DFG - Ausstellung: Wissenschaft, Planung, Vertreibung. Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten.
Logo: Wissenschaft | Planung | Vertreibung Foto: Marsch der Vertriebenen
Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten
Termine Download Impressum
Eine Ausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Einleitung Wissenschaft Planung Vertreibung Nach 1945

 

Die „Germanisierung“
der Ostgebiete
Von „Schmachfrieden“
und „Unrechtmäßigkeit“
Rassenforschung auf dem
Weg zur Leitwissenschaft
Die DFG: bereitwillig
und anpassungsfähig
Forschung für die Politik
der Nationalsozialisten
Der „erbgesunde Bauer“
als „Blutsquell des Volkes“
Der wissenschaftliche
Multifunktionär
Konrad Meyer,
Umsiedlungsplaner der SS
Bildergalerie zum
Thema WISSENSCHAFT

 



Die „Germanisierung“
der Ostgebiete

Der in der Karte dargestellte Frontverlauf im Sommer 1918 lässt die Ostvisionen zum Greifen nahe erscheinen.
Bildergalerie
Der in der Karte dargestellte Frontverlauf im Sommer 1918 lässt die Ostvisionen zum Greifen nahe erscheinen.

Ziel des Generalplans Ost war eine ethnische Homogenisierung des von verschiedenen Völkern bewohnten Osteuropa – vor allem unter Ausschluss des jüdischen Bevölkerungsanteils. Mit diesem Projekt einer gewaltsamen „Umvolkung“ verband sich die Hoffnung, einen deutsch besiedelten Osten zum Ausgangspunkt einer Erneuerung des deutschen „Volkes“ zu machen.

Solche Visionen entsprangen einer langen Vorgeschichte. Bereits um 1900 griff die Sorge um sich, dass die wirtschaftliche und kulturelle Modernisierung zu einer „Deformation“ des „deutschen Wesens“ beitragen werde. Daher plädierten namhafte Bildungsbürger für eine Wiederbesinnung auf die „ewigen Werte“ eines bodenständigen „Volkstums“.

In den besetzten Regionen des Zarenreiches träumten die deutschen Eroberer 1917/18 von künftigem ?Volksboden? im ?Osten?. Solche, auch im deutschen Bürgertum verbreiteten Überlegungen fanden ihren Niederschlag in der von den deutschen Besatzungsbehörden 1917 herausgegebenen Propagandaschrift ?Das Land Ober Ost?.
Bildergalerie
1917 herausgegebene Propagandaschrift „Das Land Ober Ost“.

In der Diskussion um die Kriegsziele des Ersten Weltkriegs wurden solche Konzepte auch von liberalen Wissenschaftlern auf „den Osten“ bezogen. Weite Teile des Baltikums sollten von deutschen Bauern besiedelt und dadurch „germanisiert“ werden. Ziel war die Schaffung eines beständigen deutschen „Volksbodens“.

 

"Kann nicht auch Kurland, einem autonomen Polen vorgelagert, für uns brauchbar werden als bäuerliches Kolonisationsland, wenn wir die Letten nach Rußland abschieben? Früher hätte man das für phantastisch gehalten, und doch ist es nicht unausführbar."

Friedrich Meinecke
(Historiker), Mai 1915


<< Seite zurück ·   Seite vor >>

   "WISSENSCHAFT - PLANUNG - VERTREIBUNG. Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten"
    Eine Ausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft © 2006 · Impressum · Sitemap
LOGO: DFG