Freitag, 10. April 2009 | Schriftgröße: AAA

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Piraten töten Geisel bei Befreiungsaktion

Die Französische Armee stürmte ein entführtes Segelschiff. Vier Personen konnten unversehrt aus den Händen der Seeräuber befreit werden.

Piratenboot Piraten treiben im Golf von Aden ihr Unwesen. DruckenSendenLeserbrief
Die französische Armee hat ein vor der Küste Somalias entführtes Segelschiff befreit. Bei der Militäraktion sei eine der Geiseln getötet worden, teilte am Freitag der Elysee-Palast in Paris mit. Die anderen vier Passagiere der "Tanit" seien befreit worden und unversehrt.

Den Angaben des französischen Präsidialamtes zufolge hatten die französischen Behörden am Donnerstag Verhandlungen mit den Piraten aufgenommen. Die Seeräuber hätten jedoch am Freitag ihre Drohungen verstärkt und die "Angebote" abgewiesen. Das Segelboot sei in Richtung Küste getrieben. Daher sei ein Militäreinsatz zur Befreiung der Geiseln beschlossen worden.

Im Fall des entführten US-Frachterkapitäns spitzt sich die Lage unterdessen zu. Dieser treibt mit seinen Entführern in einem Beiboot - Ein Fluchtversuch des Familienvaters scheiterte am Freitag. Vier gekaperte Schiffe mit insgesamt 54 Geiseln haben sich in Bewegung gesetzt um den Entführern als Schutzschild zu dienen.

Warnungen getrotzt

An Bord des befreiten Segelschiffes war ein französisches Paar mit einem dreijährigen Kind und offenbar auch ein unterwegs zugestiegenes weiteres Paar. Die Familie hatte Piratenwarnungen in den Wind geschlagen.

Die Franzosen wollten sich mit einer monatelangen Segeltour in Richtung Sansibar im Indischen Ozean einen Traum erfüllen. Ihre Erlebnisse stellten sie in einem Blog ins Internet. Auf See wurden sie von französischen Militärs vor den Piraten gewarnt. In ihrem Blog heißt es: "Sie begleiten uns den ganzen Tag. Der Hubschrauber kommt am nächsten Morgen wieder, um zu sehen, ob alles gut läuft. Dieser französische Kontakt fern von zu Haus mitten im Meer ist schließlich doch sehr sympathisch!"

Seit der Nacht zum 16. März fuhr die Familie mit gelöschten Lichtern. "Wir fahren in Richtung Al Mukalla und wir sind mitten in der Gefahrenzone wegen Piraten... Es gibt aber nichts zu melden", heißt es in dem Blog.

In einem im Blog wiedergegebenen Zeitungsartikel berichtet Chloe, die Skipperin, von einem Treffen mit den ehemaligen Piratengeiseln Jean-Yves und Bernadette Delanne. "Ihre Befreiung verlief blutig und ein Pirat wurde vor ihren Augen erschossen", berichtet Chloe darin. "Aber gleichzeitig haben sie sich nie in Gefahr gefühlt, denn diese Somalier wollten nicht ihr Leben. Sie wünschten vor allem Geld. Die Gefahr besteht und ist zweifellos in den vergangenen Monaten gestiegen. Doch der Ozean bleibt weit. Die Piraten dürfen unseren Traum nicht zerstören."


Artikel vom 10.04.2009 19:28 | apa, dpa, afp | thu, ps

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