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Geschlechterdemokratie
– was ist das?
Seit
der Französischen Revolution haben die westeuropäischen Demokratien
durch die willkürliche Trennung von einem öffentlichen und einem
privaten Raum Frauen aus der Politik ausgeschlossen. Diese Spaltung
zwischen einem öffentlichen und privaten Leben, die rechtliche
Ausgrenzung der Familie im Sinne eines ‚privaten’ Raumes und die
ideologische Rechtfertigung dieser getrennten Bereiche verhinderten die
Entwicklung geschlechterdemokratischer Verhältnisse.
Die
Biographien von Frauen der deutschen Nachkriegsgeschichte weisen
entscheidende Elemente auf, die dieser Verkürzung entgegenwirken und
eine geschlechterdemokratische Zukunft fördern.
Befragen
Sie folgende Frauen selbst:
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Benjamin,
Hilde [1902-1989]
Brandt, Irma [* 1929]
Eigenfeld, Katrin [* 1946]
Fassbinder, Klara-Marie [1890-1974]
Kelly, Petra [1947-1992]
Kern, Käthe [1900-1985]
Klarsfeld, Beate [* 1939]
Kroymann, Irmgard [* 1921]
Kuckhoff, Greta [1902-1981]
Morgner, Irmtraud [1933-1990]
Pfannes, Fini [1894-1967] |
Romberg,
Eleonore [* 1923]
Sander, Helke [* 1937]
Schmidt, Elli [1908-1980]
Schwarzer, Alice [* 1942]
Schwarzhaupt, Elisabeth [1901-1986]
Selbert, Elisabeth [1896-1986]
Strobel, Käte [1907-1996]
Süssmuth, Rita [* 1937]
Viett, Inge [* 1944]
Wolf, Christa [* 1929]
Wolff, Jeanette [1888-1976] |
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Wie
gehen Frauen mit ihren Erinnerungen um?
Die Fähigkeit von Frauen, ihre eigenen Erlebnisse aus ihrer
frauenspezifischen Sicht zu reflektieren, über ihre Erfahrungen
in der NS-Zeit öffentlich nachzudenken und ihre unterschiedlichen
Lebenswege im geteilten Deutschland zur Sprache zu bringen, bildet
eine wichtige Voraussetzung für die geschlechterdemokratische
Entwicklung in Deutschland. In den Zeugnissen dieser Frauen werden
bei aller Unterschiedlichkeit eine eigene frauenpolitische
Traditionsbildung und Bausteine einer kollektiven, deutschen
Erinnerungskultur sichtbar.
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Inwieweit
prägten das Denken und Handeln von Frauen den sozialen Wandel
nach 1945?
Die politischen Forderungen von Frauen nach der Einlösung der
gesellschaftlichen Leitvorstellung der Gleichheit von Frauen und
Männern prägten den sozialen Wandel in Deutschland nach 1945. In
Ost und West erkannten Frauen, dass sich der Verfassungsauftrag
der Gleichstellung von Frauen und Männern nur durch das
solidarische Handeln von Frauen und durch die Enttabuisierung der
Sexualität verwirklichen kann. Die Frauenbewegung ist seit 1945
ein Motor der sozialen Veränderung in Deutschland.
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Was
verstehen Frauen unter Politik?
„Ohne die aktive Teilnahme der deutschen Frauen kann kein
demokratisches Deutschland entstehen." Dieser Satz von Fini
Pfannes charakterisiert die Stimmung in der frauenpolitischen
Öffentlichkeit nach 1945 und signalisiert das Besondere der
Frauenpolitik in Deutschland bis heute. Durch ihren
patriarchatskritischen Ansatz ist die politische Vorstellungswelt
von Frauen weiterreichend als die männliche Sicht von Politik.
Diese umfassende Qualität von Frauenpolitik tritt in den
Frauenfriedensbewegungen besonders deutlich hervor.
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Was
verstehen Frauen unter Kultur?
Die spezifischen Erfahrungen von Frauen, ihre Bildungswege und
–chancen, ihre Alltagskultur, der ihnen eigene Blick auf die
Dinge und die Besonderheit ihrer Sprache prägen das kulturelle
Verständnis von Frauen und ihren Beitrag zur Kultur in der
deutschen Gesellschaft. Die Frauenforschung hat auf die
Besonderheiten der Frauensprache und der Sprachlosigkeit von
Frauen im öffentlichen Raum ebenso wie auf die
gesellschaftsverändernde Kraft der Frauenkultur aufmerksam
gemacht. „Die Philosophen haben die Welt bisher nur männlich
interpretiert. Es kommt aber darauf an, sie auch weiblich zu
interpretieren, um sie menschlich verändern zu können."
(Irmtraud Morgner)
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Was
verstehen Frauen unter Arbeit?
„Die Voraussetzung für jede wirkliche Gleichberechtigung der
Frau ist ihre Berufsarbeit." Dieser Satz von Elli Schmidt
findet sich sinngemäß in fast allen Biographien von Frauen nach
1945 wieder. Die Erwerbstätigkeit von Frauen sichert aber noch
nicht die Gleichheit von Frauen und Männern. Bei der zentralen
Frage nach Vereinbarkeit von Gelderwerb, Arbeit im Haus,
Familienplanung und eigenen Lebenszielen haben Frauen in Ost und
West unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Ihnen gemeinsam ist die
Erkenntnis, dass erst geschlechterdemokratische Verhältnisse in
allen Lebensbereichen eine Arbeitsteilung ermöglichen, die nicht
auf ihre Kosten geht.
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Welche
Vorstellungen von Politik verbinden Frauen über Systemgrenzen
hinweg?
In den Jahren unmittelbar nach 1945 haben Frauen politische
Vorstellungen von einer nachfaschistischen, friedlichen und
geschlechterdemo-
kratischen Gesellschaft entwickelt, die sich in Zeiten des Kalten
Krieges nur sehr begrenzt entfalten konnten. Systemkritische
Reflexionen der unterschiedlichen Erfahrungen von Frauen in Ost
und West machen auf systemübergreifende,
geschlechterdemokratische Vorstellungen aufmerksam, die das
Zusammenwachsen zu einer gesamtdeutschen,
geschlechterdemokratischen Einheit fördern.
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Begriffe
neu verknüpfen:
Die
6 Leitbegriffe sind jeweils dreimal untergliedert. Die hier
vorgeschlagenen Verknüpfungen dieser 24 Begriffe mit dem Archiv und den
Biographien ermöglichen vertiefte Einsichten in die
geschlechterdemokratische Politik von Frauen. Andere Verknüpfungen sind
möglich.
Die
Navigation beruht auf 3 Basiselementen:
•
Biographien,
•
Begriffe,
•
Archiv.
Von
jeder Ebene aus können die beiden anderen aufgerufen werden, und zwar
über die Menüleiste oder die im Text gekennzeichneten Links bzw.
Symbole.
Die
22 Biographien sind alphabetisch im Auswahlfenster aufrufbar oder durch
Anklicken des stellvertretenden Bildes auf der Biographiestartseite.
Jede Biographie ist gleich strukturiert: auf der namentlichen Startseite
befindet sich eine Collage von 5 Bildern, die 5 Lebensabschnitten
entspricht. Die einzelnen Lebensabschnitte können durch Anklicken des
Zeitraumes auf den Bildern aufgerufen werden. Von jedem Lebensabschnitt
ist der direkte Übergang zu einem anderen durch Anklicken des
jeweiligen Zeitraumes in der oberen Menüleiste möglich. In der unteren
Menüleiste wird unter „Vita" ein tabellarischer Lebenslauf
angeboten. Ebenfalls in der unteren Menüleiste befindet sich ein Fazit
zur jeweiligen Biographie. Im letzten Absatz sind die zentralen
Begriffe, die diese Biographie bestimmen, angeführt und als Link blau
markiert.
Auf
der Begriffsstartseite erscheinen die 6 Leitbegriffe als Collage. Durch
Anklicken eines Bildes oder der jeweiligen Benennung im Einführungstext
wird der gewünschte Leitbegriff zusammen mit dessen 3 untergeordneten
Begriffen aufgerufen. Innerhalb aller Begriffe ist stets der direkte
Übergang zu einem anderen durch Anklicken in der oberen Menüleiste
möglich. Ein vorangestellter Pfeil zeigt, welcher Begriff aktiv ist.
Innerhalb des Textes sind die zentralen Begriffe als Links blau
markiert. Im letzten Satz steht als Fazit ein geschlechterdemokratisch
relevanter Begriff als Link.
Im
Archiv werden durch Anklicken des Bildes der jeweiligen Quellenart in
der oberen Menüleiste die zugeordneten Dokumente aufgerufen. Außerdem
kann der Zugang über die mit gekennzeichneten Links in den Biographien
oder Begriffen erfolgen.
Die
Literaturdatenbank bietet die Möglichkeit, über „Schlagworte"
im Auswahlfenster Literatur zu bestimmten Themen zu suchen.
Die
Option „Suche" ermöglicht ein Suchen nach verschlagworteten
Namen oder Begriffen über das Auswahlfenster. Es genügt die Eingabe
des Anfangsbuchstabens des gesuchten Wortes, um an die entsprechende
Stelle im Alphabet zu gelangen. Somit kann buchstabenweise
durchgeblättert werden. Als Suchergebnis erscheint eine Liste mit allen
Links, die im Kontext des Suchbegriffs stehen. Diese können durch
Anklicken direkt aufgerufen werden.
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Hinweise:
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zurück. – Die Texte der Biographien können über die Option »PDF«
in der unteren Menüleiste ausgedruckt werden. – Die Darstellung der
CD-ROM ist auf 1024 x 768 Punkte optimiert worden und läuft unter
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