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Demonstration der KPD-Frauen in Berlin
Bild: Deutsches Historisches Museum, Berlin.

Viele Frauen, die nach 1945 aktiv am Aufbau eines neuen, demokratischen Deutschlands mitwirkten, hatten bereits während der Weimarer Republik politische Erfahrungen gemacht - so auch die Juristin Hilde Benjamin. Sie zog, obwohl sie aus bürgerlichen Kreisen stammte, in den Berliner Arbeiterbezirk Wedding, den man auch "den roten Wedding" nannte. Im KPD-Milieu fand sie zusammen mit ihrem Mann das Umfeld, das eine ideale Verbindung von beruflichem Engagement und politischer Utopie lebbar erscheinen ließ. An die Erfahrungen, die sie dort im kommunistischen Milieu machte, knüpfte sie nach dem Dritten Reich an.

Mit einem ArbeiterInnenanteil an der Wohnbevölkerung von mehr als 75 Prozent galt der Berliner Wedding als traditioneller Arbeiterbezirk. Die KPD besaß hier eine breite Organisationsbasis und bildete ein eigenes politisches wie kulturelles Milieu heraus. Agit-Prop Gruppen besangen die Kampfkraft des "Roten Wedding". Filme wie "Mutter Krausens Fahrt ins Glück" (Regie: Piel Jutzi, 1929) geben mit ihren Kamerafahrten durch Hinterhöfe, Häuser, Straßen präzise Milieudarstellungen und Eindrücke von den Lebensbedingungen im Wedding der Weimarer Republik.

Erfahrung

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