmerzen sind der häufigste Konsultationsgrund, eine Allgemeinpraxis aufzusuchen", erklärte Walter Fiala von der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (ÖGAM). Man müsse versuchen, akute Schmerzen in den Griff zu bekommen, um den chronischen Herr werden zu können. Etwa 90 Prozent der Betroffenen werden laut Fiala von Allgemeinärzten behandelt; nur etwa zehn Prozent müssen z. B. eine Schmerzambulanz aufsuchen.

Chronische Schmerzen betreffen auch immer häufiger junge Patienten, die deshalb bereits ab einem Alter von 40 Jahren berufsunfähig werden: Rund 43 Prozent der 41- bis 50-Jährigen geben an, dass sie krankheitsbedingt berufsunfähig und bzw. oder in Frühpension sind. Hochgerechnet gab es laut Thomas Neumann von der Wirtschaftskammer Österreich im vergangenen Jahr insgesamt rund 14 Milliarden Euro an Kosten für Fehlzeiten.


Artikel vom 26.03.2009 12:17 | APA | csm

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