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Hilde Benjamin
[1902-1989]
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1902-1933 |
1933-1945 |
1945-1953 |
1953-1967 |
1967-1989 |
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Eine
widersprüchliche Persönlichkeit
Die historische
Beschäftigung mit Hilde Benjamin wirft viele Fragen auf. Hinter
dem öffentlichen Bild der "Machtfrau", der "roten
Hilde", der "Bluthilde" bleibt ihre Person konturlos.
Sie verschwindet hinter vielfältigen Symbolisierungen. Im Gedächtnis
beider deutscher Teilstaaten überwiegt das Bild der "blutroten
Hilde", der Kämpferin für den Sozialismus, der nicht
zuletzt durch Protagonistinnen wie sie sein menschliches Antlitz verlor.
Eine Einschätzung ihres öffentlichen Wirkens bewegt sich zwischen
zwei Polen: einerseits der an rechtsstaatlichen Grundsätzen gemessenen
Verurteilung ihrer politischen Rechtsprechung, Justizorganisation und
Strafgesetzgebung - andererseits der Reflexion ihrer Frauen- und Familiengesetzgebung.
Im Alter verfasste Hilde Benjamin die Biographie ihres Mannes, des politisch
und rassistisch verfolgten Arztes Georg Benjamin. Zudem gab sie die
Gedichte seiner ebenfalls jüdischen Cousine Gertrud Kolmar heraus.
Fast scheint es, als hätte sie diese historische Auseinandersetzung
gesucht, um zu ihren eigenen, in der politischen Gefolgschaft verdrängten
Erfahrungen vorzudringen.
Im Lebenslauf von Hilde Benjamin werden charakteristische Merkmale sichtbar,
die mit dem Begriff Familie
verknüpft sind.
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