Von Alexander Zeuner
Chef der Reederei Leonhardt & Blumberg, Präsident des Verbands Deutscher Reeder und Honorarkonsul von Kiribati: Frank Leonhardt ist Kapitän auf vielen Schiffen. Der Hanseat schuf aus dem kleinen Familienbetrieb seines Großvaters eine der größten Reedereien Deutschlands.
Hamburg - 49 Schiffe sind für die Reederei Leonhardt & Blumberg unterwegs, verstreut über alle Weltmeere. Reedereichef Frank Leonhardt hingegen residiert in einem verglasten Bürogebäude direkt an der Elbe und betrachtet von dort aus das geschäftige Treiben auf dem Strom. Fest im Blick hat er die Schlepper am Anleger vis-à-vis und die Verladebrücken am Burchardkai, Fähren und Containerschiffe pflügen durchs Wasser. Die aber tragen nur sehr selten die schwarz-weiß-rote Flagge des Familienunternehmens.
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Denn die deutsche Reederei, die hierzulande zu den zehn größten gehört, hat sich auf das Chartergeschäft spezialisiert. Leonhardt vermietet den Großteil der eigenen Flotte an andere Frachtunternehmen, zum Beispiel an Maersk oder Hapag-Lloyd. In den Charterverträgen ist geregelt, dass die Reederei das Personal zahlt und das Schiff bereitstellt. Die übrigen Kosten, zum Beispiel für den Treibstoff, trägt der Mieter. Der ist teuer, denn ein Schiff braucht Sprit für rund 50.000 Dollar, um einen Tag voranzukommen.
Leonhardt & Blumberg ist eine sogenannte Trampreederei. Sie stellt ihre Containerfrachter dort zur Verfügung, wo gerade Bedarf besteht. Das bedeutet, dass die Kapitäne, im Gegensatz zu ihren Kollegen vom Liniendienst, keine fixen Routen abfahren. Sie sind flexibel einsetzbar, was eine Flotte mit kleineren Schiffen erfordert. Da kann es vorkommen, dass Leonhardt manche Frachter nie in den Hamburger Hafen einfahren sieht. "Schiffsreisen unternehme ich nicht," bedauert der Reedereichef, "aber ich besuche meine Schiffe oft."
Die meisten Schiffe von Leonhardt & Blumberg fassen zwischen 1500 und 1700 Container der Standardgröße TEU. Die Riesen der Leonhardt-Flotte mit etwa 4000 TEU heißen Hansa Pacific oder Hansa Atlantic. Namen, die von der Reederei vergeben werden und auf die Herkunft von Leonhardt hindeuten. Man legt eben Wert auf hanseatische Traditionen. Das erkennt man auch an anderer Stelle.
Der Reedereichef, der den Familienbetrieb in der dritten Generation führt, feierte im März seinen 61. Geburtstag. Sein Großvater Adolf Leonhardt hat gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Arthur Blumberg die Reederei 1903 gegründet. Wie Blumberg brachte der Gründer Leonhardt zwei Schiffe aus seiner vorigen Reederei in die neue Verbindung mit. Als Blumberg 1922 starb, übernahm die Familie Leonhardt den Betrieb. Gründerenkel Frank steht seit dem Tod seines Vaters 1974 an der Spitze des Unternehmens.
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