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Hilde Benjamin

[1902-1989]

Jugend und Ausbildung Berufsverbot und Verhaftung Oberstaatsanwältin Justizministerin Professorin
1902-1933 1933-1945 1945-1953 1953-1967
1967-1989

Professorin an der Akademie für Staat und Recht
(1967-1989)

1967 verlor Hilde Benjamin ihr Ministeramt. In der Öffentlichkeit hieß es, der Ministerrat habe "dem seit langem geäußerten Wunsch der Genossin Hilde Benjamin entsprochen", sie aus "gesundheitlichen Gründen" von ihrer Funktion als Minister der Justiz zu entbinden. Sie wurde nicht persönlich von ihrer Absetzung informiert. Das Verfahren war eine Missachtung ihrer Person, der Frau mit akademischer Bildung, die im Männerclub SED stets ein Fremdkörper geblieben war.

Am 1. September 1967 übernahm Hilde Benjamin als Professorin den eigens für sie geschaffenen Lehrstuhl "Geschichte der Rechtspflege" an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften. Wichtiges Projekt des Lehrstuhls war ein mehrbändiges Werk zur Geschichte der Rechtspflege in der DDR. In der Geschichtsschreibung sah sie eine logische und kontinuierliche Fortsetzung ihrer Mitwirkung am revolutionären Geschichtsprozess.

Hilde Benjamin führte ihre Arbeit bis zu ihrem Tode fort. Sie starb am 18. April 1989, sechs Monate vor dem Mauerfall.