Der Schwarzspecht

Eine Schlüsselart im Ökosystem Wald


Die Höhlen des Schwarzspechtes bieten Lebensraum für viele bedrohte Tierarten.
Der Schwarzspecht (Dryocopus martius), der größte europäische Specht, spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. Nur er ist in der Lage, genügend große Baumhöhlen zu zimmern, in denen schließlich seine „Nachmieter“ ausreichend Platz finden.

Im Gegensatz zum Schwarzspecht selbst sind viele seiner über 50 Nachnutzer in ihrem Bestand gefährdet. Dazu gehören die Hohltaube, der Raufußkauz, der Siebenschläfer oder sogar die Schellente. Sie sind auf den Schwarzspecht als Zimmermann des Waldes angewiesen, denn eine Buntspechthöhle wäre ihnen zu klein.

Der Verlust an Höhlenbäumen birgt somit auch die Gefahr eines Verlustes an Biodiversität, die vor dem Hintergrund der aktuell gestiegenen Nachfrage nach Holzprodukten immer größer wird. Stark dimensionierte alte Bäume, die der Schwarzspecht für den Bau seiner Höhlen bevorzugt, sind für Möbel- und Papierindustrie gleichermaßen attraktiv. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage vor allem nach Rotbuchen erreichen immer weniger Einzelbäume ihre natürliche Zerfallsphase. Dem Prinzip der Zielstärkennutzung folgend, werden die meisten Buchen bereits ab einer Stärke der Stämme von ca. 60 cm in 1,3 m Höhe geerntet und stehen somit nicht mehr als potentieller Höhlenbaum zur Verfügung. Von Bedeutung ist außerdem, dass es trotz ihres rechtlichen Schutzes immer wieder vorkommt, dass Bäume mit Großhöhlen gefällt werden. Ursachen hierfür sind zumeist Unachtsamkeit oder Unwissenheit während der Holzernte.

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat sich aus diesem Grund den Schwarzspecht als eine ihrer sieben Profilarten ausgesucht. Er steht dabei als Botschafter für Wälder, in denen noch Platz für dicke, alte Bäume ist.

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die aktuellen und abgeschlossenen Projekte zum Schwarzspecht vor.