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Ab Herbst Änderung bei A-Führerschein

Im praktischen Ausbildungsteil soll verstärkt richtiges Bremsen geübt werden. Laut einer Studie könnten damit viele Unfälle verhindert werden.

Bures Verkehrsministerin Doris Bures DruckenSendenLeserbrief
Die Motorrad-Führerschein- Ausbildung soll ein wenig adaptiert werden. Ab Herbst soll in den Fahrschulen im praktischen Teil der Ausbildung vermehrt Bremstechnik geübt werden, kündigte Verkehrsministerin Doris Bures an. Ausschlaggebend dafür waren die Ergebnisse einer Zweirad-Studie zu Ursachen von Motorradunfällen, die ergab, dass 26 Prozent der Motorradunfälle durch richtiges Bremsen vermieden werden könnten.

Mehr Fahrstunden müssen die Schüler durch den Schwerpunkt "Bremstechnik" aber nicht absolvieren, sagte Susanna Enk, Sprecherin der Ministerin. Die entsprechende Verordnung möchte die Ministerin in den nächsten zwei Wochen erlassen. Neben der Änderung in der Führerschein-Ausbildung sollen gemeinsam mit den Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ gezielte Fahrsicherheitstrainings zum Üben der richtigen Bremstechnik angeboten werden.

Die Studie im Detail

92 Motorradfahrer sind im Vorjahr bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, 3.394 wurden verletzt. Eine Ursachen-Studie, die das Verkehrsministerium (BMVIT) gemeinsam mit der "Arge 2Rad" in Auftrag gegeben und das Institut "Alles Führerschein" durchgeführt hat, zeigt: Ein Hauptproblem von Motorradfahrern sind Alleinunfälle. 41 Prozent der selbst- oder teilverschuldeten Unfälle waren Stürze aus dem Stand, also eher "Umfaller". In erster Linie ist dafür laut dem Ergebnis mangelnde Fahrgeschicklichkeit die Ursache.

Generell haben laut der Analyse unroutinierte Motorradfahrer ein mehr als siebenmal höheres Risiko als geübte Lenker. Durch die vorliegende Untersuchung konnte beantwortet werden, dass die dahinter liegende Unfallursache in 32 Prozent der Fälle primär "Übermut" war.

Bei fremdverschuldeten Unfällen sind zwei Drittel der Motorradfahrer vom "Gegner" einfach übersehen worden. 14 Prozent gaben an, dass der Verschulder zu wenig Sicherheitsabstand gehalten habe.

Bei den selbst verschuldeten Unfällen ohne Stürze zeigte sich in 26 Prozent der Fälle eine riskante Fahrweise als Hauptursache, 22 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Können für die schwierige Verkehrssituation nicht ausreichte, jeder fünfte war abgelenkt. Kaum eine Rolle haben Alkohol, Drogen oder Emotionen wir Frust und Ärger gespielt.


Unfalltypen laut Zweirad-Studie

Alleinunfall: 37,98 Prozent
Kreuzungsunfall: 32,32 Prozent
Auffahrunfälle: 16,69 Prozent
Überholunfälle: 5,52 Prozent
Sonstige Unfalltypen: 7,48 Prozent



Artikel vom 10.04.2009 08:49 | apa | ps

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