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Auf der Flucht in die Kleinserie

Traumautos: Die Sportwagen und Luxus-Limousinen bleiben auch in der Krise die Publikumsmagneten des Genfer Autosalons.

Ferrari Limitierte Auflage für betuchte Herrenfahrer: Der Ferrari 599XX basiert auf dem 599 GTB Fiorano, bringt es auf 700 PS Leistung und ist für den Betrieb auf Rennstrecken optimiert – keine Straßenzulassung. DruckenSendenLeserbrief
Träumen wird man ja noch dürfen. Das gilt zwar zunehmend auch für jene Autofans, die sich ihre Luxus-Spielzeuge früher einfach mit dem jährlichen Gehalts-Bonus gekauft haben. Aber was schon der selige Enzo Ferrari seinem Nachfolger Luca Montezemolo mit auf den Weg gegeben hat, gilt auch heute noch. Die paar Tausend "Verrückten", die es "auf dieser Welt immer geben wird, die sich unsere Autos kaufen," die sind auch heute noch ausreichend liquide, um sich etwa mit zumindest einer Million Euro in der Hand um einen Ferrari anzustellen, für den sie nicht einmal eine Straßenzulassung bekommen. Der 599XX zielt auf Kundschaft, die sich als Hobby-Rennfahrer versuchen will , wofür das Werk eine Serie von exklusiven Renn-Events auf verschiedenen Rundstrecken dieser Welt veranstalten wird.

In die Warteschlange eingereiht haben sich auch einige Österreicher, die wie alle anderen Aspiranten bei Zuschlag eines 599XX nicht nur eine krisenresistente Bonität nachweisen, sondern auch die Verpflichtung zur Teilnahme an mindestens fünf Rennen eingehen müssen.

Super-Lambo

Lamborghini Gouverneur Schwarzenegger beim Lamborghini MurciélagoDen Weg in die limitierte Kleinserie als schützende Nische vor den Folgen der Finanzkrise beschreitet auch Lamborghini mit dem Murciélago LP 670-4 Super Veloce. Diese noch einmal stärkere (670 PS) und leichtere (100 kg weniger) Version des Top-Lambo wird in nur 350 Exemplaren gebaut, und trägt stolz den Titel des Leistungsgewicht-Champions vor sich her (2,3 kg pro PS).

Ebenfalls in homöopathischen Dosen wird der Bentley Continental Supersports gefertigt werden, der zwei Besonderheiten verbindet. Als Zweisitzer mit reduziertem Gewicht (minus 110 kg)) und noch mehr Kraft (630 PS), ist er nicht nur der "schnellste Bentley ever" (3,9 sec von 0 auf 100 km/h), sondern auch der erste, der E85 im Tank verträgt (Benzin mit einem Biospritanteil von bis zu 85 %). Ein Faktum, das in Hinkunft auf alle Bentleys zutreffen soll.

Der Nächste im Kleinserien-Bunde ist Aston Martin mit dem One77, dessen erstes von 77 Exemplaren den Stand in Genf schmückt.

Im günstigsten Fall keine Kleinserie soll hingegen der neue "Baby-Rolls" werden, der in Genf in Gestalt der äußerst seriennahen Studie 200 EX Premiere feiert. Der immer noch sehr stattliche kleinere Bruder des Phantom wird im Herbst bei uns erwartet, und soll dem Bentley Continental das bisher allein beackerte Feld auf der unteren Luxus-Ebene streitig machen.

Aber auch um Traumautos der erschwinglicheren Sorte schart sich das Publikum. So um die Studie des künftigen Alfa Romeo Mito GTA (240 PS), der 2010 erwartet wird, oder um den Mazda 3 MPS (260 PS), der schon im Herbst kommt.

Das trifft auch auf den Audi TT RS zu, der aus einem 2,5-Liter-Turbo satte 340 PS zur Verfügung stellt.

Schon im Juli endet hingegen die Wartezeit für Fans des neuen Mégane Renault Sport mit 250 PS, an dessen Preis wie bei den beiden anderen Modellen ebenfalls noch gefeilt wird.


Artikel vom 05.03.2009 16:57 | KURIER | Horst Bauer

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