Mähen bedeutet für viele Tiere den Tod!


Mehr als 500.000 Wildtiere finden jedes Jahr durch Mähmaschinen den Tod


In Deutschland sind etwa 5 Millionen Hektar als landwirtschaftlich genutztes Grünland ausgewiesen: dringend benötigte Produktionsfläche für Futtermittel – aber auch Lebensraum vieler Wildtiere. Das Grünland wird heute früher und häufi ger gemäht. Schon in der ersten Maihälfte, mitten in der Brut- und Aufzuchtzeit vieler Tierarten, beginnt die erste Mahd.

Einzelne Landwirte stellen Wildscheuchen auf oder treffen andere Vorkehrungen, die aber wenig Wirkung haben. Wo früher ein langsamer Traktor das rechtzeitige Entdecken von Wildtieren ermöglichte und ihnen Zeit zum Fliehen ließ, sind heute hoch technisierte Maschinen im Einsatz: Mit mehr als 20 Stundenkilometern mähen sie auf einer Breite von bis zu 10 Metern. Bei dem Tempo kann ein verstecktes Kitz oder verborgenes Vogelgelege nicht mehr rechtzeitig entdeckt werden.

Wissenschaft hilft Wildtiere retten

Das Ziel der Deutschen Wildtier Stiftung ist es, heimische Wildtiere vor dem Mähtod zu bewahren. Deshalb untersuchen wir auf unseren Flächen auf Gut Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern, wie die Tiere durch veränderte Mähmethoden geschützt werden können, und testen neue technische Geräte, die den Tiernachwuchs aufspüren und retten helfen, auf ihre Praxistauglichkeit.

Effektive Hilfe ist möglich

  • Wenn die Mahd verschoben wird, haben viele Wildtiere und ihre Jungen eine größere Überlebenschance.
  • Wenn die Wiesen auf einer Grashöhe von 15 cm stehen gelassen werden, rettet das viele Vogelbruten, Kleinsäuger und Amphibien.
  • Wenn von innen nach außen gemäht wird, statt wie jetzt umgekehrt, können viele Tiere besser entkommen. Denn ihr Instinkt verbietet es den meisten Tieren, bei Gefahr über bereits gemähte Freiflächen zu laufen. So bedeutet die herkömmliche Mähweise eine tödliche Falle. Das veränderte Verfahren aber lässt sie entkommen.
  • Mit Ultraschallgeräten werden Wildtiere vor der Mahd zu ihrem Schutz aus den Wiesen vertrieben.
  • Neu entwickelte Suchgeräte mit Infrarot-Sensoren (Wildretter) zeigen die Wärmestrahlung von Lebewesen an. Sie erkennen weit mehr als das menschliche Auge. Die Tiere können aufgespürt und von den Landwirten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.


Den meisten Landwirten sind tote Wildtiere in ihrem Mähwerk nicht gleichgültig. Aber viele Landwirte wissen nur wenig über mögliche Schutzmaßnahmen. Oder sie sind nicht in der Lage, ausreichende Maßnahmen zu treffen. Denn die kosten Zeit und auch Geld. Genau hier wollen wir mit unserer Hilfe ansetzen.

Informationen zum Umdenken

Wir fordern die Verantwortlichen in der Agrarpolitik auf, den Konflikt zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu lösen und bestehende Agrarumweltprogramme neu auszurichten: Landwirte, die den Mahdtermin verschieben, sollten in allen Bundesländern höhere Prämien bekommen. Zudem wollen wir die Landwirte von den wirkungsvollen Schutzvorkehrungen gegen den Mähtod überzeugen. Dafür bieten wir allen Interessierten einen Praxis-Ratgeber an: mit Erkenntnissen und Tipps, die ein Landwirt anwenden kann, um Wildtiere vor dem Mähtod zu retten.

So helfen Sie den Wildtieren:

  • 25 Euro kosten die Praxis-Ratgeber für zehn Landwirte
  • 90 Euro kostet es pro Jahr und Hektar, den Mahdtermin auf unseren Forschungsflächen zu verschieben
  • 1.200 Euro kostet ein elektronischer Wildretter