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Reiche Ernte

Die Nachfrage nach Agrarprodukten wie Zucker, Mais oder Baumwolle steigt. Langfristig sind die Rohstoffe eine interessante Geldanlage.

Sojabohnenfeld Guter Nährboden: Die Zeit für die unscheinbare Bohne Soja ist reif. DruckenSendenLeserbrief
Investments in Agrarprodukte sollte man nicht unbedingt abschreiben. Langfristig gesehen scheinen sie aussichtsreich.

Sind Agrarrohstoffe eine wetterfeste Anlagealternative?
Das Wachstum der Weltbevölkerung lässt die Nachfrage nach Lebensmitteln steigen. In Agrarrohstoffen wie Weizen, Mais, Soja, oder Baumwolle steckt ein Potenzial sowohl für Investoren mit langem Atem als auch für kurz- und mittelfristig orientierte Anleger.

Wie sehen Investitionen in Rohstoffe aus?
Rohstoffe (Commodities) sind ein Sammelbegriff für Agrarprodukte, Energie und Metalle. Sie unterscheiden sich dadurch von Aktien, dass sie keine Zinsen erwirtschaften. Investoren setzten nur auf die Preissteigerung der Rohstoffe. Der Vorteil: Rohstoffe sind im Gegensatz zu Rohstoffaktien von negativen Entwicklungen an den Märkten nicht abhängig. Aktienkurse können auf null fallen, Rohstoffpreise nicht.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um von der Rohstoffnachfrage zu profitieren: Den Kauf von Aktien von Unternehmen, die Rohstoffe produzieren. Oder den direkten Kauf von Rohstoffen. Hier gibt es verschiedene Kaufoptionen, von kompliziert bis einfach, von hochriskant bis relativ sicher:
Beim Rohstoffhandel werden fixe Vereinbarungen abgemacht, sogenannte Futures: Bestimmte Mengen eines Rohstoffes werden an einem bestimmten Ort, zu einem bestimmten Preis und einem bestimmten Zeitpunkt ge- und verkauft. Allerdings sind Direktanlagen wegen des hohen Geldeinsatzes und der Komplexität in den meisten Fällen zu riskant. Banken empfehlen in der Regel den Einstieg über Index-Zertifikate und Fonds. Häufig verwendete Indizes sind etwa Rogers International Commodity Index (RICI), Goldman Sachs Commodity Index (GSCI) oder der DJ AIG Commodity Index. Da die meisten Rohstoffe in Dollar, die Zertifikate aber in Euro notieren, ist auch das Währungsrisiko zu beachten.

Wie sind die langfristigen Rahmenbedingungen für Agrarrohstoffe?
Es mehren sich Zeichen, dass die Zeiten günstiger Agrarrohstoffe bald wieder zu Ende gehen. Aufgrund der wachsenden Erdbevölkerung wird die Nachfrage in den nächsten Jahren unaufhörlich steigen. Andererseits werden Anbaugebiete wie China und Afrika durch Umweltschäden und Wassermangel schrumpfen. Zusätzlich verteuern steigende Energiepreise und Lohnkosten die Produktion, die Verarbeitung und den Transport von Agrarerzeugnissen.


Artikel vom 08.04.2009 18:45 | KURIER |

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