Der Philosoph Ludwig Wittgenstein (1889-1951) wohnte einige Zeit im Haus Erdbergstraße 9
Er studierte in Berlin Maschinenbau, ging 1908 nach Cambridge, wo er Schüler Bertrand Russels wurde, zog sich 1913 nach Norwegen zurück, um in der Einsamkeit ungestört arbeiten zu können und vollendete während des Ersten Weltkrieges das Manuskript seines "Tractatus logico-philosophicus", ein Werk das zur Bibel des Neopositivismus wurde; abgesehen von einer klaren Abhandlung ist dieses Werk die einzige philosophische Arbeit, die zu seinen Lebzeiten gedruckt wurde..
Nach dem Krieg verzichtete er auf sein gesamtes Erbteil, obwohl sein Vater ein großes Vermögen hinterlassen hatte, und wirkte als Volksschullehrer im Semmering- und Schneeberggebiet.
Für seine Schwester Margarete Stonborough entwarf er an der Anschrift Parkgasse 18 ein Haus von strenger Formenstruktur (s. Paläste auf der Landstraße).
1929 ging er wieder nach Cambridge, wo er 1939 den Lehrstuhl für Philosophie an der Universität erhielt. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete Wittgenstein als Krankenpfleger.
1947 legte er seine Professur zurück, um sich gänzlich der Forschung widmen zu können.
Nach seinem Tod erschien aus seinem Nachlass sein Hauptwerk "Philosophische Untersuchungen", 1960 eine deutsche Ausgabe seiner Schriften.
Unter Wittgensteins maßgeblichem Einfluss entwickelten sich zwei bedeutende Philosophie-Schulen: "Der "Wiener Kreis" und die "Cambridge-School".
Ludwig Wittengenstein wird heute vielfach als der größte Philosoph betrachtet, den Österreich hervorgebracht hat.